Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Bier und beachtete ihn nicht.
    »Wie lange bleiben Sie in Brunei?« fragte er mich nach einer Weile.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ein paar Wochen vielleicht.«
    Ich hoffte, daß es nur wenige Tage sein würden, aber man konnte nie wissen, wie sich ein Fall, bei dem Dämonen ihre Finger im Spiel hatten, entwickeln würde.
    »Meine Mutter wollte, daß ich Sie schon heute abhole«, sagte Richardson. »Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß Sie helfen könnten, denn als Ethnologe sind Sie ganz sicher nicht der Mann, den wir brauchen.«
    Der Kellner deckte ab, und ich wartete, bis er fertig war.
    »Wollen wir mal eines klarstellen«, sagte ich dann und blickte Richardson an. »Ich bin nicht hergekommen, um den rätselhaften Tod Ihres Vaters aufzuklären, sondern ich will mich mit den Eingeborenen beschäftigen.«
    Er lachte spöttisch. »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, was? Behaupten Sie, was Sie wollen, mich können Sie nicht für dumm verkaufen. Sie sind nur wegen des Todes meines Vaters gekommen.« Der Kellner tauchte wieder auf. Er servierte das Gula Melaka, einen Sagopudding mit zerlassenem Zucker und Kokosmilch.
    »Meine Mutter bildet sich ein, daß die Eingeborenen hinter dem Tod meines Vaters stecken«, sagte Richardson. Ich löffelte inzwischen den Pudding. »Sie erzählt etwas von einem Fluch, der auf uns liegen würde. Sie wurden von ihr hergerufen, Mr. Stack. Auch wenn Sie es ableugnen wollen, ist es so.«
    Der Bursche hatte eine lebhafte Phantasie, aber mir war gleichgültig, was er dachte.
    Zwanzig Minuten später, nachdem ich mich geduscht und umgezogen hatte, waren wir unterwegs. Um mich vor der glühenden Sonne zu schützen, trug ich einen kleinen Strohhut, der mir ein lächerliches Aussehen gab.
    Richardson hatte sich hinter das Steuer eines alten Jeeps geklemmt. Er war ein aggressiver Fahrer, der fast ununterbrochen die Hupe betätigte und schaltete, daß das Getriebe protestierend krachte. Rücksichtslos zwängte er sich zwischen den Fahrradfahrern hindurch. Mit mir sprach er nicht. Stattdessen fluchte er während der Fahrt ununterbrochen vor sich hin und beschimpfte die Eingeborenen, die nicht rasch genug auswichen.
    Endlich hatten wir Brunei City verlassen und eine tadellos ausgebaute, vierspurige Fernstraße erreicht, die schnurgerade zwischen kleinen Hügeln hindurchführte. Nach wenigen Minuten Fahrt fingen meine Kleider zu dampfen an. Es war unerträglich heiß und schwül. Links und rechts erstreckte sich der immergrüne Tropendschungel. Es war ein faszinierender Anblick. Ich lehnte mich zurück, rauchte eine Zigarette an und betrachtete den Urwald. Als ich Richardson wieder einen Blick zuwarf, hatte er sich innerhalb weniger Minuten verändert. Sein braungebranntes Gesicht war bleich geworden, und er atmete schwer.
    »Ist Ihnen nicht gut, Mr. Richardson?« fragte ich.
    Er gab keine Antwort. Seine Hände umklammerten das Lenkrad, und er trat stärker aufs Gaspedal. Mehr als siebzig Meilen gab der alte Kasten jedoch nicht her. Er überholte einen uralten klapprigen LKW, auf dem zwei Dutzend Einheimische saßen, die uns wild zuwinkten und durcheinanderschnatterten.
    »Was ist mit Ihnen los, Richardson?«
    »Nichts«, keuchte er, nahm eine Hand vom Lenkrad und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Sie sind bleich wie ein Geist«, sagte ich. »Lassen Sie mich fahren.«
    »Es geht schon«, meinte er. »Ich fühle mich nur ein wenig schwach. Vielleicht kommt das von der Blutabnahme.«
    »Blutabnahme?« fragte ich.
    »Ja.« Er nickte. »Ich war bei einer ärztlichen Untersuchung. Und plötzlich fühlte ich mich ein wenig schwach.«
    Er fuhr jetzt langsamer, verließ nach wenigen Yards die Schnellstraße und bog in einen schmalen Feldweg ein, der mitten durch den Dschungel führte.
    »In fünf Minuten sind wir da«, sagte er und wurde immer langsamer. Der Weg war mit tiefen Schlaglöchern übersät. Der Jeep hüpfte wild hin und her. Ich klammerte mich fest und ließ den jungen Mann nicht aus den Augen. Er wirkte verändert. Sein Gesicht fiel immer mehr ein, und mein Mißtrauen wuchs. Es schien mir, als würde eine fremde Kraft von ihm Besitz ergreifen.
    Nach kurzer Zeit wurde der Weg etwas breiter, und der Urwald endete. Der Pfad schlängelte sich jetzt eine sanfte Anhöhe empor. Plötzlich bremste Richardson ab. Vier Eingeborene trieben ein Dutzend schwerfälliger Wasserbüffel über den Weg. Sie hielten Bambusrohre in den Händen und schlugen auf die Tiere

Weitere Kostenlose Bücher