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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Glück!«
    Dorian wandte sich wütend um und stapfte davon. Ihm blieb nur noch ein Ausweg. Er mußte den Hermaphroditen Phillip Hayward einsetzen!

    Das Abendbrot wurde in bedrückender Stille eingenommen. Mrs. Reuchlin war erst gar nicht erschienen, und Theophil Crump blieb nicht lange. Er saß angespannt am Tisch und betrachtete seine Kollegen und Kolleginnen mit zusammengekniffenen Augen.
    »Haben Sie noch Ihre Unschuld, Miß Doyle?« fragte er plötzlich. Die anderen wandten sich ihm verwundert zu.
    Coco klärte ihn auf: »Aber Miß Doyle ist gar nicht anwesend, Theo. Sie hat die Aufsicht über die Zöglinge.«
    Theophil Crump nickte, dann murmelte er: »Dies wird die Nacht der Nächte.« Ohne auch nur einen Bissen zu sich genommen zu haben, erhob er sich und verließ den Speisesaal.
    »Irgend etwas scheint ihn zu bedrücken«, sagte Mortimer Wisdom und kicherte. »Bestimmt geht er jetzt zum Teich hinunter und reagiert sich an den Kröten ab.«
    Sicher erwartete er, von Miß Cäcilia Whitley zurechtgewiesen zu werden, aber sie schien ihn überhaupt nicht gehört zu haben. Sie wirkte völlig verändert; nicht nur ihr Verhalten war anders als sonst, sie war auch anders gekleidet, und ihr Haar fiel offen über ihre Schultern. Coco stellte fest, daß sie schönes Haar besaß. Sie hatte auch etwas Make-up aufgetragen und die Lippen nachgezogen und wirkte plötzlich hübsch und anziehend. Außerdem war sie weniger angriffslustig als sonst und schweigsamer.
    »Hat von Ihnen schon einmal jemand das Gefühl gehabt, daß seine letzte Stunde geschlagen hat?« fragte sie, ohne sich an jemanden direkt zu wenden. Es war das erste Mal, daß sie an diesem Abend sprach. Mit entrückter Stimme fuhr sie fort: »Ich spreche nicht von Todesahnungen. Diese empfinde ich nämlich nicht. Dennoch ist mir, als würde ich bald ein denkwürdiges Erlebnis haben. Was danach kommt, ist mir egal. Es zählen nur die kommenden Stunden. Danach kann ich sterben oder ins Kloster gehen. Es berührt mich nicht. Ich habe noch nie solche Melancholie empfunden, seit mich die Kerle in der Gosse haben liegen lassen.«
    Miß Whitley hatte zuvor noch nie über ihre Vergewaltigung gesprochen, und jetzt tat sie es völlig emotionslos. Allen wurde klar, daß eine Veränderung mit ihr vorgegangen war, aber nur Benjamin Flindt sprach es aus.
    »Sie sind schön, Miß Whitley«, sagte der gealterte Chemieprofessor. »Sie sollten Ihr Haar immer offen tragen. Was hat Sie dazu veranlaßt, die Mauern niederzureißen, hinter denen Sie sich verschanzt hatten? Ich habe es erlebt, daß Frauen durch die Liebe aufgeblüht sind, aber bei Ihnen kann ich mir das nicht vorstellen – mit Verlaub gesagt.«
    »Ich sagte schon, daß ich heute abend so melancholisch bin …«
    »Haben Sie vor, einem Mann den Kopf zu verdrehen, Miß Whitley?« fragte Mortimer Wisdom anzüglich.
    Normalerweise wäre sie ihm wegen dieser Bemerkung über den Mund gefahren, aber heute reagierte sie ganz anders: Sie lächelte. Coco hörte nicht mehr, was sie entgegnete, denn Mike Lundsdale wandte sich an sie und flüsterte ihr ins Ohr: »Habe ich Ihnen schon gesagt, daß Sie mich an Judy erinnern, Claudia?«
    Coco schüttelte den Kopf. »Haben Sie sie sehr geliebt?«
    »Über alles«, gestand Mike und ließ Coco dabei nicht aus den Augen. »Aber Sie könnten sie mich vergessen lassen, Claudia.«
    Sie zog schnell ihre Hand zurück, als er danach greifen wollte. »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie und erhob sich, froh, endlich der seltsamen Atmosphäre des Speisesaals entfliehen zu können. Es schien fast so, als seien alle in dem alten Schloß verrückt geworden – sie selbst eingeschlossen. Denn sie merkte auch an sich, daß eine Veränderung mit ihr vorgegangen war. Fremde, unheimliche Mächte griffen nach ihrem Gehirn und beeinflußten sie. Es waren Kräfte der schwarzen Magie. Coco konnte sie leicht sondieren. Und sie hätte sich auch gegen die Beeinflussung wehren können, denn sie besaß immer noch schwache magische Fähigkeiten. Aber sie lehnte sich nicht auf, um sich nicht zu verraten. Solange es nicht zu einem Exzeß ausartete, würde sie das Spiel mitmachen. Sie wollte sofort auf ihr Zimmer. Vielleicht war Don bereits eingetroffen und erwartete sie. Dorian hatte versprochen, den Puppenmann so schnell wie möglich zu ihr zu schicken. Warum war er nicht schon längst da?
    Auf dem Weg zu ihrem Zimmer mußte Coco am Speisesaal der Zöglinge vorbei. Schon von weitem hörte sie, daß dort

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