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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Es gibt Trabanten und Konspiranten. Es gibt einen Trabantenführer - wahrscheinlich eine Art Hohepriester, der Zanos unmittelbar unterstellt ist und für den ganzen Zauber verantwortlich ist. Und der Ort, wo die Mitglieder der Zanos-Sekte zusammentreffen, ist ein ehemaliger Tempel der Göttin Kali, den man entweiht hat und der sich irgendwo im Urwald befindet… Ist doch eine ganze Menge, was aus diesen Notizen hervorgeht.«
    Bill nickte mit grimmiger Miene. »Eine ganze Menge. Das stimmt schon. Aber nichts Greifbares.«
    »Es wird unsere Aufgabe sein, daraus etwas Greifbares zu machen«, sagte Zamorra.
    »Mit dem größten Vergnügen. Du brauchst mir nur zu sagen, wie ich das Kunststück fertigbringen soll.«
    Nicole strich ihr himmelblaues Sommerkleid an den Hüften glatt. »Für mich geht aus O'Haras Aufzeichnungen ganz klar eine Warnung hervor: ›Hütet euch vor den Gesalbten‹.«
    Zamorra nickte. »Das ist richtig. Auf die müssen wir achtgeben. Sie werden bestimmt versuchen, uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen, um Zanos zu schützen.«
    Fleming fletschte die Zähne. »Die fiesen Brüder sollen nur werfen. Dann werfe ich zurück. Und hinterher wird es blutige Schädel geben, das garantiere ich!«
    Zamorra wollte das Notizbuch in die Brusttasche seines Jacketts stecken, da bellte plötzlich von der Tür her eine harte Stimme in einwandfreiem Englisch: »Darf ich sehen, was Sie da an sich nehmen wollen, Mister?«
    Nicole, Bill und Zamorra drehten sich verwundert herum. In der Tür standen drei Männer. Derjenige, der gesprochen hatte, war ein drahtiger Bursche mit olivfarbener Haut, schwarzen Kohleaugen und einem sorgfältig gestutzten schwarzen Kinnbart, den er liebevoll streichelte. Die Männer hinter ihm trugen Uniformen. Es waren Polizisten.
    ***
    Sie saßen einander im Living room gegenüber. Inspektor Singh blätterte gelassen in O'Haras Buch, während er sich Professor Zamorras Geschichte anhörte. Soviel der Parapsychologe aus dem Inspektor herauskitzeln konnte, hatte Sati die Polizei verständigt, weil sie sich um Will O'Hara Sorgen machte. Als Zamorra mit seinen Ausführungen am Ende war, meinte Inspektor Singh mit gestrenger Miene: »Sie wissen, daß Sie dieses Haus unerlaubt betreten haben, Professor Zamorra.«
    »Ich dachte, Mr. O'Hara würde bestimmt nichts dagegen haben.«
    »Sie wollten dieses Notizbuch verschwinden lassen. Warum? Um mir meine Arbeit zu erschweren?«
    »Ich hätte Ihnen die Aufzeichnungen nicht vorenthalten«, sagte Zamorra. Seine Stimme nahm nun einen etwas schärferen Klang an.
    »Das kann ich glauben, oder auch nicht…«
    »Hören Sie, Inspektor, ich bin mit meinen Freunden - wie ich schon sagte - hierhergekommen, um Will O'Hara bei seiner Arbeit zu unterstützen. Sie wissen es bestimmt besser als ich: dieser Inselgruppe droht demnächst großes Unheil…«
    Inspektor Singh lachte überheblich. »Mein lieber Professor, hören Sie mir jetzt einmal genau zu. Zanos war vor hundert Jahren gewiß eine schlimme Plage für die Malediven. Damals waren die Menschen, die hier wohnten, aber noch größtenteils Analphabeten. Geister und Dämonen waren für sie etwas ganz Entsetzliches. Heute jedoch ist das anders. Auf unseren Inseln leben aufgeklärte, vernünftige Leute. Zanos kehrt in eine vollkommen andere Zeit zurück. Es wird unter der Bevölkerung keine Panik mehr ausbrechen, wie es früher geschehen ist. Wenn Zanos tatsächlich aus seiner Verbannung zurückkehren sollte - was ich heute jedoch noch zu bezweifeln wage -, wird er hier ein ganz furchtbares Fiasko erleben. Wir haben andere Mittel als damals, um ihn zu bekämpfen. Sicherlich weiß er das. Deshalb wird er es sich gut überlegen, unsere Inseln noch einmal heimzusuchen…«
    Zamorras Augen wurden schmal. »Sie haben keine Ahnung, mit was für elementaren Kräften sich ein Dämon in hundert Jahren aufladen kann. Sein Haß ist eine schreckliche Triebfeder. Sollte es ihm gelingen, nach Male zurückzukehren, wird er auf den Inseln furchtbarer wüten als je zuvor.«
    Inspektor Singh bleckte überheblich die Zähne. »Er soll es nur wagen, zu kommen. Es wäre mir ein ganz besonderes Vergnügen, ihn höchstpersönlich zum Teufel zu jagen!«
    »Ihr Optimismus in allen Ehren, aber hier ist er fehl am Platz.«
    »Wir werden sehen«, meinte Singh achselzuckend.
    »Was werden Sie wegen O'Hara unternehmen?«
    »Ich werde nach ihm fahnden lassen.«
    »Und was haben Sie mit uns vor?« fragte Zamorra. »Sie haben uns in flagranti

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