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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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denn damit, daß wir verfolgt werden?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Masterfield. »Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Man muß an alles denken«, verkündete er stolz. »Später, wenn wir das Mädchen nicht mehr brauchen, bekommt sie eine Kugel und fliegt irgendwo in einen Fluß mit ein paar Steinen am Hals, damit sie nicht zu schnell wieder auftaucht.«
    Masterfield grinste wieder. In diesem Augenblick verstand Bugtane, warum sich die anderen diesem Masterfield unterordneten. Er war der brutalste und skrupelloseste Mann von ihnen. Und solche Leute haben anfangs immer einen gewissen Erfolg…
    »Also«, wiederholte der Gangsterchef, »morgen früh sind wir bereits über alle Berge. Ihr trinkt von jetzt ab nichts mehr. Heute nacht darf keiner betrunken sein! Merkt es euch! Um Punkt zwölf treffen sich Laughton und Hucley vor Costers Haus! Mit dem Mädchen fängt es an…«
    ***
    »Ich möchte wissen, was hinter der Stirn dieses Halunken vorgeht«, sagte Phil, als Masterfield am Ende der Hauptstraße um eine Hausecke bog. »Uns bliebe wahrscheinlich viel Arbeit erspart, wenn wir ihm ins Gehirn sehen könnten.«
    Ich nickte nachdenklich.
    »Komm, gehen wir dem Sheriff ein Stück entgegen! Er kommt da hinten die Straße herunter und wedelt mit seinen Armen, als ob er Windmühle spielen wollte.«
    Phil grinste, als er den Sheriff sah.
    »Ich wette, sein Windmühlenspielen soll uns gelten«, sagte er lachend. »Gehen wir dem erfahrenen Kriminalisten entgegen! Wer weiß, was er jetzt wieder angestellt hat!«
    Wir winkten zurück, daß wir ihn gesehen hätten, und gingen ihm entgegen. Wir erkannten schon von weitem, daß er einen Patronengürtel nach Art der Cowboys umgeschnallt hatte und im Halfter einen schweren Colt trug. Vermutlich war es die Waffe, mit der er am 13. August 1926 einmal auf einen Gangster geschossen, aber zum Glück nicht getroffen hatte. Die umgeschnallte Waffe schien aber sein Selbstbewußtsein bedeutend zu erhöhen, denn er trug den Kopf noch stolzer erhoben als sonst und gab sich alle Mühe, ein dienstlich strenges Gesicht zu machen. Für Kinder mochte ihm das mit Hilfe seines mächtigen Bartes wohl auch gelingen, aber wir mußten doch ein Grinsen unterdrücken, als wir ihm nahe genug gekommen waren, um seine steife Miene erkennen zu können.
    »Hallo, Sheriff!« sagten wir, als wir ihn erreicht hatten.
    »Hallo, ihr beiden!« erklärte er würdevoll. »Es ist gut, daß ich euch treffe. Mir ist es nämlich gelungen, den Mörder Sam Costers zu verhaften!«
    Wir erstarrten förmlich. War das nun sein Ernst, oder hatte er irgendeinen unschuldigen Pechvogel eingesperrt?
    »Uff«, seufzte ich. »Eine solche Schnelligkeit hätte ich nicht erwartet.«
    Bolder strich sich geschmeichelt seinen Bart.
    »Was für ein Kerl ist es denn?« fragte Phil.
    »Ein Cowboy. Ich fragte jeden, der mir über den Weg kam, ob er vielleicht zufällig zu der fraglichen Zeit im Park oder in der Nähe des Parks gewesen sei. Wer dann zugab, dort gewesen zu sein, wuide gefragt, ob er jemand gesehen hätte, der eine Pistole trug. Denn der Mörder muß ja seine Waffe schließlich bei sich getragen haben, sonst hätte er ja nicht damit schießen können, nicht wahr?«
    »Well«, sagte ich, »die Waffe muß der Mörder im Augenblick der Tat selbstverständlich bei sich gehabt haben, sonst hätte er nicht damit schießen können. Das ist logisch!«
    »Eben«, nickte der Sheriff selbstüberzeugt. »In dieser Richtung trieb ich also meine Nachforschungen voran. Well, vier oder fünf Mann beschrieben mir einen Cowboy, der sich zu der fraglichen Zeit im Park herumgetrieben hatte. Die Beschreibung stimmte bei allen Zeugen einigermaßen überein. Schließlich fand ich noch jemand, der den Cowboy sogar kannte. Es war einer von der Rocky-Rolls-Mannschaft. Damit konnte ich zugreifen, denn wo Rocky Rolls immer mit seiner Mannschaft kampiert, wenn er zum Verkauf der Herden nach Cease kommt, das weiß jedes Kind.«
    »Sie gingen also hin und verhafteten den Mann?« fragte Phil.
    Der Sheriff nickte gelassen.
    »Jawohl. Da mehrere Zeugen gesehen haben, daß sich der Bursche zur fraglichen Zeit im Park herumtrieb, scheint mir genug Beweismateial vorhanden zu sein.«
    »In der Tat«, sagte ich. »Ihre Art von kriminalistischer Arbeit ist bewundernswert, Sheriff. Könnte man den Verhafteten vielleicht einmal sehen?«
    Der Sheriff nickte großzügig.
    »Aber sicher. Gehen wir zu meinem Office. Ich habe ihn in der Zelle eingesperrt, die den

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