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Denn dein ist die Schuld

Titel: Denn dein ist die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adele Marini
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Buch
     
    In Rozzano, einer Kleinstadt im Umfeld Mailands, ist das Leben ziemlich trist. Graue Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus, Arbeitslosigkeit und Verwahrlosung prägen das Bild. Einziger Lichtblick: die Pfarrei von Don Mario und ihr Kirchenchor unter der Leitung von Maestro Lucio Lovati, in dem auch der elfjährige Ivan als Solist singt. Seine Mutter arbeitet in verschiedenen Putzstellen, um die Familie durchzubringen, und es bleibt ihr kaum Zeit, sich um Ivan und seine sechsjährige Schwester Martina zu kümmern. Deshalb ist es Ivan, der Martina jeden Nachmittag von der Schule abholt und mit ihr gemeinsam mit der Straßenbahn nach Hause fährt. Doch an jenem Februarabend kommen sie nicht zu Hause an. Ein Unbekannter hatte sie in seinem Wagen mitgenommen, und die beiden Kinder sind spurlos verschwunden.
     
    Zur gleichen Zeit wird der kleine Giovanni der gut situierten Mailänder Familie Simonella während eines Spaziergangs mit seinem moldawischen Kindermädchen entführt. Wie auch im Fall von Ivan und Martina gibt es keine Zeugen, und auch Lösegeldforderungen bleiben aus. Als Chefinspektor Vincenzo Marino, der nach einem dramatischen Vorfall von Neapel nach Mailand versetzt wurde, den Fall auf den Tisch bekommt, macht er sich mit seiner neuen Kollegin Sandra Leoni sofort daran, konkrete Hinweise auf den Verbleib der Kinder zu finden. Parallel zu den Ermittlern sucht Don Mario, der Pfarrer der Kirche in Rozzano, nach Ivan und seiner Schwester. Doch wie die Polizei stößt auch er in seiner Umgebung nur auf eine Mauer des Schweigens. Und dann machen Vincenzo Marino und Sandra Leoni einen grausigen Fund, und im Fall von Giovanni Simonella ergibt sich eine dramatische Wendung …
     
     
    Autorin
     
    Adele Marini ist Journalistin und hat sich auf Reportagen über Verbrechen und Gerichtsberichterstattungen spezialisiert. Ihr erster Roman »Denn nichts ist je vergessen« wurde in Italien mit dem »Premio Azzeccagarbugli« als Bester Krimi 2006 ausgezeichnet. Mit »Denn dein ist die Schuld« legt die Autorin nun einen weiteren Spannungsroman vor. Adele Marini lebt mit ihrem Mann in Mailand.
     
     
    Von Adele Marini außerdem lieferbar
     
    Denn nichts ist je vergessen. Roman (46781)
     
     
     



  
     

Die Originalausgabe erschien 2008
 unter dem Titel »Naviglio Blues«
 bei Fratelli Frilli Editori, Genua.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung September 2010
     
    Copyright © der Originalausgabe 2008
 by Fratelli Frilli Editori
 Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010
 by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
 in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
    Umschlagfoto: Fine Pic, München
Redaktion: Barbara Neeb
IK · Herstellung: Str.
     
     
    eISBN: 978-3-641-05022-1
     
     
    www.goldmann-verlag.de
     
    www.randomhouse.de

 
     
    FÜR DORINDA UND EVERARDO
     

ERSTER TEIL
     
    Weihnachten
    Vorsichtiges Schweigen, Misstrauen.
Dies Jahr sind wir allein,
durchtränkt von einer unbekannten Sonne.
Du, Kind, bist unsere Sonne.
Jeden Tag erstehst du neu im Herzen derer,
die sich schon tot glaubten.
Diese Sonne über dem Naviglio
heißt ganz einfach
Leben.
     
    ALDA MERINI: Eine Skizze für das Naviglio
     
     

KAPITEL 1
    Mittwoch, 31. Januar 2007, 19:00 Uhr
    Stop-and-go-Verkehr auf der Staatsstraße nach Pavia.
    Auf dieser Strecke am Naviglio Pavese entlang herrscht zu jeder Tages- und Nachtzeit Krieg, vor allem auf dem Teilstück zwischen Mailand und Rozzano, wo man mit einer völlig übertriebenen Anzahl von Ampeln stolz auf die Tatsache hinweist, dass man noch Teil dieser Metropole ist.
    An diesem Abend war es wegen des Regens, der Baustellen und eines Auffahrunfalls der absolute Albtraum. Vollkommen sinnlos, sich darüber aufzuregen, denn es gab so oder so kein Durchkommen. Also blieb einem nichts anderes übrig, als zu resignieren und sich in die Schlange einzureihen, dicht aufzufahren, den Fuß bis an die Schmerzgrenze fest auf das Bremspedal gepresst, die Augen starr auf die roten Rücklichter des Vordermanns gerichtet. Mit jeder Minute stieg der Zornespegel, und der Verstand war kurz vorm Durchdrehen.
    Eine halbe Stunde für die wenigen Kilometer bis zur Brücke der Umgehungsstraße. Und schon nach den ersten zehn Minuten lagen die Nerven blank.
    Im metallicblauen Fiat Punto war die Stimmung kurz vorm Umkippen. Das lag jedoch nicht nur am Verkehr, denn die beiden Insassen hatten schon gestritten, ehe sie sich auf einmal in einem Stau wiederfanden.

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