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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er flüsternd. »Jetzt hat sie der Schwarze Tod in den Klauen.«
    Frank Platten fragte: »Was ist das für eine Person, dieser Schwarze Tod?«
    »Eine Person?« Will lachte hart. »Es ist keine Person. Eine Bestie, ein Dämon, ein Höllenknecht, was weiß ich alles, aber kein Mensch. Er kennt keine Gefühle in unserem Sinn, er will nur den Schrecken und das Chaos. Er ist die rechte Hand des Teufels.«
    Frank Platten nickte. »Bisher habe ich dir nie so recht geglaubt, Will, aber nun bin ich eines Besseren belehrt worden.«
    Der Kommissar gab keine Antwort. Nach wie vor blickte er hart geradeaus. Und er sah, wie die Sonne für einen Moment verdunkelte und dann eine riesige Gestalt auftauchte.
    Der Schwarze Tod schwebte heran.
    Will ballte die Hände.
    Da war er – der Mörder seiner geliebten Frau. Und er war frei, er lachte sogar. In der rechten Hand hielt er seine Sense, in der linken einen rechteckigen dunklen Gegenstand, den Will bei genauem Hinsehen als Koffer identifizierte.
    Will Mallmann überlegte. Er hatte meinen Einsatzkoffer schon oft genug gesehen, so daß er ihn auch aus dieser Entfernung erkannte.
    Demnach hatte der Schwarze Tod es geschafft, den Koffer zu stehlen.
    Wieder ein Plus für ihn.
    Wie lang sollte das noch so weitergehen?
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. »Nein!« flüsterte er. »Nein, niemals…«
    »Was ist los?« fragte Frank Platten.
    Will hatte sich schon entschlossen. »Ich steige aus«, sagte er mit fester Stimme.
    Bestürzt riß Frank die Augen auf.
    »Bist du wahnsinnig?« keuchte er. »Du kannst doch nicht…«
    »Ich kann, Frank!«
    »Nein, Will. Du hast doch gehört, was John Sinclair gesagt hat. Halte dich daran.«
    »Was John Sinclair gesagt hat, ist mir egal!« erwiderte Will Mallmann kratzig.
    Frank Platten drehte sich um. Er warf seinen Kollegen hilfesuchende Blicke zu, doch die Männer hoben nur die Schultern. Sie wußten auch nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    Wills Finger fanden den Hebel und öffneten die Tür.
    »Nicht!« rief Platten.
    Der Kommissar kümmerte sich nicht um ihn.
    Da wurde es Frank Platten leid. Er packte Will Mallmann an der Schulter und riß ihn herum. Er glaubte, damit genug getan zu haben, doch er irrte sich gewaltig.
    Will Mallmann, sonst ein friedfertiger Mensch, drehte durch. Er gab sich selbst noch Schwung, als er herumgerissen wurde, und dann kam seine Faust.
    Er rammte sie gegen das Kinn seines Kollegen. Plattens Kopf wurde in den Nacken gerissen. Hart knallte er gegen die Scheibe. Sekundenlang sah er Sterne.
    Die beiden anderen Männer konnten nicht mehr eingreifen. Alles war zu schnell gegangen.
    Will Mallmann stieß die Tür vollends auf und sprang nach draußen. Jetzt hielt ihn niemand mehr auf…
    ***
    Bill Conolly rauchte die dritte Zigarette innerhalb einer halben Stunde.
    Er war schrecklich nervös.
    Und Sheila ging es nicht anders. Sie saß neben ihrem Mann und zerknüllte mit den Fingern ein tränennasses Taschentuch. Sie hielt den Kopf gesenkt, die langen Haare fielen nach vorn und verdeckten das Gesicht wie ein Schleier.
    Bill Conolly schwitzte. Nicht nur, weil es im Wagen trotz des geöffneten Fensters warm war, sondern auch vor Aufregung. Daß er zur Untätigkeit verurteilt war, paßte ihm gar nicht.
    Andererseits war es jedoch besser, nicht an der direkten Front zu stehen, denn waffenlos würde der Schwarze Tod ein leichtes Spiel mit ihm haben.
    Dann erschien der Dämon.
    In Bills Augen blitzte es auf. Er haßte den Schwarzen Tod wie ich oder Suko.
    Sheila Conolly hob den Kopf, doch Bill drückte ihn sachte wieder nach unten. »Sieh nicht hin, es reicht, wenn du von diesem Ungeheuer hörst.«
    Sheila folgte dem Ratschlag.
    Der Schwarze Tod ließ sich auf dem Busdach nieder, und auch Bill sah den Einsatzkoffer. »O verflucht«, hauchte er.
    Der Fahrer drehte sich um. »Was ist?«
    »Nichts.« Bill wollte ihm nicht sagen, daß die Chancen noch mehr gesunken waren.
    Es reichte völlig, wenn er es wußte. Bills inneres Fieber stieg. Er hielt es kaum noch im Wagen aus.
    Sheila merkte dies ebenfalls. Sie warnte: »Mach keinen Unsinn, Bill. Du hast selbst gesehen, wie gefährlich dieser Dämon ist. Und denk an deinen Sohn.«
    »Okay, klar, ich habe verstanden.« Bill beugte sich vor. Und dann sah er, wie am Wagen vor ihnen die Beifahrertür aufsprang. Dort saß Will Mallmann.
    Anschließend ging alles blitzschnell. Bill bekam schattenhaft etwas von dem Handgemenge mit, und danach stürmte der Kommissar aus dem Granada.
    Bill

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