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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem
Mörder unmöglich sein, sich noch auf die Liege zu schieben. Dorsay führte im
Augenblick das Leben eines riesigen Wurms, der sich im Dreck wälzte.
    Larry fühlte
den Rand der Liege in seinen Kniekehlen.
    »... wieso
trafen Sie mit Stowe zusammen? Sie sind ein Schnüffler? Bei mir ist nicht mehr
viel zu holen... «
    Larry fand es
erstaunlich, daß Dorsays Gedanken noch diese Klarheit hatten, daß er
offensichtlich genau wußte, wie es um ihn stand, wie er aussah und welche
Entwicklung er durchmachte. Nichts in Dorsays Worten wies darauf hin, daß auch
er wahnsinnig geworden war.
    »Ich bin von
der Polizei und Stowe auf die Schliche gekommen, das ist richtig«, sagte Larry
Brent ehrlich. »Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch ich über kurz oder lang
an den gleichen Symptomen leide - und daß es auch für mich dann keine Rettung
mehr gibt. Aber es ist mehr als egoistisch, zahllose andere ins Unglück zu
stürzen! Machen Sie etwas gut, Dorsay! Wenn wir den Mann finden, der jetzt den
Mondstein besitzt, können chaotische Zustände verhindert werden. Das hilft
Ihnen zwar nicht mehr - und aller Wahrscheinlichkeit auch mir nicht...«
    Dorsay
kicherte. Der Berg auf dem Boden ruckte und zuckte wie unter einem Krampf.
    »Das haben
Sie gut gesagt. Aber ich habe nicht mal Angst vor dem, was mich erwartet. Ich
sehe das ständige Fortschreiten. Aber ich empfinde es nicht als Krankheit. -
Ich bin noch da, ich habe keine Schmerzen - sagen Sie, Schnüffler: ist Ihnen
eigentlich jemals bewußt geworden, was es bedeutet, ohne Skelett zu existieren?
Eine merkwürdige Vorstellung, nicht wahr? Gruselt Ihnen nicht bei dem Gedanken
an eine solche Möglichkeit? Ich kenne den Zustand jetzt - mich irritiert und
erschreckt er nicht. Mein Skelett hat sich aufgelöst - aber mein Körper kann
weiterexistieren. Ich sehe wahrscheinlich aus wie eine Qualle, aber das stört
mich nicht. Und es stört mich auch nicht, daß andere nach mir genauso aussehen.
Ich finde das lustig...«
    »Sie sind
wahnsinnig, Dorsay! Sie scheinen bis zu diesem Augenblick noch nicht zu
begreifen, was Sie wirklich erwartet.« Larry stieg auf die Liege, als er
merkte, daß der grauweiße, blasige Armstumpf seine Knöchel berührte.
    «...ich war
Zeuge, wie es dem Ende zuging - bei einer jungen Frau, die Sie angesteckt
haben.«
    Der
Fleischberg zu seinen Füßen zuckte und schwabbelte ekelerregend.
    »Ja, ich
erinnere mich«, tönte es wie aus weiter Ferne her. »Gestern abend - ich hatte
mich verirrt. Als ich merkte, daß ich mich veränderte, erfüllt mich eine plötzliche
Panik. Ich brachte die Krankheitssymptome ebenfalls mit dem Diebstahl in
Verbindung. Verzweifelt hatte ich zuvor darüber nachgedacht, was ich alles vor
dem Auftreten der Symptome getan und wo ich mich aufgehalten hatte. Nach dem
ersten Schwächeanfall fühlte ich mich unverhofft wieder fit. Ich kehrte zur
Siedlung zurück, sah das Licht im Haus eines Bungalows und ging hinein - da
erst merkte ich, daß ich mich geirrt hatte. Ich war auf die Fremde gestoßen.
Sie schrie. Ich wollte ihr den Mund zuhalten, erkannte jedoch noch rechtzeitig,
daß es gefährlich war, sich länger aufzuhalten, und so floh ich... «
    Larry nickte.
»Das war Mrs. Mason. Sie starb vorhin. Davon hat Ihnen Stowe natürlich nichts
gesagt.«
    »Sie hat sich
möglicherweise verändert. Wie ich, wie Jenny und deren Schwester aus der Oase.
Was versuchen Sie mir einzureden, Brent?«
    »Ich versuche
Ihnen klarzumachen, was wirklich vorgeht. Stowe hat die Dinge verharmlost, um
Sie in Sicherheit zu wiegen, das ist alles. Fox ist Stowes guter Nachfolger und
in alles eingeweiht. Auch er ohne jegliche Skrupel. Mrs. Mason hat innerhalb
weniger Stunden das Endstadium erreicht, Dorsay... «
    »Das
Endstadium? Was verstehen Sie darunter?«
    »Sie selbst
verspüren die Veränderung am eigenen Leib. Es ist ein progressiver Vorgang.
Anfangs waren es nur Blasen und aufgedunsenes Fleisch - schließlich erweichte
Ihr Knochenbau und wurde zu einer gummiartigen Masse. Ihr Fleisch rutschte in
sich zusammen. Und es geht noch weiter, Dorsay! Es wird sich verflüssigen und
von Ihnen wird nicht mehr übrigbleiben als eine schmutziggraue Pfütze, die
schließlich langsam austrocknet.«
    »Sie sind
wahnsinnig, Brent!« Die Worte waren ein leiser Aufschrei. Die Angst und die
Unsicherheit, die darin mitschwangen, waren unüberhörbar. »Fox hat Sie hier zu
mir in den Kellerraum gestoßen. Das kam nicht von ungefähr. Vielleicht hat er
einen ganz bestimmten

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