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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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schmetterte ihn gegen die Wand, daß die Beine brachen. Sie wollte aus den Stuhlbeinen ein Kreuz bilden und damit auf den Untoten losgehen, doch als sie sich bückte, wurde sie gepackt.
    Jane stockte der Atem. Für einen Moment hatte sie nicht auf den Untoten geachtet. Das rächte sich furchtbar. Mit der freien Hand umspannte er ihren linken Oberarm, daß sie glaubte, er würde ihr alle Knochen brechen.
    Sie warf sich zur Seite und stemmte sich gegen den eisernen Griff. Es half nichts! Sie war genau so hilflos gefangen wie Cora, der sie hatte helfen wollen.
    Der zerbrochene Stuhl lag auf dem Boden, außerhalb ihrer Reichweite. Der Untote zerrte die beiden Frauen zur Tür und schob sie vor sich auf den Korridor hinaus. Er entwickelte übermenschliche Kräfte. Jane kannte das bereits. Es war nicht das erste Mal, daß sie mit einem lebenden Leichnam kämpfte.
    Cora hing schlaff im Griff ihres ehemaligen Freundes. Ihr Gesicht war in Panik verzerrt. Es schmerzte Jane, wie das Mädchen sie hilfesuchend ansah. Doch sie konnte nicht helfen, sie brauchte selbst dringend jemanden, der sie aus der schlimmen Lage befreite.
    Auf dem Korridor kamen ihnen mehrere Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern entgegen. Wahrscheinlich hatte die Stationsschwester sie alarmiert.
    »Halt, bleiben Sie stehen!« rief einer der Pfleger. Er wollte dem Untoten den Weg versperren. »Was machen Sie mit unserer Patientin?«
    »Zurück!« keuchte Jane Collins. »Sie können ihn…«
    Der Pfleger wich nicht aus, und der Untote ging einfach weiter. Mit seiner gewaltigen Kraft schob er den Mann einfach zur Seite.
    Zwei andere Männer stürzten herbei, packten Cora und wollten sie wegzerren, ließen jedoch schnell wieder los, als Cora einen Schmerzensschrei ausstieß.
    »Hört auf!« rief Jane wütend. »Ihr brecht ihr den Arm! Holt ein Kreuz! Schnell!«
    Niemand schüttelte über sie den Kopf, so entschlossen trat sie auf. Aber die Männer und Frauen sahen einander ratlos an. Sie zuckten die Achseln.
    »Hat denn keiner ein Kreuz bei sich?« schrie Jane verzweifelt. Der Untote schleppte seine Opfer bereits zur Treppe. Wenn nicht bald etwas geschah, erreichte er das Freie! »Einen silbernen Gegenstand! Beeilt euch! Es geht um jede Sekunde! Wer hat einen silbernen Gegenstand?«
    Janes Blick hing besorgt an den Angestellten der Klinik. Wenn sie weder ein Kreuz noch einen Gegenstand aus dem Metall besaßen, das Dämonen fürchteten, gab es kaum noch Rettung. Sie stolperte neben dem Untoten her.
    Von seiner Hand strömte eine entsetzliche Kälte aus. Janes Arm war schon ganz gefühllos.
    Einer der Pfleger lief davon. Jane wußte nicht, ob er floh oder Hilfe holte. Sie wäre beinahe gestürzt, als sie eine Stufe übersah. Der Untote hielt sie, bis sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
    Die Treppe mündete in die Eingangshalle. Der Pförtner wich ängstlich zurück. Sie hatten ihn wahrscheinlich schon verständigt. Niemand stellte sich ihnen in den Weg.
    Jane erinnerte sich an das unangenehme Gefühl, das sie beim Anblick der Klinik beschlichen hatte, als ob sie das drohende Unheil geahnt hätte.
    Gleich war es so weit! Hinter dem Sanatorium begann dichter Wald, der sich bis zum Moor hinzog. Wenn der Untote sie beide erst einmal zwischen die Bäume gezerrt hatte, würde er seine Verfolger noch leichter abhängen können.
    Jane gab schon die Hoffnung auf, daß ihr jemand helfen würde, als der Pfleger von vorhin aus der Klinik stürzte. In der Hand hielt er einige blitzende Gegenstände.
    Silberne Löffel und Messer!
    »Formen Sie daraus ein Kreuz!« rief Jane dem Mann zu. »Beeilen Sie sich, sonst ist es zu spät!«
    Der Pfleger blieb zögernd stehen. Er wagte sich nicht näher, heran.
    Der Untote ließ sich nicht beirren und strebte dem Wald zu. Jane konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    »Machen Sie schon, oder er bringt uns um!« schrie sie noch einmal.
    Da endlich faßte sich der Pfleger ein Herz und kreuzte zwei silberne Messer. Er vertrat dem Untoten den Weg und streckte ihm das silberne Symbol entgegen.
    Sofort zeigte der wandelnde Leichnam eine Wirkung. Er blieb stehen, wollte nach dem Pfleger schlagen und konnte es nicht, da er keine Hand frei hatte.
    Gleich darauf ging ein Ruck durch Janes Körper. Sie kam frei und stürzte zu Boden. Erschrocken erkannte sie, daß der Untote Cora nicht losließ und den Pfleger angriff.
    Der Mann ließ die silbernen Gegenstände fallen und ergriff die Flucht. Sofort wandte sich der wandelnde Leichnam Jane

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