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007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verständlicherweise gingen meine Gedanken jetzt in eine ganz andere Richtung. Glorias Gesicht war entspannt, das Haar floß weich über ihre Schultern, und sie roch verführerisch.
    »Eine Nacht wie geschaffen für die Liebe«, sagte sie und blickte mich an.
    »Wo ist Ihre Schwester?« fragte ich, um sie aus ihrer romantischen Stimmung zu reißen.
    »Keine Ahnung«, sagte sie lächelnd. »Das ist doch nicht wichtig, oder? Genüge ich Ihnen nicht?« Sie kam einen Schritt näher, und ich wich ihr aus. Nur zu deutlich hatte ich das Bild ihrer Mutter vor mir.
    Dann sah ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Irgend jemand kam aus dem Dschungel heraus und ging auf das Haus zu. Die Gestalt war nur ein dunkler Schatten, der rasch näher kam. Als er ins Licht trat, erkannte ich Anthony Richardson. Er sah entsetzlich aus. Sein Gesicht war über und über mit häßlichen Insekten bedeckt, die teilweise das Fleisch bis zu den Knochen zerfressen hatten. Die Augenhöhlen waren leer, der Mund stand weit offen. Kleiderfetzen schlotterten um seinen Körper. Er sah halb verwest aus. Ein Anblick, der nichts für schwache Nerven war. In der rechten Hand trug er einen Dolch.
    Gloria war meinem Blick gefolgt und stieß einen schrillen Entsetzensschrei aus. Der wandelnde Tote ließ sich davon aber nicht beirren. Er schritt ruhig weiter. Nach wenigen Sekunden konnte ich ihn nicht mehr sehen.
    Gloria packte meinen Arm. »Lassen Sie mich nicht allein, Gary!« flehte sie mit aufgerissenen Augen. »Bleiben Sie bei mir.«
    »Ich muß die anderen warnen«, sagte ich und wollte ihre Hand abschütteln, doch sie krallte sich fest. Für Sekunden schien ihr Gesicht zu zerfließen. Es hatte überhaupt keine Form mehr; es war eine Scheibe, die aus Teig bestand, der von einer unsichtbaren Hand geknetet wurde.
    Ich riß meinen Arm los; und keine Sekunde zu früh. Ihr Gesicht war jetzt verzerrt, die Augen zu schmalen Schlitzen geworden. Sie hatte den Ausdruck eines hungrigen Raubtieres. Sie sprang mich auch an. Ich wich zur Seite aus und schlug ihr die geballte Faust in den Nacken. Sie krachte zu Boden, richtete sich aber sofort wieder auf und ging erneut auf mich los. In ihrem Gesicht war nichts Menschliches mehr. Es war eine Teufelsfratze mit glühenden Augen, die mich haßerfüllt anstarrten. Ihr hoher Busen hob sich rascher. Pulli und Hose waren schmutzig, die Hose war über dem rechten Knie zerrissen.
    Sie stürzte sich wieder auf mich. Die Arme hatte sie vorgestreckt und die Finger mit den glutroten Nägeln wie Widerhaken gekrümmt. Ich riß das rechte Bein hoch, und mein Fuß sauste mit voller Wucht gegen ihr Kinn. Ich hörte das Krachen der Knochen, doch auch das hielt sie nicht auf. Sie stand unter dem Einfluß Hewitts. Ich hätte ihr den Kopf abschlagen müssen, was ich aber nicht über mich brachte.
    Im Haus hörte ich Geschrei und die schrillen entsetzten Stimmen der Eingeborenen.
    Ich stützte mich mit der rechten Hand auf das Verandageländer, schwang mich hinüber, ging in die Knie und rannte ums Haus herum. Als ich den Kopf wandte, sah ich Gloria verständnislos auf der Veranda herumtorkeln und nach mir suchen. Ich lief rasch weiter, erreichte die langgestreckte Front des Hauses und preßte mich gegen die Wand.
    Richardson, der lebende Tote, wütete unter den Eingeborenen. Unweit von mir lag ein Polizist auf dem Rücken, dessen Kehle aufgeschlitzt war.
    Ich knirschte hörbar mit den Zähnen. Cocos Vermutung war falsch gewesen. Die Mädchen waren doch zu Amokläufern geworden.
    Richardson machte rücksichtslos einen Eingeborenen nach dem anderen nieder. Er stach blindlings auf alles ein, was sich bewegte.
    Und dann sah ich Barbara. Sie trug nur ein dünnes Nachthemd und hielt in beiden Händen Dolche. Sie ging auf die Eingeborenen los, die den wütenden Angriffen ihres Bruders entkommen wollten. Sekunden später gesellte sich noch Gloria zu ihnen, die ein Krummschwert in der rechten Hand hielt.
    Ich schloß die Augen, konnte einfach nicht mehr hinsehen. Der Anblick war zu entsetzlich. Die drei Besessenen wüteten wie Wahnsinnige. Das Geschrei der Eingeborenen war schwächer geworden. Einigen mußte die Flucht gelungen sein.
    Ich rannte zum Dschungel, bevor ich von den drei Wahnsinnigen entdeckt wurde, verbarg mich hinter einem Baum und sah zu den Pfahlbauten hinüber.
    Es war ruhig geworden. Neben den hochlodernden Feuern sah ich einen Berg Leichen. Barbara und Gloria standen wie Statuen da. Nur ihr Bruder bewegte sich. Er schichtete die

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