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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Der Wirt hatte die Gaststube wieder betreten.
    Er wiegte den Kopf und murmelte: »Das wird nicht gutgehen. Das kann nicht gutgehen.«
    ***
    Als der Tag zu Ende ging, verließ ich das Hotel, um meinen Spezialkoffer aus dem Wagen zu holen. Ich brachte ihn auf mein Zimmer.
    Der Wirt machte mich darauf aufmerksam, daß es für die Hotelgäste hinter dem Gebäude einen Parkplatz gab.
    Ich lenkte meinen Bentley dorthin. Es war die Zeit zwischen Tag und Nacht, wo es angeraten ist, nicht mehr ohne Scheinwerfer zu fahren. Obwohl ich nur ein kurzes Stück Weges zurückzulegen hatte, schaltete ich die Fahrzeugbeleuchtung ein.
    Der Hotelparkplatz war nicht sonderlich groß. Sechs Wagen paßten drauf.
    Ich knipste die Strahler wieder aus, stieß den Wagenschlag auf und verließ den Bentley. Ich dachte an die drei Deutschen und hoffte, daß sie auf dem Schloß nicht voll auf ihre Gruselkosten gekommen waren, sonst würde ich sie kaum wiedersehen.
    Eigentlich mußten sie sich längst auf dem Rückweg befinden. Möglicherweise trafen sie in Kürze hier ein.
    Ich freute mich insgeheim auf ein Wiedersehen mit Lydia Groß. Das hübsche Mädchen hatte sehr viel Eindruck auf mich gemacht, und wenn es in meinem Leben nicht Jane Collins gegeben hätte, wäre aus dieser Begegnung gewiß mehr geworden.
    Ich fühlte, daß Lydia nichts dagegen gehabt hätte.
    Es hätte mir leid getan, wenn dem Mädchen auf dem Schloß das Grauen begegnet wäre.
    Ich schloß den Bentley ab wie es sich gehört. Schließlich darf man Dieben die Arbeit nicht gar zu leicht machen.
    Als ich den Schlüssel in meine Hosentasche versenkte, passierte es!
    Ich nahm eine vage Bewegung wahr. Jemand flog an mich heran. Ein großer, dunkler Körper. Ein Schatten.
    Ich wirbelte auf den Absätzen herum. Meine Fäuste zuckten hoch. Doch ich war leider nicht schnell genug, obwohl ich sehr schnell reagiert hatte. Die Person ließ mir nicht die geringste Chance.
    Eine Faust schnellte mir entgegen. Sie umklammerte einen harten Gegenstand, mit dem mein Kopf in derselben Sekunde Bekanntschaft machte.
    Der Treffer schien unter meinen Füßen den Boden aufzureißen. Ich hatte plötzlich keinen Halt mehr. Ein heißer Schmerz explodierte hinter meiner Stirn. Ich merkte noch, daß ich umkippte.
    Als mein Körper den Boden berührte, spürte ich bereits nichts mehr. Der Kerl, der mich hinterrücks überfallen hatte, hatte seine Aufgabe vorbildlich gelöst.
    Ich hatte nicht die geringste Möglichkeit gehabt, den Angriff abzuwehren…
    ***
    Zwei Stunden vorher…
    Lydia Groß schluckte schwer. Ihre Nerven vibrierten, und sie bereute bereits, daß sie die Fahrt zum Schloß mitgemacht hatte.
    Sie sah ein, daß es vernünftiger gewesen wäre, im Wirtshaus zu bleiben. Bei John Sinclair, diesem sympathischen Engländer, für den sie auf Anhieb mehr übrig gehabt hatte als für Harry Pallenberg und Claus-Dieter Krämer.
    Als sie Sinclair zum erstenmal gesehen hatte, hatte es ihr förmlich einen Stich gegeben. Liebe auf den ersten Blick?
    Lydia hatte davon immer nur gehört und gelesen. Daß es so etwas wirklich gibt, hatte sie aber eigentlich für ausgeschlossen gehalten.
    Jedenfalls hatte sie sich immer für einen Typ gehalten, der sich niemals Hals über Kopf verlieben kann.
    So etwas kann dir nicht passieren, hatte sie stets gedacht. Und nun schien es doch geschehen zu sein.
    Lydia war wegen dieses starken Gefühls ein bißchen erschrocken. Durfte sie denn so viel für einen Mann empfinden, den sie überhaupt nicht kannte?
    War das nicht gefährlich? Für sie beide?
    Während sich Lydia Groß in jenes Wirtshaus zurücksehnte, stand sie vor den hohen Mauern der unheimlichen Burg.
    Das alte Bauwerk hatte nichts Einladendes an sich. Abweisend ragte es auf. Trotzig. Feindselig.
    Im Schloßgraben schimmerte die Oberfläche eines stillen Wassers, das zum Teil mit Seerosen überwuchert war.
    Aus jeder Fuge schien das Schloß den kalten Hauch des Grauens auszuatmen. Lydia wollte den Vorschlag machen, zum Wagen zurückzukehren und nach Swanage zurückzufahren.
    Doch Harry Pallenberg sagte: »Ein prachtvoller Wohnsitz. Die Menschen in früherer Zeit verstanden es, zu residieren.« Er wies auf den hohen Wehrturm. »Wenn man dort oben steht, hat man bestimmt das Gefühl, man würde die ganze Gegend bis an den Horizont beherrschen.«
    Pallenberg setzte sich in Bewegung. Krämer ging mit ihm. Lydia blieb stehen. Pallenberg wandte den Kopf.
    »Was ist, Lydia? Kommen Sie nicht mit?«
    »Ich wäre dafür, daß

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