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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sie
nach, Dorsay«
    Pit Dorsay
öffnete die Tasche und betrachtete die Banknotenbündel, die fein säuberlich
darin aufgeschichtet waren. Er überflog den Betrag nur flüchtig.
    »Es wird
schon stimmen«, sagte er nur. Nicht einen einzigen Moment lang hatte er das
Gefühl, daß man ihn übers Ohr hauen oder ganz und gar hintergehen wollte. Man
hatte ihm versichert, daß sein Auftraggeber keine großen Umstände hebte. Darauf
hatte er sich eingestellt.
    »Es ist nicht
ausgeschlossen, daß wir Sie wieder mal brauchen«, meinte der Hagere unvermittelt.
»Wer einmal gut für uns gearbeitet hat, wird das wohl auch ein zweites Mal
tun.«
    »Das nächste
Mal solltet ihr aber vorher Bescheid geben, daß eurem Verein ein so attraktives
Girl wie Muriel angehört«, sagte Dorsay. »Wir hätten uns dann den Umweg sparen
können. Ich hätte in Tuba geliefert und dann gleich mit Muriel in die nächste
Nachtbar verschwinden können. Die machen dort eine tolle Musik. Tanz bis zum
Morgengrauen.«
    »Das nächste
Mal, Sonnyboy«, entgegnete die Schwarzhaarige. Ihr Busen hob und senkte sich.
Sie lächelte, daß es einen Eisblock zum Schmelzen brachte. »Diesmal steht die
Arbeit vornan. Vielleicht.tauche ich in den nächsten Tagen in Tuba auf - wer
weiß. Wollen erst mal sehen, wie gut du gearbeitet hast. Wenn Gras über die
Sache mit Cabott gewachsen ist, wirst du bestimmt von mir hören.«
    Dorsay
klemmte die Aktentasche unter den Arm und grinste. »Well, ich freue mich schon
auf den Anruf.«
    Es waren die
letzten Worte, die er mit Muriel und dem Hageren wechselte. Die beiden blieben
zurück und sahen Dorsay nach, wie er durch die nächtliche, staubige Main Street
der Geisterstadt ging und in seinen Jeep stieg. Sekunden später heulte der
Motor auf, die Räder drehten sich in dem lockeren Sand, eine Staubfahne stieg
auf und das Gefährt rauschte davon.
    Der Hagere
und Muriel sahen den winzigen roten Rücklichtern nach, bis sie vollends
verschwunden waren.
    Mechanisch
griff Muriel ins Haar und hob die schulterlange, schwarzhaarige Perücke. Das
natürlich blonde, kurzgeschnittene Haar wurde sichtbar. Die andere Frisur gab
der jungen Schönen sofort ein neues Gesicht.
    Der Hagere
löste die synthetische Haut, die ein ausgezeichneter Maskenbildner auf seinem
Gesicht verarbeitet hatte. Zum Vorschein kam das wesentlich ältere Gesicht
eines Mannes.
    »Er wird niemals
sagen können, wen er getroffen hat«, murmelten die schmalen Lippen. Hinter der
zerfetzten synthetischen Haut kamen die Züge eines Asiaten hervor. Es war
Akushi, der Japaner.
     
    ●
     
    Pit Dorsay
kam kurz vor Mitternacht in Tuba an. In der Tankstelle, wo er sich den Jeep vor
einiger Zeit leihweise besorgt hatte, stellte er den Wagen ab, verschloß die
Garage und ging davon, die prallgefüllte Aktentasche unter dem Arm.
    Er erreichte
sein Hotel nach einem Fußweg von knapp zehn Minuten. Dorsay suchte sofort sein
Zimmer auf. Achtlos warf er die Aktentasche auf das Bett, kleidete sich aus und
stellte sich dann erst unter die Brause, um den schmutziggrauen Staub aus der
Geisterstadt von seiner Haut zu spülen.
    Danach zog er
sich frisch an. Er trug zu einer cremefarbenen Hose ein blaues Sporthemd.
Dorsay liebte es, auf Playboy zu machen.
    Als er frisch
angezogen war, verstaute er die Tasche mit dem Geld in einem verschließbaren
Koffer. Fein säuberlich steckte er sich dann zehn Hunderter in die Brieftasche.
    »Ein kleines
Taschengeld braucht der Mensch«, murmelte er, während er einen zufriedenen
Blick in den Spiegel warf und noch mal mit dem Kamm durch das dichte,
strohblonde Haar fuhr, das er nach neuestem Schnitt trug.
    Etwa zehn
Minuten nach Mitternacht betrat er die Nachtbar »Oase«. Sie lag im Südosten der
Stadt und wurde hauptsächlich von den Touristen und Fremden aufgesucht. Es gab
kaum einen Einheimischen, der sich hier sehen ließ. Der Manager der Bar war
Hawaiianer, und diese Tatsache gab dem Nachtclub seine besondere Note.
    Kouina hatte
den richtigen Instinkt. Er wußte, was das Publikum, das aus allen Teilen des
Landes stammte, erwartete. Die Mädchen, die hier nackt auftraten und ihre
vollendeten Körper in tänzerischer Leichtigkeit zur Schau stellten, waren
durchweg Klasse und gehörten ihrer Herkunft nach verschiedenen Volksstämmen an.
    Da gab es
zwei Hawaiianerinnen, eine Französin, Juanita, die Brasilianerin und mehrere
Indianermädchen, die es in dieser Landschaft wie Sand am Meer gab. Das
Indianer-Reservat in Arizona lieferte ständig Nachwuchs.

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