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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sie mit sanfter Gewalt zu entfernen, doch sie sträubte sich. Man wollte ihr nicht wehtun, versuchte es mit gut gemeinten Zusprüchen, doch Edwige Garland war wie von Sinnen.
    Sie schrie: »Wenn ihr diese Tote schänden wollt, müßt ihr zuerst mich umbringen!«
    Der Mann, der Hammer und Pfahl in seinen Händen hielt, blickte besorgt in Richtung Himmel.
    Die Dämmerung setzte ein. Wenn erst mal die Nacht angebrochen war, würde das Böse in Jill erwachen, und es würde gefährlich sein, sie zu pfählen.
    Jack Garland verlor die Geduld. »Edwige, gib endlich Jill frei!« brüllte er.
    »Mein Kind ist kein Vampir!«
    Jack Garland trat an die Tote heran. Er schob die fahle Oberlippe hoch. Die Eckzähne des Mädchens waren in der letzten halben Stunde wesentlich länger geworden.
    »Sieh dir das an, Edwige!« schrie Garland. »Hatte Jill jemals so lange Zähne?«
    Die Frau nahm das einfach nicht zur Kenntnis. Jack Garland packte sie. Kraftvoll riß er sie von der Toten weg.
    In diesem Moment ging der Tag zu Ende, und die Nacht trat ihre unheimliche Herrschaft an.
    »Schnell!« sagte einer der Männer. »Ich glaube, sie hat sich soeben bewegt!«
    Seine Worte erhielten eine grauenvolle Bestätigung. Jill schlug in dieser Sekunde die Augen auf. Grausam und hypnotisch war ihr Blick.
    Ihr Mund öffnete sich. Sie stieß ein tierhaftes Fauchen aus. Jack Garland überlief es kalt.
    »Edwige!« preßte er heiser hervor.
    »Sieh, was du mit deiner Dummheit angerichtet hast!« sagte er erschüttert.
    Der Mann mit Hammer und Pfahl wollte sich auf den weiblichen Vampir stürzen. Doch Jill setzte sich mit einem jähen Ruck auf.
    Abgrundtief böse funkelte es in ihren Augen. Die Männer wichen erschrocken zurück. Der Mann, der ihr den Eichenpfahl auf die Brust setzen wollte, erhielt von ihr einen Faustschlag, dessen Wucht ihn weit zurückschleuderte.
    Jill sprang mit katzenhafter Gewandtheit von der Bahre.
    »Jill!« rief Edwige Garland mit erstickter Stimme. »Jill, mein Kind!«
    »Mutter!« antwortete die Vampirin. Sie starrte Edwige grausam an, lechzte nach deren Blut.
    »Das ist nicht dein Kind, verdammt noch mal!« schrie Jack Garland. »Wann wirst du das endlich begreifen? Was du hier vor dir siehst, ist lediglich eine Hülle, in der das Böse wohnt!«
    Jill breitete die Arme aus. »Komm zu mir, Mutter. Laß dich umarmen!«
    Edwige wand sich unter Jacks festem Griff. »Laß mich zu ihr. Ich will zu meinem Kind!« schrie die Frau.
    Sie traf mit dem Absatz Jack Garlands Schienbein. Der Schmerz bewirkte, daß sich sein Griff lockerte.
    Edwige entglitt ihm und rannte auf die Vampirin zu.
    »Edwige!« schrie Jack entsetzt.
    Die Frau erreichte das Mädchen. »Laß dich küssen, Mutter!« flüsterte die Bestie. Schon näherte sich die Untote dem Hals der Frau.
    Da besann sich Jack Garland des goldenen Kreuzes, das er um den Hals trug. Blitzschnell riß er sein Hemd auf.
    Er griff nach dem Kruzifix und hielt es hoch. Jill stieß einen irren Schrei aus. Wut und Haß verzerrten ihr Gesicht.
    Zischend und fauchend zuckte die Untote zurück. Sie hob zornig die Hände, um ihre grausamen Augen vor dem unerträglichen Anblick des Kreuzes – dem Symbol des Guten – zu schützen.
    Jack Garland rann der Schweiß über das Gesicht. Er drängte Edwige zur Seite, trieb die Vampirin zur Bahre zurück.
    Die vier Männer faßten sich ein Herz. Sie stürzten sich auf Jill. Das Mädchen gebärdete sich wie verrückt.
    Laute entrangen sich ihrer Kehle, die kein Mensch ausstoßen konnte. Sie war ungemein kräftig. Viel stärker war sie, als sie je im Leben gewesen war.
    Die Kraft der Hölle war in ihr.
    Sie wollte sich losreißen. Die Männer hatten Mühe, sie festzuhalten. Jack Garland trat an seine tobende Tochter heran.
    Sie drehte den Kopf vom Kruzifix weg.
    Er nahm das Kreuz ab und drückte es der Vampirin auf die Stirn. Ein markerschütternder Schrei gellte auf.
    Das Kreuz hatte Jills Stirn verbrannt. Dunkelrot war das Brandmal zu erkennen. Die Untote war merklich geschwächt.
    Hastig warfen die Männer sie auf die Bahre. Sie bäumte sich kreischend auf. Sie hob den Kopf, versuchte, die Männer zu beißen.
    Jack Garland packte mit an. Auch er hielt die gefährliche Furie fest. Der Mann, der dafür bestimmt war, das Mädchen zu erlösen, trat neben die Bestie. Er setzte die Spitze des Eichenpfahles an.
    Der schwere Hammer flog hoch und sauste sofort kraftvoll nach unten.
    Ein letzter greller Schrei entrang sich der Brust des Mädchens. Als der Pfahl

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