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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und tauchte unter dem Schlag hinweg. Allerdings gelang es Bill nicht, das Gleichgewicht zu halten. Durch die Schräge knickte er mit dem linken Bein ein und fiel hin.
    Sofort rollte Bill weiter.
    Mallmann lachte auf.
    Er hatte sich fangen können. Als er sah, daß der Reporter weiterrollte und im Augenblick keine Gefahr mehr darstellte, lief er an ihm vorbei, um auf die Straße zu gelangen.
    »Bleib hier!« schrie Bill, der sich an einem kargen Ast festgehalten hatte und fluchend auf die Beine kam.
    Da war Mallmanns Vorsprung bereits zu groß.
    Im nächsten Augenblick erschien Jane Collins. Sie trat hinter einem Baumstamm hervor und sprang Will Mallmann direkt in den Weg. Jane hatte bisher versteckt gelauert. Sie wollte den Ausgang des Kampfes abwarten. Doch als sie sah, daß Bill den kürzeren zog, entschloß sie sich, einzugreifen.
    Die Detektivin breitete die Arme aus.
    »Will, bleib stehen!« schrie sie.
    Mallmann gehorchte tatsächlich. Sein eigener Schwung trieb ihn zwar noch weiter, doch zwei Schritte vor Jane kam er zur Ruhe. »Geh zurück«, sagte die Detektivin.
    »Aus dem Weg!« zischte Mallmann. Er schob den rechten Arm vor und zeigte seinen Stein.
    »Bitte, sei vernünftig, Will!«
    »Nein.«
    Janes Blick flog an Will Mallmann vorbei. Hinter dem Rücken des Kommissars sah sie Bill Conolly heranschleichen kommen. Er versuchte, möglichst lautlos zu gehen, doch seine Schuhe wirbelten Laub auf. Die Blätter raschelten.
    Will Mallmann wurde aufmerksam.
    Er warf sich herum.
    Sein Arm fuhr hoch, aber Bill Conolly war schon zu nahe heran. Und damit seine Faust.
    Der Reporter holte den Schlag aus dem Schultergelenk.
    Will Mallmann sah die Hand noch kurz vor seinem Gesicht auftauchen, dann explodierte der Schlag an seinem Kinn.
    Der Kommissar flog zurück.
    Jane Collins reagierte schnell. Sie fing ihn auf, bevor er zu Boden fiel und sich nicht mehr rührte.
    Bills Faustschlag hatte wirklich seinen neuralgischen Punkt getroffen.
    Der Reporter rieb sich die Knöchel, verzog das Gesicht und blies über seine Hand.
    »Tut mir leid!« sagte er, »aber das war nötig.« Er schaute Jane Collins an.
    Die Detektivin nickte. »Ja, er hätte sonst Dummheiten gemacht. Vielleicht hast du ihm damit das Leben gerettet.«
    »Falls der Schwarze Tod nicht doch noch gewinnt«, erwiderte der Reporter.
    Jane schaute Bill an. »Und was tun wir?« fragte sie.
    »Das, was Will Mallmann auch vorhatte. Wir sehen uns den Dämon mal aus der Nähe an. Unter Umständen können wir helfen.«
    Die Detektivin war einverstanden. Von Will Mallmann war vorerst nichts zu befürchten. Er würde noch einige Zeit schlafen. Die beiden machten sich auf den Weg…
    ***
    Wir blieben dicht hinter der Tür stehen.
    Suko befand sich einen halben Schritt hinter mir. Sein warmer Atem streifte meinen Nacken.
    Das helle Licht traf mich voll, und mein silbernes Kreuz gleißte wie eine kleine Sonne auf.
    Der Schwarze Tod saß auf dem Busdach.
    Er lachte.
    Dröhnend schallte uns sein höllisches Gelächter entgegen. Er stand auf, schwang seine Sense und hielt auch triumphierend meinen Einsatzkoffer hoch.
    Er sah aus wie der große Sieger.
    »Komm nur her, John Sinclair!« rief er. »Ich will mit dir reden!« Ich ging.
    Dreißig Meter trennten uns vielleicht. Mehr nicht. Langsam schritt ich vor. Warm schien die Sonne in meinen Nacken. Und ich schwitzte nicht nur wegen der Hitze, ich hatte auch Angst. Nicht so sehr um mich selbst, sondern um die Kinder und die beiden Lehrerinnen innerhalb des Busses.
    Nach fünfzehn Schritten blieb ich stehen.
    »Warum kommst du nicht näher?« rief der Schwarze Tod.
    »Es reicht.«
    »Gut«, sagte er und trat mit dem Fuß auf, so daß das Blech des Daches dröhnte.
    Ich konnte jetzt besser durch die Scheiben schauen. Die Kinder im Bus erschraken und duckten sich ängstlich zusammen.
    In mir stieg die heiße Wut hoch.
    »Was willst du von mir?« rief ich.
    Wieder lachte der Dämon. »Dich will ich haben, John Sinclair!«
    »Das hatte ich mir gedacht.« Jetzt lachte ich. »Aber glaubst du im Ernst, daß ich so dumm sein werde, mich freiwillig in deine Hand zu begeben?«
    »Nein, das habe ich nicht angenommen. Und deshalb werde ich dich zwingen.«
    In meinem Nacken sammelte sich der Schweiß und rann kalt an meinem Rücken hinab. Irgendwie war es ein groteskes Bild. Ich stand im nicht mehr ganz sauberen Smoking mitten auf dem Hof, und als einzige Waffe besaß ich mein silbernes Kreuz. Der Schwarze Tod hatte es schon versucht, mich in

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