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007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Das Gesicht war faltenlos und blaß, die Augen waren groß und rehbraun. Sie trug ein einfaches weißes Baumwollkleid, das ihre Schultern und Arme entblößte. Sie war schlank und hatte tadellos gewachsene Beine.
    Schließlich wandte sie den Kopf, kam auf mich zu und reichte mir ihre Hand.
    »Sie sind bestimmt Mr. Stack«, stellte sie fest. Sie hatte einen überraschend festen Händedruck. »Ich bin Grace Richardson, und das ist meine zweite Tochter Gloria.«
    Gloria drückte mir die Hand mit dem gleichen festen Händedruck wie ihre Mutter. Sie war eine Schönheit, ein Stück größer als ihre Mutter, und ihr schulterlanges Haar hatte dieselbe Farbe wie das ihre. Sie wirkten nicht wie Mutter und Tochter, eher wie Schwestern. Gloria hatte eine rote Bluse an, die sich um große, feste Brüste schmiegte. Auch sie trug keinen Büstenhalter; die spitzen Warzen zeichneten sich deutlich durch den Stoff ab. Ein extrem kurzer weißer Lederrock ließ alles von ihren rassigen Beinen sehen.
    »Ich muß mit Ihnen sprechen, Mr. Stack«, sagte Grace. »Erzählen Sie mir bitte, was geschehen ist!«
    Ich gab ihr einen detaillierten Bericht, und sie hörte schweigend zu. Dabei merkte ich, daß mich Gloria und Barbara nicht aus den Augen ließen. Nur March war völlig desinteressiert. Er stierte weiterhin den Bewußtlosen an.
    »Entsetzlich!« sagte Gloria, als ich geendet hatte. »Genau wie bei Vater.«
    »Dahinter stecken nur die Eingeborenen«, sagte Grace. Ihre dunklen Augen glühten von innen heraus. »Diese braunen Bestien! Sie sind schuld. Sie haben uns verhext.«
    »Haben Sie für diese Behauptung Beweise, Madame?« fragte ich sie um eine Spur schärfer, als ich gewollt hatte. Ich mochte es nicht besonders gern, wenn man haltlose Beschuldigungen aussprach, die nur aus dummen Vorurteilen resultierten.
    »Beweise?« echote sie verächtlich und verzog die Lippen. »Ich brauche keine Beweise. Das ist doch sonnenklar. Sie hassen uns. Und ich merke immer wieder, daß sie sich nicht von ihren alten Riten gelöst haben. Sie wollen uns alle vernichten.«
    »Das kannst du doch nicht sagen!« meinte Gloria heftig. »Mr. Stack hat ganz recht. Du stellst unsinnige Behauptungen auf.«
    »Was weißt du denn davon!« schaltete sich Barbara spöttisch ein. »Du hast doch keine Ahnung. Dazu bist du noch viel zu jung.«
    Gloria warf ihrer Schwester einen bösen Blick zu. Ich wunderte mich, daß sich die beiden Mädchen so gar nicht ähnlich sahen. Aber nicht nur äußerlich wären sie verschieden, sondern auch charakterlich.
    »Sie müssen doch einen Grund dafür haben, wenn Sie so eine Behauptung aufstellen, Madame«, sagte ich und blickte Grace an.
    Sie hob die Schultern. »Ich lebe seit zwanzig Jahren in Brunei und kenne die Eingeborenen zur Genüge. Sie sind hinterlistige kleine Teufel, die alles tun, um uns zu schaden und zu ärgern.«
    Sie hatte eine vorgefaßte Meinung, und ich war sicher, daß ich sie durch keinerlei Argumente von der Haltlosigkeit ihrer Beschuldigungen überzeugen konnte.
    Barbara hatte eine Schüssel Wasser geholt und setzte sich neben ihren bewußtlosen Bruder, der sich jetzt leicht bewegte. Sie betupfte mit einem nassen Leinentuch seine Stirn. Er stöhnte und wälzte sich herum wie ein Schlafender, der Alpträume hat. March rüttelte ihn an der Schulter, doch Richardson schlug die Augen nicht auf.
    »Sie werden uns doch helfen, Licht in diese geheimnisvolle Angelegenheit zu bringen, Mr. Stack?« fragte Grace.
    »Ich weiß nicht, ob ich der geeignete Mann dazu bin«, erwiderte ich nachdenklich.
    »Sie sind doch Völkerkundler!« stieß sie heftig hervor. »Sie sind mit den Gebräuchen und Sitten der Eingeborenen vertraut. Wenn jemand eine Chance hat, diese Amokläufe zu ergründen, dann sind Sie es, Mr. Stack.«
    »Da bin ich nicht so sicher – vor allem nicht, ob tatsächlich die Eingeborenen dahinterstecken.«
    »Wer dann?« fragte sie aggressiv.
    »Meiner Meinung nach haben die Eingeborenen niemals die Möglichkeiten, irgendeinen Menschen zum Amokläufer zu machen. Sie nehmen doch nicht ernsthaft an, daß Beschwörungen von Schamanen und Zauberern dahinterstecken könnten?«
    »Warum nicht?« fragte sie und beantwortete gleich selbst ihre Frage. »Es gibt mehr Dinge auf Erden, als wir uns träumen lassen. Und diese Naturvölker wissen mehr, als wir ahnen.«
    Ich hielt nicht viel von ihrer Theorie. Die Zaubereien ihrer Schamanen waren nur billige Tricks. Es war natürlich möglich, daß ich mich irrte, aber ich

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