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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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als Herbert Schwarz ausgesetzt wurde, landete Professor Zamorra mit seinen Begleitern auf den Malediven. Auf dem Airport knatterte die maledivische Staatsflagge im warmen Wind - rotes Feld mit grünem Rechteck und weißem Halbmond. Zamorra stieg als erster aus dem Kiowa-Hubschrauber. Er reichte seiner hübschen Assistentin hilfsbereit die Hand. Danach verließen Bill Fleming und der Pilot die stählerne Libelle.
    Sobald die Zollformalitäten erledigt waren, flog der Kiowa nach Trivandrum zurück. Ein Taxi brachte den Parapsychologen und seine Freunde zu einem kleinen, modernen Hotel. Hier belegten sie drei Einzelzimmer. Vor den Panoramafenstern standen Tamarisken und echte Akazien. Dazwischen leuchtete das Meer in einem noch nie gesehenen Blau.
    »Fast könnte man meinen, die Leute, die hier wohnen, sind zu beneiden«, sagte Bill Fleming. Zamorra und Nicole hatten sich in seinem Zimmer eingefunden. Sie standen auf dem Balkon und genossen die Aussicht.
    Zamorra kniff die Augen zusammen. »Wenn es Zanos nicht mehr gibt, werden diese Leute zu beneiden sein, Bill.«
    Fleming rümpfte die Nase. »Du redest von Zanos, als wäre er eine ungefährliche Puppe, der man bloß Arme, Beine und den Kopf ausreißen muß.«
    »Wir werden herausfinden, wie gefährlich Zanos ist, und danach werden wir unsere Kampfmaßnahmen ausrichten.«
    Sie verließen das Hotel. Man hatte für Zamorra einen Leihwagen besorgt - einen ockerfarbenen Volvo mit zahlreichen Extras. Der Professor fuhr den Wagen selbst. Bill Fleming saß im Fond, hatte einen Stadtplan auf den Knien und rief immer wieder, Zamorra wäre auf der falschen Straße, und wenn der Parapsychologe dann bremste, bemerkte Bill zerknirscht: »Oder nein. Ich glaube, wir sind doch richtig.«
    Viermal machte Fleming das.
    »Hör mal, ich habe im Hotel nach dem Weg gefragt!« knurrte Zamorra schließlich verstimmt. »Ich denke, du kannst aus der Karte einen Papierflieger machen und ihn zum Fenster hinaussegeln lassen. Wir brauchen sie nicht.«
    »Das hat man nun davon, wenn man eine gute Tat machen will«, schmollte Bill und faltete den Stadtplan zusammen. Von da an ging die Fahrt flott und ohne nochmaligen Aufenthalt weiter.
    »Das Haus dort vorn muß es sein«, sagte Zamorra. Er wies mit dem Kinn auf einen bungalowähnlichen Bau mit hellen Wänden, vor dem ein Jeep stand. »Dort wohnt Will O'Hara.«
    Auf ihr mehrfaches Klingeln öffnete niemand. »Der macht sich bestimmt einen schönen Tag«, meinte Bill. Er blickte zum wolkenlosen Himmel hinauf. »Bei dem Wetter…«
    Sie gingen um das Haus herum. Nicole entdeckte eine kaputtgeschlagene Fensterscheibe. Die Terrassentür stand einladend offen. »Zwei Möglichkeiten«, sagte Nicole. »Entweder draußenbleiben und schwitzen, oder drinnen im schattigen, kühlen Haus auf die Rückkehr von Mr. O'Hara warten. Wofür entscheiden wir uns?«
    »Wenn wir das Haus ohne O'Haras Erlaubnis betreten, könnte der Brite das in die falsche Kehle kriegen«, bemerkte Bill.
    »Wir tragen ihm nichts hinein und wir nehmen auch nichts mit«, sagte Nicole.
    Zamorra gab den Ausschlag. »Wir sind ihm bestimmt willkommen, wenn er erfährt, daß wir ihn bei seiner Arbeit unterstützen wollen.«
    Bill feixte. »Hoffentlich schiebt er uns nicht die zerschlagene Fensterscheibe in die Schuhe.«
    »Schlimmstenfalls bezahlen wir den Schaden«, erwiderte Zamorra. »Das macht uns nicht ärmer.«
    Sie betraten das Haus. Zamorra stutzte. Er schaute sich im Wohnzimmer kurz um. Nicole Duval wies auf das herrschende Durcheinander und sagte: »Scheint nicht gerade besonders ordnungsliebend zu sein, unser Mr. O'Hara.«
    »Kampfspuren«, entgegnete Zamorra lakonisch. »Jemand hat die Scheibe zerschlagen und ist gewaltsam in dieses Haus eingedrungen. O'Hara war daheim. Es kam zum Kampf…«
    »Sag mal, wie reimst du dir das alles zusammen?« fragte Bill Fleming erstaunt.
    »Verrutschte Teppiche. Schiefhängende Bilder. Ein Tisch, dessen Schieferplatte gesprungen ist…«
    »Könnten Spuren von einer ganz wilden Fete sein«, sagte Bill.
    Zamorra schüttelte ernst den Kopf. Er wies auf eine Pistole, die halb unter einem Sessel hervorragte. »Gehört eine Colt Government zu einer Fete?«
    »Kaum«, sagte Bill.
    »Eben«, meinte Zamorra. Sie schwärmten sogleich aus, durchsuchten alle Räume, machten sich auf eine schlimme Entdeckung gefaßt, doch die unliebsame Überraschung blieb zum Glück aus. In O'Haras Arbeitszimmer stand das Bild eines jungen, hübschen Mädchens auf dem

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