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0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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packte ihn im Genick und am Hosengürtel und warf den Zeternden über die nächste Mauer.
    »Verwundbar oder nicht«, sagte er. »Ich bin Thor. Jetzt werde ich einmal donnern.«
    Bevor Zamorra ihn hindern konnte, hatte er seinen schweren Hammer vom Gürtel gerissen. Er hieb auf den ersten Cadillac. Es gab einen gewaltigen donnernden Krach. Thor hieb auf den zweiten Cadillac. Als der zweite Krach verhallt war und der Rauch sich verzog, sah man von den beiden großen Luxuswagen nur noch ein paar Schrauben und Blech- und Eisenteile.
    Thor hängte den Hammer wieder an den Gürtel und klopfte sich befriedigt die Hände ab.
    »So! Denen habe ich gezeigt, wo der Hammer hängt. Jetzt wollen wir in dein Haus gehen, Zamorra. Bevor wir zu Edwiga Blutzahn hinausziehen, will ich mich stärken.«
    »Verdammt noch eins«, sagte Bill Fleming, »warum sind wir denn nicht im Hotel herausgekommen? Wir müssen dieses Ungetüm hinbringen, bevor es noch mehr Aufsehen erregt.«
    Das war leicht gesagt. Die beiden Glamourgirls schrien wie am Spieß. Autos hielten an. Im Nu war der Sunset Boulevard blockiert, und Neugierige drängten sich. Zamorra und Bill wollten Thor wegführen und mit ihm in einem Park verschwinden. Aber da fuhr schon ein Verkehrspolizist auf einer schweren Harley Davidson heran, über den Bürgersteig, und hielt im Zentrum der Gruppe, die sich rasch angesammelt hatte.
    Er bockte die Maschine auf.
    »Was ist hier los?« fragte er und betrachtete verständnislos die Trümmer auf der Straße. »Eine Bombenexplosion?« Er schaute die vier am Boden liegenden Männer an. »Sind diese Männer verletzt oder tot?«
    »Der Riese da, der Rotbart!« kreischte eins der Filmstarlets. »Er hat sie erschlagen. Und mit seinem Hammer hat er unsere beiden Cadillacs zertrümmert, Wir haben es gesehen!«
    Der Chauffeur des Filmstars, der sich gern als Number One bezeichnen ließ und jetzt irgendwo hinter der Mauer lag, stand am Straßenrand, so bleich wie ein Handkäse. Er nickte heftig.
    »So war es! Ich habe es gesehen! Es ist unglaublich!«
    Der Polizist in der schwarzen Ledermontur setzte Sturzhelm und Sonnenbrille ab und kratzte sich am Kopf. Aber er war in Hollywood allerhand gewöhnt und ließ sich nicht aus der Fassung bringen.
    »Alles mit zur nächsten Polizeiwache!« kommandierte er. »Das werden wir schon klären. Für die vier niedergeschlagenen Männer rufe ich über Funk einen Krankenwagen.«
    »Mein Boß liegt hinter der Mauer«, sagte der Chauffeur. »Number One, der große Filmstar. Wenn er sich etwas gebrochen hat oder sonstwie verletzt ist, strengt die Filmgesellschaft den größten Schadenersatzprozeß der Filmgeschichte an.«
    Die Zuschauer murmelten und machten Bemerkungen.
    »Hinter der Mauer liegt er«, sagte der Motorradpolizist. »Wie ist er denn hinübergekommen, bitteschön?«
    »Der rotköpfige Riese hat ihn hinübergeworfen wie einen Ball. So etwas habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen. Der Kerl muß Kräfte haben wie ein Elefant.«
    »Über die Mauer geworfen!« sagte der Polizist mit falscher Freundlichkeit. »War das, nachdem er mit seinem Hammer die beiden Cadillacs zu Spurenelementen gehauen hat oder danach?«
    »Hinterher«, sagte der Chauffeur.
    Drei von den am Boden liegenden. Leibwächtern regten sich wieder. Näherkommendes Sirenengeheul war zu hören.
    »Jetzt langt es mir aber mit euch verrückten Filmleuten!« schrie der Motorradpolizist mit hochrotem Kopf. »Ihr glaubt wohl, ihr könnt mich auf den Arm nehmen. Hinter dem nächsten Gebüsch steht eine versteckte Kamera und filmt alles. Die Scherze kennen wir. Das sieht doch jeder, daß dieser Hammer eine Pappdeckelatrappe ist. Gib ihn mal her!«
    Thor löste den Hammer vom eisernen Gürtel und gab ihn dem Polizisten in die ausgestreckte Hand. Prompt konnte der Motorradcop ihn nicht halten. Der Hammer knallte auf den Boden, ohne daß es einen Donnerschlag gab. Fassungslos starrte der Polizist den riesigen Thor an.
    »Eine Sippschaft ohne Saft und Kraft in den Knochen«, sagte der Ase abfällig. »So sind sie alle. Bei Odin, was für eine Zeit! Um diese Welt ist es nicht schade, wenn sie zu Bruch geht!«
    ***
    Smithers, der persönliche Assistent und Sekretär des Gouverneurs, sprach am frühen Abend in einem Sprechzimmer des Polizeigebäudes am Crenshaw Boulevard mit Zamorra. Zamorra hatte versucht, ihm zu erklären, wer Thor war und warum er dringend gebraucht wurde.
    »Das verstehe ich jetzt, daß Sie diesen Burschen irgendwie herbeigehext haben,

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