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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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heiße Eisen.
    »Komm her, Lender!«, schrie ich. »Beeil dich, zum Henker!«
    Er kam aus dem Gang gewankt. Rechts und links hockten die beiden Gangster. Been wälzte sich eben stöhnend auf den Rücken.
    Eine Explosion dröhnte. Das Haus erbebte in seinen Grundfesten. Der Luftdruck schleuderte Lender in den Raum hinein, als würde er aus einer Kanone abgeschossen. Ein paar Bilder fielen von den Wänden. Der Kalk blätterte. Die Gangtür wurde herausgerissen, und der schwere Kronleuchter kam von der Decke herunter und zerklirrte mit einem ohrenbetäubenden Knall auf dem Fußboden.
    Ich selbst wurde wie eine Feder umgeblasen, landete irgendwo, blieb aber intakt.
    Es war jetzt völlig dunkel im Raum. Die Luft schmeckte nach Mörtel. Die Stille nach der Explosion wirkte doppelt tief. In diese Stille hinein heulten von fernher, aber rasch näher und näher kommend, die Sirenen von Polizeifahrzeugen.
    ***
    Ich raffte mich hoch. Die Smith & Wesson hielt ich noch in der Faust.
    »Keiner rührt sich vom Fleck!«, rief ich in die Dunkelheit hinein.
    Die Sirenen schrillten, Bremsen kreischten. Kommandos hallten durch die Nacht.
    Ich tastete mich in Richtung des Ausganges, fand ihn und gelangte ins Freie.
    Die ersten Wagen mit Cops und G-men hatten sich entlang der Mauer postiert, die das Grundstück umschloss. Gerade als ich den Ausgang erreichte, schossen drei, vier Fahrzeuge auf den Hof. Die Bremsen schrien wie die Seelen von Verdammten. Die Türen flogen auf. G-men mit Maschinenpistolen in den Händen sprangen aus den Fahrzeugen, als Erster mein Freund Phil.
    »Sammelt auf, was ihr findet«, rief ich den Kollegen zu. »Vier Burschen sind drinnen, aber drei müssen sich noch draußen herumtreiben.«
    Drei G-men folgten Phil und mir, als wir um das Haus herumliefen. Zwischen den Hauswänden und der Mauer war nur ein Raum von ungefähr Wagenbreite.
    Zwei Männer kamen uns entgegen. Die G-men rissen die Maschinenpistolen hoch, aber die Männer warfen die Arme in die Höhe und schrien: »Nicht schießen!«
    Es waren Castro und Baber. Der Gummi kauende Ten blutete heftig aus einer Streifwunde an der Wange, die ihm meine Kugel gerissen hatte.
    »Wo ist Slong?«, fuhr ich ihn an.
    »Er ist über die Mauer geklettert!«
    Baber musste uns die Stelle zeigen. Phil und ich sprangen die Mauer an, zogen uns hoch und ließen uns auf der anderen Seite hinunterfallen.
    Die Villa lag nur einige Hundert Yards von der Küste entfernt. Links und rechts dehnte sich der flache Sandstrand. Ich sagte Ihnen schon, dass der Mond schien, aber es war nicht hell genug, die Gestalt eines Mannes auf eine größere Entfernung zu erkennen.
    »Du links, ich rechts«, sagte Phil. Wir trennten uns.
    Im Dauerlauf rannte ich auf die Küste zu, und als ich den festen Sandstreifen erreicht hatte, lief ich nach links weiter.
    Ich hielt Ausschau, und es dauerte keine fünf Minuten, bis ich die Gestalt eines Mannes erblickte, der nicht annähernd so rasch lief wie ich.
    Ich holte auf, und dann gab es keinen Zweifel mehr, dass ich Pete Slong vor mir hatte.
    Er merkte, dass er verfolgt wurde. Ich dachte, dass er jetzt noch einmal sein Glück mit der Pistole versuchen würde, aber er blieb stehen.
    Ich stoppte meinen Lauf ab.
    »Ergib dich, Slong!«, rief ich.
    »Ja, ich gebe auf«, kam die Antwort.
    Ich wunderte mich mächtig. Nur langsam ging ich näher, und in zwanzig Schritt Entfernung blieb ich noch einmal stehen.
    »Wirf deine Waffe weg!«
    Ich erkannte, dass der Mann eine Bewegung mit der rechten Hand machte. Gleich darauf hörte ich etwas in den Sand klatschen. Slong hob die Arme hoch, und ich ging weiter.
    Im Mondschein sah ich sein verzerrt lächelndes Gesicht.
    »Du hast gewonnen, G-man«, stieß er hervor. »Ich gebe auf!«
    »In Ordnung! Geh vor!«
    Mit erhobenen Armen ging er an mir vorbei, und als er genau seitlich war, drehte er sich in den Hüften und fiel mich an. Es hätte ihm nichts genutzt, wenn ich durchgezogen hätte, aber er rechnete wohl damit, dass ich nicht schießen würde. In der nächsten Sekunde hatte er mir den Sand, den er in den erhobenen Fäusten hielt, ins Gesicht geschleudert. Der feine Meeressand machte mich blind. Die Tränen stürzten mir in die Augen.
    Slong warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich. Ich fiel und kam unter ihm zu liegen. Er griff nach der Pistole und zwar mit beiden Händen.
    Er bekam mein Handgelenk zu fassen, und ich fühlte, dass es ihm gelingen würde. Ich schlug mit der freien Hand auf ihn ein, aber er

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