Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
Vom Netzwerk:
gepflegtesten aus, obgleich seine Kleidung ziemlich lässig war. Er gehörte einfach zu den Burschen, die immer gut angezogen aussehen, gleichgültig, was sie tragen.
    Bill Lorries und Mac Verlane, die beiden New Yorker, fühlten sich ein wenig fremd zwischen lauter Männern, die sie noch nicht richtig kannten und von denen sie nur wußten, daß sie mit ihnen »arbeiten« sollten. Sie hatten kein Bier.
    Es fehlte nur noch der Schmied, aber der war ja schwer angeschlagen. Masterfield musterte kurz die bunte Gesellschaft, dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich.
    Mit einer Handbewegung riß er das Gespräch an sich.
    »Wie sieht’s aus, Bugtane?«
    Der Bankangestellte zuckte die Achseln.
    »Wenn es nach mir geht, sollte es heute nacht passieren. Morgen früh werden die Viehaufkäufer ihr letztes Geld abheben, um damit die letzten Herden zu kaufen. Da ist heute nacht die beste Chance.«
    »Ich denke, die Züchter bringen ihren Erlös von den Herden wieder zur Bank zurück?« warf Boston ein.
    Bugtane nickte.
    »Ja, aber erst, nachdem sie ihre Rechnungen bezahlt haben. Dann ist natürlich längst nicht mehr die volle Summe vorhanden, die zur Bank zurückläuft.« Verlane mischte sich ein:
    »Ich verstehe diesen ganzen Unsinn nicht!« polterte er. »Die Viehaufkäufer holen das Geld von der Bank, und die Züchter bringen es wieder hin! Warum bezahlt man nicht gleich die Züchter mit einem Scheck?«
    Bugtane wiegte unwillig den Kopf. »Wir sind hier nicht in New York, sondern in Cease. Hier ist man nun einmal in dieser Beziehung noch ein bißchen altmodisch. Wenn hier etwas zu bezahlen ist, dann bezahlt man es mit barem Gelde und nicht anders. Das ist hier Tradition, und daran wagt niemand zu rütteln. Die Bank ist nur dazu da, das Geld aufzubewahren, wenn man es vorübergehend nicht braucht. Sobald man es aber braucht, holt man es eben von der Bank.«
    Masterfield schob alle Einwände wieder mit einer einzigen Handbewegung beiseite.
    »Uns kann es gleichgültig sein, warum man hier altmodisch ist. Hauptsache, der Fischzug lohnt sich.« Er machte eine Pause und sah sich mißtrauisch um. Aber in dem allgemeinen Trubel konnte man kaum sein eigenes Wort verstehen, geschweige denn das Gespräch am Nebentisch. Masterfield hatte nicht grundlos diesen Ort für ihre Besprechung ausgesucht. Zufrieden fuhr er fort: »Wieviel Bargeld dürfte heute nacht in den Panzerschränken liegen?«
    Bugtane machte eine vage Geste. »Genau kann ich es nicht sagen. Es hängt davon ab, wieviel die Züchter vom Erlös ihrer verkauften Herden heute wieder zurückbringen. Aber anderthalb Millionen bestimmt. Wahrscheinlich mehr.«
    Ein paar Minuten lang schwiegen die Gangster. Jeder rechnete sich in Gedanken seinen Anteil aus. Und jeder träumte schon davon, was er mit dem vielen Gelde machen wollte. An die Polizei dachte keiner…
    »Well«, brummte Masterfield nach einer Weile. »Dann also heute nacht.«
    »Wir hätten es schon in der Nacht vom Sonntag zum Montag machen sollen«, murrte Bugtane. »da waren die meisten Menschen in der Stadt, und praktisch kann es ja jeder gewesen sein.«
    »Am Sonntag konnten Lorries und Verlane noch nicht hier sein«, knurrte Masterfield. »Wie oft soll ich das noch sagen? Und ohne sie können wir nicht fertig werden. Sie sind nun einmal die Spezialisten für die Panzerschränke! Oder traust du dir etwa zu, so mir nichts dir nichts solche Kästen zu knacken?« Bugtane schwieg. Dagegen gab es keinen Einwand. Er wußte sowieso nicht, wie diese beiden rüden New Yorker mit den schweren Panzerschränken fertig werden wollten.
    »Und wie soll die ganze Sache nun laufen?« erkundigte sich Bugtane.
    Masterfield beugte seinen Kopf vor. Die anderen taten es auch, um ihn besser verstehen zu können, auch wenn er leise sprechen sollte, was er natürlich tat.
    »Laughton schleicht sich mit Hucley in Costers Haus«, sagte Masterfield. »Und zwar gegen Mitternacht. Laughton öffnet mit dem Dietrich die Tür, Hucley kümmert sich um das Mädchen.«
    »Und wenn sie anfängt zu schreien?« warf Bugtane ein, der alles immer ganz genau wissen wollte.
    Masterfield grinste zynisch.
    »Dazu wird sie schon nicht kommen, verlaß dich drauf! Vor Hucley hat sie doch die meiste Angst. Hinterher nehmen wir uns das Mädchen mit als Geisel. Solange das Mädchen in unserem Wagen sitzt, wird kein Polizist auf uns schießen, um nicht versehentlich das Mädchen zu treffen.«
    »Wieso Polizist?« fragte der Bankangestellte. »Rechnest du

Weitere Kostenlose Bücher