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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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viel
größer! In den nächsten Stunden kann sich das Grauen in Tuba potenzieren! Und
Sie haben das mitverschuldet. Ich kann Sie nicht verstehen. Wir sitzen alle im
gleichen Boot. Und doch spielen Sie mit falschen Karten.«
    »Das
verstehen Sie nicht!« unterbrach Stowe hart Larry Brents Vorwürfe. »Sie sehen
die Dinge mit den Augen des Polizisten. Aber ich sehe sie mit den Augen des
Wissenschaftlers, des Mediziners, des Forschers. Mir hat sieh eine einmalige
Chance geboten, und ich wäre ein Narr, hätte ich die Gelegenheit nicht wahrgenommen.
Ich bin der erste, der einzige vielleicht, der das Glück hat, eine neue
Krankheit zu beobachten, zu beschreiben und vielleicht zu behandeln.« Stowes
Augen glühten. Er war besessen von einer Wahnidee, und Larry begriff, daß es
sinnlos gewesen wäre, Stowe vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Der Mann hatte
Feuer gefangen, und er spielte jetzt mit diesem Feuer.
    »Haben Sie
keine Angst, sich an dem Feuer, das Sie geschürt haben, zu verbrennen?« fragte
Larry ruhig.
    »Sie meinen
wegen der Ansteckungsgefahr? Ich habe jeden Fleck, den Dorsay berührte, mit
einem hochwirksamen Desinfektionsmittel abgewaschen. Das ist zunächst mal ein
Schutz. Außerdem werde ich mich dafür hüten, Dorsay anzufassen. Das Risiko ist
mir zu groß. Aber ich werde ihn beobachten. Er nähert sich offensichtlich dem
gleichen Punkt, den auch Mrs. Mason zum Schluß erreichte. Aber bei ihm
schreitet der Zersetzungsprozeß langsamer voran. - Und wie sieht es mit Ihnen
aus, Brent? Wie fühlen Sie sich? Die drei Minuten sind um - noch kein Kribbeln in
den Fingern oder Fußspitzen? Merken Sie nicht, wie die Kälte über Ihren Rücken
kriecht? Gleich wird... «
    Er unterbrach
sich, als würde ihn jemand mit eiskaltem Wasser übergießen. Seine Kinnlade
klappte herab, seine Finger, die nach dem Whiskyglas greifen wollten, zitterten
plötzlich.
    »Damned,
Brent...« Er schluckte, und seine Augen traten aus den Höhlen.
    »Es kribbelt,
es wird kalt, nicht wahr?« sagte X-RAY-3 nur.
    Stowe
schickte sich an, vom Sessel aufzustehen. Aber er hatte die Kraft nicht mehr.
    »Wer andern
eine Grube gräbt«, murmelte Larry. »Ich wollte von Ihnen wissen, ob es noch
eine Hilfe gäbe. Aber Sie haben selbst versichert, daß es unmöglich ist, etwas
zu unternehmen, wenn das Gift erst mal im Körper ist.«
    »Aber das ist
doch unmöglich...«, stammelte Stowe. »Wie... «, er starrte auf sein Whiskyglas.
»Ich habe doch genau...«
    »Ich habe mir
erlaubt, sicherheitshalber die Gläser zu vertauschen, Stowe.«
    Die großen,
ungläubigen Augen starrten ihn an. »Sie sind... ein Teufel... Brent!«
    »Sie haben
sich selbst umgebracht, Stowe! Das allein entspricht den Tatsachen!«
    »Wie aber...
konnten Sie wissen ... daß...«
    Müde fiel
Stowes Kopf zurück.
    »... Sie
haben zwei Fehler begangen«, entgegnete X-RAY-3. »Als ich den Namen Dorsay
erwähnte, fiel mir zum erstenmal auf, daß Sie eine Reaktion zeigten. Das
verwunderte mich, denn schließlich durfte der Name Dorsay Ihnen nichts sagen.
Dann, als Sie angeblich Dr. Fox anriefen. Sie dürfen nicht vergessen, daß Sie
mir kurz vorher Adresse und Telefonnummer von Fox nannten, als ich danach
fragte. Sie fiel mir auf, daß Sie gar nicht die Nummer wählten, die Sie mir
angegeben hatten. Ich habe ein verdammt gutes Gedächtnis für Zahlen, Stowe...«
    Die Lippen
des Arztes bewegten sich. Seine Stimme war nur noch ein Hauch. »Sie sind...
doch ein... verdammt gefährlicher Bursche... ich habe es gewußt, es ist...
nicht gut... Sie zum Feind... zu haben... mein Fehler.«
    Das waren
seine letzte Worte. Sein Kopf fiel zur Seite. In Stowes Augen zeigte sich eine
plötzliche Panik. Dann war es aus.
    Dr. Harry
Stowe war tot.
    »... Sie
glauben nun gesiegt zu haben, Brent«, sagte da eine Stimme hinter Larry, und er
warf den Kopf herum. »Ich war dazu vorgesehen, Harry zu helfen und Ihren
Leichnam verschwinden zu lassen. Unter diesen Umständen aber muß ich leider auch
meine Pläne ein wenig umfunktionieren.«
    X-RAY-3
starrte in den Lauf eines 38er Revolvers.
    Der Mann, der
keine zwei Schritte von dem PSA-Agenten entfernt stand, mochte gut und gerne um
die fünfzig Jahre alt sein.
    Nur ein
grauer Haarkranz zierte den runden, massigen Schädel. Hinter einer randlosen
Brille blickten klare, eisgraue Augen. Sie schienen den Agenten zu sezieren.
    Larry kniff
die Augen zusammen.
    »Stowe war
wahrscheinlich nicht nur ein miserabler Arzt, er war ein noch schlechterer
Psychologe«,

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