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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hintergrund für die
Fernsehspots zu sein, die ihm vorschwebten. Und eine echte Geisterstadt kostete
kein zusätzliches Geld. Die Kulissen waren schon vorhanden.
    Die
Gesellschaft hinter Haiverton war vergnügt, sie lachte, scherzte und erzählte
Witze. Die jungen Menschen tranken Cola. Aber nicht nur pur. Hin und wieder kam
einer auf die Idee, einen Schuß Whisky hinzuzufügen.
    »Euch ist
wohl noch nicht heiß genug, wie?« fragte Haiverton grinsend.
    »Auch einen,
Boß?« reagierte der große Blonde und reichte dem Fahrer einen Plastikbecher
nach vorn.
    »Mit oder
ohne?« fragte Haiverton.
    »Natürlich
ohne. Vorschrift für Fahrer: stets alkoholfreie Getränke. Wir passen schon auf
Sie auf, Opa. Oder glauben Sie, es wäre uns recht, wenn Sie alkoholumsäuselt an
den nächsten Kaktus rasen.«
    »Das wäre
unangenehm«, flötete eine üppige Blonde, die außer Hot pants und einer luftigen
Jersey-Bluse kein Kleidungsstück am Körper trug. »Die stechen doch, nicht
wahr?«
    Für eine
kurze Zeit herrschte wieder Schweigen, und nur das Rattern der großen Räder war
zu hören. Das Geräusch wurde zu einem monotonen Knirschen auf dem heißen,
festgefahrenen Pfad, der über das hügelige Wüstengelände führte.
    Kein Mensch,
kein Auto weit und breit.
    Die Sonne
brannte vom Himmel herab, und der Schweiß lief über das zerknitterte Gesicht
Haivertons. Mit sicherer, fester Hand führte er das Vierergespann vom
Kutschbock aus. Man sah Haiverton seine fünfundsechzig Jahre nicht an. Man
konnte ihn ohne weiteres auf Anfang der Fünfzig schätzen.
    Es ging über
Steine und Bodenmulden, manchmal legte sich die Kutsche so bedrohlich auf die
Seite, daß die Passagiere das Gefühl hatten, jeden Augenblick
herausgeschleudert zu werden.
    »Nicht so
schnell, Oldtimer?« rief Betty, eine charmante Achtzehnjährige mit einem
zarten, makellos reinen Gesicht, das an jungfräulichen Schnee erinnerte. Das
lange schwarze Haar fiel seidenweich auf nackte Schultern. Betty hatte es in
der Hitze vorgezogen, die luftige Hemdbluse abzulegen. »Bei dieser Hitze
schlägst du unseren Schweiß zu Schaum. Ich komme mir vor wie in einem
Rührwerk...«
    »Ihr sollt
mal das echte Wildwestgefühl haben«, brüllte Haiverton über die Schulter
zurück. Der Fahrtwind streifte sein Gesicht, war aber so heiß, daß er keinerlei
Kühlung verschaffte. Staubwolken wurden von den Hufen der Pferde und den
rotierenden Rädern aufgewirbelt, drangen in Mund und Auge und bedeckten seine
Kleidung.
    Die Mädchen
drückten sich gegen die harten Bänke und stemmten sich mit ihren langen, nackten
Beinen gegen die gegenüberliegende Wand. Die beiden kleinen Koffer und die
Kühltasche, in der sie Proviant und Getränke untergebracht hatten, rutschten
trotz der Ledergurte auf der Gepäckablage hin und her.
    Haiverton
fuhr wie der Teufel. Er sah so aus, als ritte eine Horde Indianer hinter ihnen
her und hätte die Absicht, jeden einzelnen zu skalpieren.
    »Er hat
recht«, meinte der zweite der männlichen Reisenden. James Rint hatte sich das
ganze Theater eigentlich ausgedacht. Er war der Spiritus rector der kleinen
Geschichten, die der blonde Patric produzieren wollte. »Es werden wirklich
uralte Männerträume wach, wenn man in diesem Kasten spazierenfährt. Wir sind
verweichlicht, überzivilisiert und schlaff. Dagegen muß man etwas tun.
Vielleicht könnte man eine solche Idee in die Spots einflechten, Pat...« Er
wandte sich dem Blonden zu. »Eine Kutsche voll hübscher Girls... es müssen noch
mehr sein. Der Kasten muß richtig überquellen. Sie müssen eingequetscht sein
wie die Heringe in der Dose. Und das alles bei einer Bruthitze, bei
strahlendblauem Himmel. Und die Kutsche rast durch die Wüste.«
    Wie auf ein
stilles Kommando hin stöhnten und seufzten die vier Girls und ließen sich matt
gegen die Bänke zurückfallen.
    »Daß du eine
sadistische Ader hast, habe ich bisher nicht gewußt«, stöhnte Betty. »Und das
alles für ein paar Dollars?«
    James Rints
Augen leuchteten. »Aber keine von den Schönen ist staubig oder benommen - nein,
glücklich und zufrieden schauen alle drein - frisch wie der Tau im Morgen.«
    »Wie du das
machen willst, ist mir ein Rätsel«, schaltete sich die üppige Blondine wieder
ein, und ein tiefer, langer Atemzug hob und senkte ihre prallen Brüste.
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