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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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erwischt…«
    Inspektor Singh schmunzelte. Er streichelte beharrlich seinen Kinnbart. »Nun, ich will mal nicht so streng zu Ihnen sein. Sie sind Ausländer. Wir in Male sind gastfreundliche Leute. Im Grunde genommen haben Sie nichts verbrochen. Das Büchlein, das Sie mir bringen wollten, ist nunmehr da, wohin es gehört. Ich denke, ich handle nicht gegen die polizeilichen Interessen, wenn ich Sie ungeschoren lasse.«
    »Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen«, sagte Zamorra. Er bemühte sich, daß seine Worte nicht spöttisch klangen.
    »Sie können gehen, wohin Sie wollen«, nickte Inspektor Singh freundlich. »Viel Glück für das, was Sie sich vorgenommen haben.«
    »Danke.«
    »Sollten Sie Hilfe brauchen - ich bin jederzeit für Sie da.«
    »Das werden wir uns merken«, sagte Zamorra. Singh erhob sich. Seine Männer pflanzten sich links und rechts von ihm auf.
    »Wenn ich Ihnen noch einen gutgemeinten Rat geben darf…«
    »Selbstverständlich«, sagte Zamorra.
    »Vertiefen Sie sich nicht zu sehr in diese Zanos-Geschichte. Das ist sie meiner Meinung nach nicht wert. Genießen Sie lieber die wundervolle Schönheit unserer Inseln. Zanos können Sie getrost uns überlassen, da ist er gut aufgehoben. Ich bin absolut sicher, daß wir spielend mit ihm fertig werden.«
    ***
    Knurrend arbeiteten die Zwillingsmotoren des Kajütkreuzers. Inspektor Singh stand mit zusammengekniffenen Augen hinter dem Steuer. Die Sonne stach ihm mit grellen Lichtlanzen in die Augen. Schäumend überschlugen sich die Bugwellen. Das Motorboot raste mit sechzig Stundenkilometern die Steilküste entlang. Nun drosselte Singh die Geschwindigkeit etwas. Seine schmalen Augen suchten die felsigen Wände ab. Wenig später blieben sie an einer kleinen schwarzen Öffnung hängen. Dort war der Höhleneingang. Hierher wollte der Inspektor.
    Singh nahm noch mehr Gas weg.
    Der Kajütkreuzer tanzte über die sanfte Dünung. Das Wasser war kristallklar. Man konnte ohne Schwierigkeiten bis in eine Tiefe von zwanzig Metern hinabsehen. Fischschwärme begleiteten das Boot. Algenwälder wogten auf dem Meeresgrund. Dazwischen ragten scharfe Korallenriffe auf, die Inspektor Singh geschickt umsteuerte.
    Jetzt stoppte er die Motoren.
    Das Boot schob sich langsam auf die schattige Steilküste zu. Singh warf den Anker aus und sprang dann an Land. Behende kletterte er die bizarr gezackten Felsen hoch. Seine Füße suchten stets gewissenhaft Halt. Dann griffen die Hände weiter nach oben. Er drückte sein Körpergewicht mit den Beinen hinauf, zog sich mit Klimmzügen weiter.
    Schließlich erreichte er den Höhleneingang.
    Ein wenig außer Atem geraten, legte er eine kurze Verschnaufpause ein. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er wischte ihn mit einer raschen, unwilligen Handbewegung ab. Kälte flog ihm aus der Schwärze der Höhle entgegen. Eine Kälte, die sich vor allem auf seine kranken Nieren legte. Er schnitt eine Grimasse und drückte die Hände auf die Nieren. Sein Blick wanderte in die Dunkelheit hinein. Furcht bemächtigte sich seiner Seele.
    Er fragte sich, wovor er Angst hatte.
    Was konnte ihm in dieser unheimlichen Höhle denn schon passieren? Was hatte er zu befürchten? Nichts. Gar nichts. Schließlich war er ein Gesalbter. Ein Zanos-Konspirant. Nein, er hatte dort drinnen ganz bestimmt nichts zu befürchten. Trotzdem schauderte ihn bei dem Gedanken, diese Gespensterhöhle betreten zu müssen.
    Er straffte den Rücken und schluckte trocken. Inspektor Singh - ein Gesalbter. Er war immer ein aufrechter, ehrlicher, arbeitsamer Mann gewesen. Unbestechlich, ein Feind von Korruption und Verbrechen. Und nun? Ein Gesalbter. Sie hatten ihn dazu gezwungen. Nie im Leben würde er diesen schrecklichen Abend vergessen, an dem es passiert war…
    ***
    Müde hatte Inspektor Singh Feierabend gemacht…
    »Heute ist ein großer Tag für dich!« sagte Sanahe, der Assistent des Inspektors.
    Singh lachte. »Ihr seid verrückt, so viel Geld für mich auszugeben.«
    Sanahe, ein dicklicher Bursche mit schwammigen Wangen und stets rollenden Kulleraugen, fuhr sich betroffen an die Lippen. »Ich habe kein Wort gesagt. Von wem weißt du, was wir dir zum Geburtstag schenken wollen?«
    »Schenken wollt ihr mir auch noch etwas? Ich sprach von dem Fest, das ihr mir zu Ehren heute abend gebt.«
    Sanahe lächelte verschmitzt. »Och, das Fest kostet uns keine Rupie. Das geht auf Kosten des Wirts. Hat es sich einfach nicht nehmen lassen, auch was zur Feier beizusteuern…«
    »Ihr wißt,

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