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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gonzales wurde abtransportiert. Nicht
nur wegen des Schocks und des Nervenzusammenbruchs, sondern auch wegen der
Gefahr, die sie als Kontaktperson darstellte. Mit ihr wurden zur Vorsicht auch
die vier Gäste und das Serviermädchen in Quarantäne geschickt.
    Der zweite
Polizist hatte sich unterdessen, ohne daß es ihm bewußt geworden war, kurz
gegen den Türpfosten gelehnt, an den sich zuvor der Wirt Gonzales gestützt
hatte. Niemand warnte den Mann, weil niemand an eine Gefahr dachte. Und der
Cop, durch das Geschehen noch verwirrt, dachte selbst nicht daran...
    Er wurde
aufmerksam auf einen Passanten, der sich von der gegenüberliegenden
Straßenseite näherte und eine dunkelgrüne Flasche in der Hand hielt. Der
Ankömmling schwenkte drohend die Flasche über den Kopf, als der Krankenwagen
mit den sechs Personen davonfuhr.
    »Ihr solltet
das ganze Haus anzünden!« rief der Mann. Er hatte ein breites Vollmondgesicht
mit blauen Augen.
    Das dünne,
blonde Haar war ausgebleicht von der Sonne.
    Keiner der
beiden Polizisten wußte, aus welchem Haus der Superblonde gekommen war.
    »Gehen Sie
zurück in Ihre Wohnung!« rief der Polizist, der sich langsam vom Auto löste, wo
er über die Funkanlage die Quarantänestation und das Polizeirevier
benachrichtigt hatte.
    »Wer gibt mir
die Gewißheit, daß ich dort sicher bin, was?« rief er über die Straße zurück.
Die Stimme des Mannes klang schrill. »Ich habe jetzt schon den zweiten Fall
gesehen - vorn an der Straßenecke ist vor gut einer halben Stunde eine junge
Frau auf die gleiche schreckliche Art und Weise ums Leben gekommen. Was leistet
Ihr eigentlich wirklich Produktives? He? Ihr warnt, Ihr führt große Reden - und
in Wirklichkeit verschweigt Ihr das Wichtigste! Die Pest holt uns alle - wenn
wir nicht ganz rigoros vorgehen, versteht Ihr?«
    Der Blonde
hatte sich in Rage geredet. Sein Gesicht war verzerrt. Er stand auf der anderen
Seite der Straße, die beiden Polizisten in ihren Khakihosen und aufgeknöpften,
kurzärmeligen Hemden kamen ihm langsam entgegen.
    »Wißt Ihr,
was Ihr tun solltet: Überall da, wo es zu einem Pestfall kam - die Bude
niederbrennen! Feuer reinigt - das war schon im Mittelalter so, als man der
schwarzen Pest in Europa zu Leibe rückte!«
    Der Mann war
entweder fanatisch oder verrückt - oder beides.
    In seinen
Augen blitzte ein gefährliches Licht. Die beiden Cops sahen, daß der Blonde
sich am Flaschenhals zu schaffen machte. Sie glaubten ein dunkles Tuch zu
sehen, das in den Hals hineingesteckt war.
    »Ich glaube,
der Bursche hat...« Der größere der beiden Cops kam nicht mehr dazu, seine
Ausführungen zu beenden. In der linken Hand des Mannes blitzte ein Feuerzeug
auf. Er hielt die Flamme an den aus dem Flaschenhals ragenden Lappen. Der mit
Benzin getränkte Stoff fing sofort Feuer. Der Mann warf die Flasche hoch durch
die Luft und zielte genau auf den Eingang der Wirtschaft.
    Klirrend
zerplatzte die Flasche auf dem Steinfußboden, direkt neben dem ersten Ecktisch.
Das Benzin ergoß sich über dem Boden. Wie Glühwürmchen züngelten brennende
Tropfen von Benzin durch die Luft, klatschten auf die Theke und auf die
Strohdecken der kleinen Tische. Der Molotow-Cocktail verfehlte seine Wirkung
nicht. Lange Flammenzungen leckten an den Tisch- und Stuhlbeinen. Knisternd
fingen die Strohdecken Feuer. Im Handumdrehen war die unmittelbare Umgebung der
Theke und der Tür in ein Meer aus Feuer und Rauch gehüllt.
    »Kümmere dich
um den Brand, Fred!« rief der große der beiden Polizisten. »Ich werde mir den
verrückten Kerl vorknöpfen.« Mit diesen Worten hetzte der Sprecher über die
Straße, während der mit Fred angeredete Cop die Tür zum Polizeifahrzeug aufriß
und den Feuerlöscher aus der Halterung zog.
    Eine dicke
Rauchwolke schlug Fred Smith entgegen, als er den Eingang erreichte und das
Ventil öffnete. Der Strahl zischte an die Wand aus Feuer und Qualm. Aber die
Flammen hatten in der fast nur aus Holz und Stroh bestehenden Inneneinrichtung
des Restaurants inzwischen reichliche Nahrung gefunden. Die Tische und Stühle,
die Theke und die Regale, wo Flaschen und Gläser standen, brannten lichterloh.
    Smith
hustete. Als nach einer Sprühdauer von knapp zehn Sekunden der Inhalt des
Feuerlöschers verbraucht war, stand das Restaurant noch immer in Flammen. Es
knisterte und krachte, als das Flaschenregal zusammenbrach.
    In der Ferne
heulten die Sirenen der sich nähernden Feuerwehr.
    Eine halbe
Stunde später war der Brand noch immer nicht

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