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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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das Gas weg, das Motorrad rollte langsamer. »Bist du verrückt?« rief er zurück. »Er braucht Hilfe und…«
    »Harry! Nein!« Cora schrie gellend, als er stehenblieb und abstieg. Sie klammerte sich an ihm fest, aber sie konnte ihn nicht halten, da sie die Maschine stützen mußte. Harry nahm sich nicht die Zeit, um das Motorrad aufzubocken.
    Er lief zu dem Reglosen und beugte sich zu ihm hinunter.
    Zitternd preßte Cora ihre in Handschuhen steckenden Fäuste vor den Mund. Grauenhafte Angst hielt sie gepackt. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie auf ihren Freund, der den Mann an der Schulter rüttelte.
    Da geschah es!
    Harry brüllte entsetzte auf und wollte zurückweichen. Es war zu spät!
    ***
    Die leblose Gestalt regte sich. Der Mann breitete die Arme aus und griff blitzschnell nach Harry Platter.
    »Harry, lauf!« Cora sprang von dem Motorrad und merkte nicht, daß es langsam umkippte. Als sie ihrem Freund zu Hilfe kommen wollte, krachte hinter ihr die Maschine auf die Fahrbahn.
    Harry Platter warf sich instinktiv zurück, als die haßerfüllt funkelnden Augen des Unheimlichen aufglühten. Die dürren, langen Finger verfehlten seine Arme nur um wenige Zoll.
    Der Fremde schnellte vom Boden hoch. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die Harry ihm nicht zugetraut hätte.
    Der muß doch uralt sein! schoß es Harry durch den Kopf, als er das faltige Gesicht sah. Im nächsten Moment riß er die Arme hoch.
    Auf dem glatten Boden rutschten seine Lederstiefel weg. Er suchte verzweifelt nach einem Halt, fand keinen und stürzte schwer. Geistesgegenwärtig rollte er sich auf die Seite.
    Die Pranken des Unheimlichen griffen wieder ins Leere, Die dünnen Lippen zogen sich von langen gelben Zähnen zurück. Aus dem Mund des Mannes schlug Harry ein gefährliches und wütendes Knurren wie von einem Raubtier entgegen.
    »Harry, komm!« Cora tauchte neben ihm auf. Sie beugte sich trotz ihrer Todesangst vor dem Unbekannten zu ihrem Freund hinunter und wollte ihm auf die Beine helfen, doch in seinem Entsetzen bewegte sich Harry zu hastig. Er glitt immer wieder aus, kroch auf allen vieren vor dem Unheimlichen davon und versuchte, sich zu dem Motorrad zu retten.
    »Lauf weg, Cora!« schrie er dabei. »Schnell, lauf weg!«
    Der Fremde raffte sich auf. Mit unsicher tappenden Schritten wollte er dem jungen Mann den Weg versperren. Die Straßenglätte machte ihm offenbar nichts aus. Dennoch bewegte er sich merkwürdig ungelenk, als hätte er jahrelang stillgelegen.
    Cora konnte sich nicht von der Stelle rühren. Sie sah, daß Harry hinkte, aber sie war unfähig, etwas zu tun. Dieser lautlose nächtliche Kampf auf der Straße mitten im Moor lähmte sie.
    »Lauf!« brüllte Harry sie an.
    Da erst warf sie sich herum und rannte. Dabei wandte sie jedoch immer wieder den Kopf. Sie mußte wissen, was mit Harry geschah!
    Er hinkte sogar sehr stark. Bei dem Sturz mußte er sich etwas gebrochen oder geprellt haben! Als er endlich das Motorrad erreichte, war der Fremde nur mehr wenige Schritte hinter ihm.
    Harry bückte sich und wollte die schwere Maschine aufrichten, seine Stiefel rutschten jedoch seitlich weg.
    »Vorsicht!« schrie Cora Fillyhan und blieb stehen.
    Harry drehte sich noch um, schaffte es jedoch nicht mehr ganz. Die Hände des Fremden legten sich um seinen Hals. Als wäre Harry nur eine federleichte Puppe, schleppte ihn der Unheimliche zu der Leitplanke.
    Coras grelles Schreien hallte weit in die Nacht hinaus, als beide, Harry und der Unbekannte, über die Leitplanke verschwanden.
    Scheinbar erst nach einer Ewigkeit hörte sie das Klatschen, mit dem die beiden Männer im Moor eintauchten.
    Ihr Verstand sagte ihr, daß Harry rettungslos verloren war, aber sie sperrte sich dagegen.
    Steifbeinig, mit weichen Knien und am ganzen Leib schlotternd, wankte sie zurück und drehte das schwere Motorrad so, daß der Scheinwerferkegel auf das Moor fiel.
    Deutlich sah sie die Schleifspur auf der Dammbefestigung, doch im Moor war keine Spur mehr von den beiden Männern zu entdecken. Der Sumpf hatte sie verschlungen für immer, wie Cora Fillyhan in diesen grauenhaften Sekunden dachte.
    Sie ahnte nicht, daß sie beide wiedersehen sollte. Angst und Schrecken waren für die junge Frau noch lange nicht vorbei.
    ***
    »Ich hätte mich nie mit dir einlassen sollen, John Sinclair!«
    Die das stöhnte, hing neben mir auf dem Beifahrersitz meines silbergrauen Bentleys und versuchte, die Müdigkeit zu vertreiben. Sie hieß Jane Collins und war

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