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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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auf den Fall erst aufmerksam wurden, als die Berichte der City Police im üblichen Rundgang zu uns kamen und also schon einige Tage vergangen waren, war dieser Gedanke nicht mehr so ganz naheliegend. Die City Police hätte von sich aus bereits eine Untersuchung der Kugel einleiten sollen.«
    »Wir werden uns jedenfalls unverzüglich darum kümmern, Chef«, versprach ich, und damit verließen wir das Arbeitszimmer des Chefs.
    Wir suchten unser Office auf, und ich klemmte mich sofort ans Telefon. Nach einigem Hin und Her mit der Schwester am Auskunftsschalter des Krankenhauses bekam ich endlich den Arzt an die Strippe, der Crack operiert hatte.
    »Cotton«, sagte ich, »von der New Yorker FBI-Behörde. Ich habe nur eine Frage, Doc: Was ist mit den Kugeln geschehen, die Sie am 6. Mai abends einem gewissen Bob Crack aus dem Körper geholt haben?«
    »Gut , daß sie deswegen anrufen. Ich hatte einer Operationsschwester Anweisung gegeben, die Kugeln aufzubewahren, weil ich damit rechnete, daß sich die Polizei für diese Geschosse interessieren würde. Nun weiß ich aber nicht, wo die Schwester die Kugeln hingetan hat. Einen Augenblick, bitte! Ich werde Rückfrage halten.«
    »Tun Sie das, bitte!«
    Aus dem Augenblick wurde immerhin die stattliche Zeit von fast zehn Minuten, dann meldete sich der Arzt wieder.
    »Hallo? Hören Sie noch?«
    »Ja, natürlich!«
    »Also, die Kugeln sind noch da! Die Schwester hat sie in einem leeren Medikamentenfläschcken aufbewahrt. Ich werde veranlassen, daß sie hinunter zum Auskunftschalter gebracht werden, dort können Sie sie gegen Quittung abholen.«
    »Okay, Doc. Ich werde sie sofort holen. Danke!«
    Ich legte den Hörer auf. Phil stand schon in der Tür. Aber gerade, als ich mir den Hut aufstülpte, klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer wieder ab.
    »Cotton!«
    »Zentrale. Vor ein paar Minuten rief Chester Lorrence an, der bekannte Börsenmakler. Wir haben seinen Anruf auf Band aufgenommen, es wird geschnitten und in Ihr Office gebracht, Cotton. Laut Anweisung vom Chef sollen Sie mit Decker den Fall zusätzlich übernehmen.«
    »Okay. Und um was handelt es sich genau?«
    »Erpressung. Lorrence soll bis zum 30. dieses Monats eine Million Dollar an die Gesellschaft amerikanischer Kriegsinvaliden zahlen…«
    ***
    Donnerwetter! war das erste, was ich dachte. Eine Million Dollar ist eine unheimlich große Stange Geld. Erpressungen um zehn oder 15 Tausender kommen schon gelegentlich vor, aber eine Million? Da mußte entweder ein Verrückter oder ein Narr am Werk sein.
    Wir hatten uns das Band sofort in unseren Apparat eingelegt und uns viermal Vorspielen lassen. Unser Kollege aus der Zentrale hatte mit Lorrence genau vereinbart, unter welchen Vorsichtsmaßregeln wir ihn aufsuchen sollten. Man mußte damit rechnen, daß der oder die Erpresser Lorrence beobachteten, und für diesen Fall wäre es nicht ratsam gewesen, ihnen klar werden zu lassen, daß Lorrence das FBI verständigt hatte.
    Nachdem wir uns über unser Vorgehen geeinigt hatten, verließen wir unser Office, fuhren mit dem Lift hinunter ins Erdgeschoß und verließen das Distriktgebäude durch die Hintertür. Im Hof stand mein Jaguar in der Reihe der Dienstfahrzeuge. Wir setzten uns hinein und fuhren zuerst zum Krankenhaus. Dort nahmen wir das Fläschchen in Empfang, in dem die sechs Geschosse lagen, die Crack beinahe das Leben gekostet hätten.
    Wir legten das Fläschchen ins Handschuhfach und fuhren weiter. Crack lag im New York Hospital, und wir mußten die 65. Straße Ost nehmen, um auf die Park Avenue zu kommen. Lorrence wohnte noch südlicher als die Central Station, der Welt größter Bahnhof, und dort kamen wir natürlich in eine der üblichen Verkehrsstauungen.
    Phil fluchte ein bißchen, ich knurrte mit, aber es war nichts zu machen. Eine Viertelstunde lang waren wir so eingekeilt in der Autoschlange, daß an ein Herauskommen nicht zu denken war, wenn wir nicht die Polizeisirene zu Hilfe nehmen wollten. Gerade das aber wollten wir ja vermeiden.
    Well, ich muß Ihnen gestehen, daß wir nicht auf die Sirene verzichtet hätten, wenn wir Hellseher gewesen wären. Während wir durch eine Verkehrsstauung Zeit verloren, waren andere Leute nämlich sehr aktiv.
    Als wir fast zehn Minuten lang in der Autoschlange eingekeilt waren, brummte Phil: »Ich seh’ mal nach, was eigentlich los ist.«
    »Ich komme mit«, sagte ich.
    Wir stiegen aus und gingen an der endlosen Reihe ungeduldig wartender Fahrer vorbei nach vorn. Wir

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