0083 - Hallo Topsid, bitte melden!
Diktator und seine Militärjunta werden wohl nicht mehr leben, aber einige tausend Lazertoiden vielleicht, die sich jener Vorgänge erinnern... und dann vergessen wir die Aufzeichnungen nicht. Wenn uns die Topsider mit ihrem Erinnerungsvermögen nicht mehr gefährlich werden sollten, dann brechen uns aber die Aufzeichnungen den Hals, und um diese akuteste aller Gefahren zu beseitigen, müssen wir mit dem Einsatz unserer gesamten Mittel auf dem Planeten Topsid so vorgehen, daß keine einzige Unterlage uns noch einmal gefährden kann. Ich weiß, was ich damit wage, Marshall. Ich weiß auch, welche Aufgabe Ihnen und dem Mutantenkorps damit gestellt wird. Versagt nur ein Mutant, John, dann ist das Solare Imperium von heute auf morgen geliefert! Dann sind die Arkoniden noch schneller hier, als wir es bis jetzt befürchten!"
Aber John Marshall hatte immer noch Einwände gegen diesen massierten Einsatz unersetzlicher Mutanten vorzubringen. Er tat es aus seinem Verantwortungsgefühl heraus, und Perry Rhodan durfte sich im stillen gratulieren, im Chef des Geheimen Mutantenkorps diesen unbequemen, aber ehrlichen John Marshall zu haben.
„Sir, Sie haben mir eben erklärt, daß diesmal die gesamte Schiffsbesatzung nach ihrem Aussehen ausgewählt würde. Es kommen also nur solche Männer in Betracht, die in ihrer Körperform Arkoniden gleichen, doch die meisten meiner Mutanten sind unterdurchschnittlich klein. Ich bitte Sie, das zu bedenken!"
„Haben Sie einen anderen Plan, der sich leichter realisieren läßt und gleichzeitig unserer Aktion Erfolg verspricht. Marshall?"
„Es dürfte nicht schwierig sein, auf Topsid ein Netz von Hypnosesendern heimlich zu errichten und die Topsider so lange zu beeinflussen, wie der Robotregent für uns noch eine Gefahr darstellt!"
„Marshall ...", erwiderte Perry Rhodan leicht bestürzt und blickte ihn vorwurfsvoll an. „Sie wissen doch, welche Ansicht ich über jedes Massenbeeinflussungsmittel habe. Ihren Einsatz akzeptiere ich immer nur als allerletzte Lösung, und das dann auch noch widerwillig. Dazu haben wir in diesem Fall kaum Unterlagen über die Echsenabkömmlinge. Wir wissen also nicht, ob eine über Wochen oder Monate anhaltende Hypnose bei ihnen Gehirnschäden hervorruft. Soll ich mir später Vorwürfe machen müssen und verantwortlich dafür sein, daß hunderttausend Topsider geisteskrank sind? Ich bin doch kein seelenloses Robotgehirn!"
Es kam Perry Rhodan in dieser Minute gar nicht zum Bewußtsein, daß er mit diesen Ausführungen zugleich auch eine Prüfung bestanden hatte, in der der Führungsanspruch des Solaren Imperiums seine Berechtigung fand, während ein superkluges, aber seelenloses Kunstgebilde auf Arkon III nur eine kurzfristige Übergangserscheinung sein und bleiben durfte.
Bevor Marshall darauf etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür, und mit Allan D. Mercant trat auch der Mausbiber ein.
Gucky, der von Rechts wegen einige geharnischte Vorwürfe zu erwarten hatte, grinste freundlich mit seinem Nagezahn. Auf seinen Füßchen, die in Spezialstiefeln steckten, trippelte er durch den Raum, dabei leicht auf seinen Fettschwanz gestützt, und ließ sich in großartiger Geste in einem Sessel nieder.
„Ich muß stören, Sir ..." Mit dieser Bemerkung war Allan D. Mercant eingetreten.
Perry Rhodan liebte es, daß jeder, der sich mit ihm unterhielt oder besprach, bequem saß. Dazu war fast immer Zeit.
„Sir, Gucky hat mich, nachdem er den Abwehrdienst alarmierte, aufgesucht. Die Aktion, die ich dann auslöste, läuft im Moment noch. Ich erwarte aber in Kürze, daß sie abgeschlossen ist.
Gucky hat den Telekom-Spezialisten Ulbers und den Impulstriebwerk-Ingenieur Huang-Lu daran gehindert, einer auf dem Mond arbeitenden Clique das vereinbarte Zeichen zum Start einer Sonde zu geben. Die Sonde ist schon von der Abwehr beschlagnahmt worden. Sie enthielt ein Hyperfunkgerät mit einer Programmierung, nach der der Telekom, fünf Minuten nach dem Start, ununterbrochen die galaktische Position der Erde funken sollte!"
Allan D. Mercant, sonst die Ruhe in Person, hatte seine Erklärung mit zitternder Stimme abgegeben. Für eine Sekunde war Perry Rhodan blaß geworden und John Marshalls Zusammenzucken war nicht zu übersehen gewesen.
Der Mausbiber aalte sich im Sessel, ließ seine klugen Augen leicht rollen und grinste noch freundlicher mit seinem Nagezahn. Die linke Vorderpfote hatte er angewinkelt auf der Lehne liegen und stützte damit seinen Mauskopf ab. Immer
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