Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
Vom Netzwerk:
Smith & Wesson hat eine beachtliche Durchschlagskraft. Die Kugel ging durch die Holztür wie durch Butter, und auf der anderen Seite erschraken sie so, dass sie Hals über Kopf davonliefen. Ich hörte das Trampeln ihrer Füße.
    Slong heulte wilde Beschimpfungen heraus, aber er brachte seine drei Helden nicht mehr zum Stehen.
    Draußen knallten drei oder vier Schüsse. Eine Stimme schrie: »Bleib stehen, du Hund!« Noch ein Schuss belferte.
    Ich begann mir Sorgen um Phil zu machen. Hoffentlich war er ihnen nicht in die Arme gelaufen. Ängstlich laüschte ich nach dem Geräusch eines Automotors, aber ich hörte nichts. Ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass Phil wahrscheinlich seinen Wagen in einiger Entfernung hatte stehen lassen, als er Lender folgte.
    Ich kletterte über den Eisschrank hinweg und bemühte mich, durch den Spalt, den sie aufgedrückt hatten, in den Gang hineinzuspähen, aber ich sah nichts, außer dem gegenüberliegenden Mauerstück.
    Allerdings hörte ich jetzt wieder Stimmen, wenn auch leiser. Offenbar befanden sich die Burschen in der Wohnhalle.
    »Ruhe!«, schrie jemand. Der Stimme nach zu urteilen, war es Slong. Von dem, was er dann sagte, bekam ich nur einen Teil mit.
    »… erledigen, bevor Polizei - Ihr alle -aufgehängt - unsere einzige Chance, weil - keine Zeugen.«
    Ich wusste nicht, wie lange es dauern konnte, bis Phil mit unseren Leuten hier war. Es hing alles davon ab, wie rasch er ein Telefon fand.
    Um die Tür machte ich mir keine Sorgen. Von dieser Seite her konnten sie uns nicht fassen. Jeder, der mit Gewalt einzudringen versuchte, musste damit rechnen, dass ich ihm eine Kugel verpasste, ohne selbst nur einen Zoll aus der Deckung herausgehen zu müssen.
    Schlechter sah es aus, wenn sie das Fenster benutzten. Die einzige Deckung, die wir dagegen zur Verfügung hatten, war der Tisch, und der war nicht viel wert.
    Ich kümmerte mich ein wenig um Lender. Er war neben dem Tisch zusammengesunken. Der Blutverlust schwächte ihn.
    Ich warf den Tisch um und zog ihn dahinter.
    »Bleibe hier liegen und rühr dich nicht vom Fleck!«, befahl ich.
    Wieder ging es los, aber jetzt berannten sie nicht die Tür, sondern beschossen sie nur. Nach dem Klang unterschied ich drei Pistolen. Sie mussten vom Ende des Ganges aus schießen, und ich dachte nicht daran, meine kostbaren Kugeln für eine Erwiderung zu verschwenden. Ich duckte mich hinter den Eisschrank und dachte, dass ich es so noch lange aushalten könnte.
    Fünf Minuten vergingen, in denen immer wieder Schüsse krachten. Dann war es so weit. Sie hatten das richtige Fenster gefunden.
    Ein Gesicht tauchte zwischen den Gittern auf. Ganz instinktiv zuckte meine Hand hoch. Der Schuss peitschte. Der Mann hinter dem Gitter schrie auf. Das Gesicht verschwand.
    »Zurück, Jungs!«, rief Slong draußen. »Dort hinter die Büsche. Pao, hol die Aktentasche aus meinem Wagen!«
    Aktentasche! Was wollte er damit? Mir fiel die Szene an der Hell Gate Bridge ein. Wenn Slong Sprengstoff in irgendeiner Form bei sich hatte und uns eine Bombe in die Küche warf, dann war es aus mit uns.
    Ich hatte keine Wahl. In diesem Fall gab es nur die Flucht nach vorn. Ich kämpfe lieber gegen ein Dutzend Pistolen als gegen eine Sprengstoffladung.
    Ich zerrte den Schrank und den Eisschrank von der Tür weg. Dann öffnete ich die Tür etwas weiter. Der Gang war unbeleuchtet, und ich hoffte, dass sie es nicht bemerken würden.
    Aus der Deckung der Wand heraus, schob ich die Hand mit der Smith & Wesson durch den Spalt. Zweimal drückte ich ab, und gewissermaßen gleichzeitig 62 mit der zweiten Kugel riss ich die Tür auf und raste los. Ich wusste, dass die Gangster die Nasen zurückgezogen hatten, als ich feuerte. Darauf baute ich und es war meine einzige Chance.
    Der Gang war keine zehn Schritt lang, und die Tür am Ende stand selbstverständlich offen. Ich zischte wie ein Torpedo einfach in die Halle hinein. Sugh, Been und Roggin kauerten rechts und links von den Türpfosten. Mit allem mochten sie gerechnet haben, aber nicht mit einem Ausbruch in dieser Form. Ich war schon bis in die Hallenmitte gerast, bevor einer von ihnen, es war Been, überhaupt auf den Gedanken kam, seine Pistole in meine Richtung zu bewegen.
    Der Schuss bellte, aber die Kugel traf nicht. Ich drückte nur einen Sekundenbruchteil später ab. Been machte ein erstauntes Gesicht und kippte nach vorn.
    »Weg mit den Kanonen!«, brüllte ich Sugh und Roggin an. Sie ließen ihre Waffen fallen, als wäre es

Weitere Kostenlose Bücher