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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unter Kontrolle. Die angerückte
Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun. Sie beschränkte sich schließlich
darauf, die Nachbarhäuser zu schützen.
    Drei Häuser
hatte man zur Sicherheit schon räumen müssen. Die betroffenen Menschen hatte
man vorerst bei Bekannten und Verwandten untergebracht. Dort sollten sie
bleiben, bis keine Gefahr mehr bestand, daß das Feuer übergreifen würde.
    Fred Smith
und sein Kollege fuhren zu diesem Zeitpunkt schon wieder Streife in einem
anderen Bezirk der Stadt, und Smith leierte mit müder Stimme sein Sprüchlein herunter.
    Matt legte er
schließlich das Mikrofon aus der Hand.
    »Ich glaube,
es gibt Probleme, womit wir und unsere Oberen...«, damit meinte er die
unmittelbar Vorgesetzten, »gar nicht gerechnet haben, Andy.« Smith wischte sich
über die schweißnasse Stirn. »Ich fühle mich verdammt elend«, fuhr er fort.
»Außerdem...«
    Er unterbrach
sich, als über das Funksprechgerät von der Zentrale mitgeteilt wurde, daß
inzwischen ein zweiter Brand in der Stadt ausgebrochen sei.
    »Ob das auch
unser Mann war?« fragte Andy Short. Er hatte den Blonden nicht fassen können.
In einer schmalen Seitenstraße war der Brandstifter untergetaucht.
    Die beiden
Cops wurden sofort aller Zweifel enthoben.
    »Es handelt
sich um einen dreiunddreißigjährigen Familienvater«, erfuhren Smith und Short.
»Aber die Symptome der Seuche bei seiner Frau und seiner fünfjährigen Tochter
feststellte, erschoß er beide, legte Feuer und jagte sich schließlich selbst
eine Kugel durch den Kopf. Zuvor hatte er telefonisch seine Tat mitgeteilt. Er
sprach davon, daß er keinen anderen Ausweg mehr sähe. Und er wollte sogar noch
etwas Gutes für die Nachwelt tun: Alle Spuren, die zu einer Weiterverbreitung
der Seuche führen könnten - wollte er vernichten!« Smith atmete tief durch.
»Genau, was ich befürchtet habe«, murmelte er. »Probleme über Probleme. Was da
noch auf uns zukommen wird, Andy! Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die
Frage der Versorgung - wenn keiner mehr es wagt, auf die Straße zu gehen, wenn
jeder sich vor seinem Nachbarn fürchtet...« Er malte das Geschehen und die sich
daraus ergebenden Folgen in den schwärzesten Farben.
    Dann kratzte
sich Smith am Kopf, während Short das Fahrzeug in die nächste Straße steuerte.
    Smith
verfehlte mit seinem Finger nur um Haaresbreite die Stelle am Kopf, wo er für
wenige Sekunden gegen den Türpfosten gelehnt hatte.
    Ein nässender
Fleck zeigte an, daß auch Smith die Pest hatte.
     
    ●
     
    »Wir haben’s
bald geschafft«, rief Haiverton über die Schulter zurück.«
    Die Reise mit
den jungen Leuten in der Kutsche schien ihm mächtig Spaß zu machen. Und er
hatte sogar sein Prinzip fallenlassen, während der Fahrt keinen Tropfen Alkohol
zu sich zu nehmen. Die staubige, trockene Kehle verlangte ihr Recht. Auf das
Coke hatte Haiverton gern verzichtet, dafür hatte er um so mehr Whisky
genossen.
    Anne Brighton
kicherte angeheitert. Sie lehnte ihren Kopf gegen die Schulter von James Rint.
    Die Kutsche
ratterte über die unebene Wegstrecke, die Passagiere wurden gehörig
durcheinandergeschüttelt.
    Draußen wurde
es schon dunkel. Kakteen und Baumjucca standen wahllos verstreut. Die riesigen
Säulenkakteen sahen aus wie große Schattengestalten in der Wüste und streckten
ihre dicken Arme wie Vogelscheuchen in die Luft.
    Links
erkannte man die Silhouetten historischer Indianerbauten, die sich kaum vom
Wüstensand abhoben und sich scheu hinter Erderhebungen duckten. Am Wegrand
lagen ausgebleichte, trockene Steine, die zum Teil den Pfad markierten, den
Haiverton benutzte. Kreideweiße, ausgebleichte Knochen von verendeten Tieren
säumten ebenfalls den Weg. Auf einem Erdhügel stand ein ausgebrannter
Planwagen, der vor über hundert Jahren vielleicht mal von Indianer überfallen
und in Brand gesetzt worden war. Das hölzerne Gerüst des Fahrzeugs ragte wie
ein Relikt in den düsteren Himmel, und ein leichter Wind bewegte den Rest der
zerfetzten, halbverbrannten und morschen Plane, die über dem gebrochenen
Speichenrad lag.
    Ein Mädchen
wollte gerade etwas sagen, als es geschah.
    Mike
Haiverton, in aufgepeitschter Whiskylaune, fuhr mit dem klapprigen Gefährt
etwas zu forsch über den holprigen Untergrund. Er übersah einen ansehnlichen
Felsbrocken, wogegen das rechte Vorderrad der vierspännnigen Kutsche knallte.
Es gab einen Ruck, daß die Insassen regelrecht gegen die leichtgepolsterten
Wände geschleudert wurden. Mike Haiverton wurde

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