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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Partygäste in den geräumigen Salon, wo sie zwanglos kleine Gruppen bildeten.
    Der Hausherr leerte sein Whiskyglas auf einen Zug und fragte dann lächelnd: »Nun, Professor, wie gefallen Ihnen meine Freunde?«
    »Es sind nette Leute«, antwortete der Parapsychologe. »Es ist mir eine Freude, ihnen geholfen zu haben.«
    »Es sind aufrichtige, dankbare Menschen, Professor. Schade, daß Sie uns morgen schon wieder verlassen wollen. Meine Freunde bedauern zutiefst, Ihnen ihre Dankbarkeit nicht beweisen zu können.«
    »Vielleicht komme ich irgendwann mal wieder«, sagte Zamorra lächelnd.
    »Unser aller Haus steht für Sie und Ihre Freunde stets offen. Wir sind alle tief in Ihrer Schuld.«
    Zamorra schüttelte unwillig den Kopf. »Hören Sie auf, von Schuld zu sprechen, Mr. Code. Das will ich nicht hören. Ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen zu helfen.«
    »Sie hätten auf mein Telegramm antworten können: Ein Wertiger in Indien geht mich nichts an.«
    »Ich bekämpfe das Böse überall auf der Welt, Mr. Code. Indien schließe ich dabei nicht aus.«
    Ramon Code streckte dem Parapsychologen ungestüm die Hand entgegen. »Sie sind ein großartiger Mann, Professor. Es ist mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Wenn ich jemals etwas für Sie tun kann… lassen Sie's mich wissen.«
    »Bestimmt«, nickte Zamorra. Sein Blick streifte kurz die vornehmen Gäste. Die Männer trugen zumeist europäische Kleidung und dazu die Kongreßmütze, wie sie Nehru zu tragen pflegte. Auffallend bunt leuchteten die Saris der Frauen. Dieses sechs Meter lange Wickelkleid wird kunstvoll um den Körper gewunden. Die Tochter des Bürgermeisters trug eine Punjabitracht, die aus einem Kamis-Hemd bestand, über das ein Dupatta, ein Schleier, geschlungen war. Dazu trug das hübsche Mädchen weiße Pluderhosen - Salwar genannt -, die sich vermutlich aus dem Beinkleid der Frauen mohammedanischer Länder entwickelt haben.
    Nicole Duval wandte sich erstaunt an den Teehändler. »Sagen Sie, Mr. Code, wie alt ist die Tochter des Bürgermeisters?«
    »Sie wird sechzehn.«
    »Und ist schon verheiratet?« fragte Nicole.
    Code schmunzelte. »Wie kommen Sie denn darauf, Miß Duval?«
    »Soviel mir bekannt ist, tragen die verheirateten Inderinnen häufig einen roten Punkt aus Quecksilberoxyd auf der Stirn.«
    Code lächelte. »Das ist richtig, Miß Duval. Es handelt sich dabei keinesfalls um ein Kastenzeichen, sondern um einen modischen Brauch. Deshalb malen sich junge unverheiratete Mädchen wie die Tochter des Bürgermeisters den gleichen Punkt mit Lack auf die Stirn. Manchmal bedeutet dieser Punkt ein Segenszeichen, das auch von Männern getragen wird.«
    »Ah, so ist das«, meinte Nicole, und mit einem kleinen Augenzwinkern fuhr sie fort: »Wieder etwas dazugelernt.«
    Während Zamorra an seinem Champagner nippte, suchten seine Augen über den Rand des handgeschliffenen Bleikristallglases hinweg Bill Fleming. Er entdeckte den Freund im angeregten Gespräch mit einem weißhaarigen Mann, dessen Name Kenneth Jeffers war, wenn Zamorra sich recht erinnerte.
    Jeffers besaß südlich von Trivandrum eine große Baumwollplantage. Er trug einen leichten hellen Seidenanzug, dessen Jackett beachtlich über seinem vorgewölbten Spitzbauch spannte. Jetzt ergriff Fleming den Arm des Mannes. Er schleppte ihn aufgeregt zu Zamorra.
    »Das ist Mr. Jeffers«, sagte Bill mit belegter Stimme.
    Zamorra nickte. »Ich weiß.«
    »Ich denke, wir werden die Heimreise verschieben müssen«, stieß Fleming erregt hervor.
    »Wir haben doch schon die Tickets bestellt«, warf Nicole Duval erstaunt ein.
    Fleming wandte sich an Kenneth Jeffers. »Würden Sie meinen Freunden bitte erzählen, worüber Sie mit mir vorhin gesprochen haben, Mr. Jeffers?«
    Der weißhaarige Mann räusperte sich und schaute kurz auf seine gepflegten Hände. »Niemand kann von Ihnen verlangen, daß Sie sich auch noch darum kümmern, Professor Zamorra«, sagte er leise.
    Der Parapsychologe lächelte freundlich. »Jetzt, wo ihr mich neugierig gemacht habt, will ich die Geschichte natürlich auf jeden Fall hören, Mr. Jeffers.«
    »Wissen Sie, wo die Malediven liegen?«
    Ramon Code glaubte, erklären zu müssen: »Das ist eine kleine Inselgruppe im Indischen Ozean.«
    »Ich kenne die Malediven«, erwiderte Zamorra. »Hundertzwanzigtausend Einwohner, arabisch-malaiisch-singhalesischer Abstammung, Mitglied der UNO, die Hauptstadt heißt Male…«
    Code lachte. »Verzeihen Sie, Professor. Ich wußte nicht,

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