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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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bißchen ungehobelte Burschen, und wenn sie einen getrunken haben, fühlen sie sich immer gleich stark. Es hatte nichts zu bedeuten.«
    Ich rieb mir nachdenklich Ubers Kinn. Noch wußte Masterfield nicht, daß mir eingefallen war, woher ich ihn kannte. Und ich wollte mich hüten, es ihm schon zu sagen.
    »Sagen Sie mal, Mister«, murmelte ich, »gestern abend taten Sie doch so, als ob Sie die beiden Kerle noch nie gesehen hätten!«
    Masterfield schluckte. Für einen Augenblick sah er geradezu rührend hilflos aus. Phil konnte sich ein deutliches Grinsen nicht verbeißen.
    »Eh — ah«, dehnte Masterfield, um Zeit zu gewinnen. »Ich kannte sie gestern abend auch noch nicht. Habe sie vorhin beim Frühstück erst kennengelernt. Sie arbeiten jetzt für mich.«
    Ich schob die Unterlippe vor und nickte anerkennend.
    »Da haben Sie sicher zwei tüchtige Leute bekommen!«
    Meine Rede triefte von Doppelsinn. Seine nicht minder:
    »Es sind die Tüchtigsten in ihrem Fach.«
    »Was ist denn ihr Fach?«
    Er schob sich den Hut wieder etwas nach vorn in die Stirn, um Schatten für die Augen zu bekommen. Dabei machte er eine vage Geste.
    »Das ist ganz verschieden. Sie können viele Dinge.«
    »Davon sind wir hundertprozentig überzeugt«, meinte Phil. »Sie müssen uns jetzt leider entschuldigen, Mister. Wir haben noch viele Dinge vor heute.« Masterfield grinste.
    »Ich ebenfalls! So long, Gents, wir sehen uns sicher noch!«
    Phil zog sogar den Hut, während er freundlich sagte:
    »Davon dürfen Sie überzeugt sein!«
    Masterfield stutzte, zögerte einen Augenblick, dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging die Straße hinunter. Wir sahen ihm lange nach.
    ***
    In irgendeinem Zimmer des Verteidigungsministeriums in Washington traten zwei ältere, sonnengebräunte Herren auf den Schreibtisch eines Generals zu. Der General stand auf und begrüßte die beiden Herren. Man setzte sich rings um einen Rauchtisch, der General bot Zigarren an, und dann kam man zum Thema.
    »Die Wetterverhältnisse für die nächste Explosion sind günstig«, sagte einer der beiden älteren Herren.
    »Wenn nichts dazwischenkommt«, fügte der zweite mit einem verlegenen Lächeln hinzu. »Beim Wetter kann man das nie so genau wissen.«
    »Natürlich«, nickte der General. »Aber nach den augenblicklichen Bedingungen halten Sie den nächsten Versuch für möglich, ohne daß uns der Wind die radioaktiven Wolken über die besiedelten Gebiete treibt?«
    Sie nickten beide.
    »Ja, Sir.«
    »Gut, dann werde ich sofort mit dem Verteidigungsminister sprechen. Die Sache eilt, denn wir müssen unsere Versuchsserie so schnell wie möglich abgeschlossen haben.«
    Eine Stunde später wurde der Termin für die nächste Versuchsexplosion einer kleinen Wasserstoffbombe in der Wüste von Nevada auf Samstag früh, 9 Uhr Ortszeit, festgesetzt.
    Aber davon wußten zur Zeit nur vier Männer im Verteidigungsministerium und natürlich der Präsident.
    Harry George Masterfield, seine Gangster und selbstverständlich auch wir hatten alle keine Ahnung davon, sonst wäre alles anders gelaufen…
    ***
    George Masterfield ging die Hauptstraße hinunter bis hinaus auf das Gelände vor der Stadt, wo man die Zelte und Buden errichtet hatte für das Volksfest. Er suchte eine Weile in dem Wirrwarr der einzelnen Gänge zwischen den Buden, bis er das große Bierzelt gefunden hatte.
    Er schlug die Zeltbahn beiseite und ging hinein. Das fröhliche Gelärm ausgelassener, trinkender Männer empfing ihn. Er bahnte sich seinen Weg durch die auf einem großen Podium tanzenden Paare bis in die hinterste Ecke des Zeltes. Dort saßen bereits seine Komplizen.
    Ganz rechts am Tisch hockte der Bankangestellte Lucky Bugtane. Er sah viel älter aus, als er wirklich war. Die Augen lagen in tiefen Höhlen, und seine korrekte Kleidung stand in einem merkwürdigen Gegensatz zu der ungesunden Hautfarbe, die ihn immer wie ungewaschen erscheinen ließ. Seine Augen waren hinter dicken Brillengläsern kaum zu erkennen.
    Neben dem Bankangestellten hockte Jack Boston. Er war schon leicht betrunken, denn er konnte nichts vertragen. Sein Hemdkragen stand offen und ließ ein Stück der behaarten Brust erkennen. Die untere Hälfte seines Gesichtes war dunkelblau von dichten Bartstoppeln. Er stierte müde in sein Bierglas.
    Weiter hinten am Tisch hockte Boyd Laughton. Er war ebenso groß wie Boston, aber bei ihm wirkte die Größe nicht so plump. Er hatte kurzgeschnittenes blondes Haar und sah von allen noch am

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