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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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Da haben wir ihn vorsichtig in einen Wagen gepackt und dann mit Sirene und Wahnsinnstempo zum Hospital gebracht. Ich blieb dort und ließ mir von einer Schwester die Papiere des Verwundeten geben, während er schon auf dem Operationstisch lag. Ich machte Meldung und fuhr anschließend noch einmal in die Colster Hill Street, um einige Leute zu vernehmen, die in dem Haus wohnten, hinter dem der Überfall durchgeführt worden war. Aber es kam nichts dabei heraus. Die Leute hatten nichts gesehen. Irgendwann hatte es im Hof plötzlich geknallt. Na, Sie wissen ja, wie die Leute sind! Keiner hat Lust, seine Nase zu einem Fenster hinauszustecken, wenn draußen blaue Bohnen durch die Luft sirren.«
    Ich nickte.
    »Klar. Man kann es den Leuten nicht übelnehmen. Jeder bleibt gern am Leben. Aber mich würde eine andere Sache interessieren: Haben Sie die Männer wiedergesehen, von denen ihr Wagen gestoppt wurde, als sie den Ort des Überfalls suchten?«
    Der Sergeant stutzte.
    »Donnerwetter! Sie bringen mich da auf einen Gedanken. Sir. No, wiedergesehen habe ich sie nicht. Aber es müssen doch Bewohner der Colster Hill Street gewesen sein! Die muß man doch finden können! Vielleicht haben die etwas von den Tätern gesehen?«
    Phil grinste spöttisch.
    »Die haben sogar bestimmt etwas gesehen. Ganz genau gesehen haben die es sogar!«
    Der Sergeant verstand noch immer nicht, worauf Phil hinauswollte.
    »Wieso, Sir?« fragte er.
    Phil atmete tief aus.
    »Überlegen Sie mal selbst!« schlug er vor. »Sie haben in Ihrem Bericht, den wir gelesen haben, die Zeugenaussage eines Hausbewohners erwähnt. Darin heißt es, die Polizei sei höchstens zwei Minuten nach den ersten Schüssen auch schon am Tatort gewesen. Stimmt das?«
    Der Sergant nickte stolz.
    »Das ist richtig, Sir! Ich möchte sogar behaupten, daß es nicht einmal zwei Minuten waren. Wir hörten die Schüsse, bogen sofort in die Colster Hill Street ein, verlangsamten das Tempo und wurden von den schon erwähnten Männern gestoppt.«
    »Augenblick!« unterbrach Phil. »Wieviel Zeit ist Ihrer Meinung nach zwischen dem Zeitpunkt vergangen, da Sie die Schüsse hörten, und dem Augenblick, da sie von diesen Männern gestoppt wurden?«
    »50 bis 70 Sekunden — nicht mehr.«
    »Schön«, nickte Phil. »Halten wir das mal fest: Zirka eine Minute nach den ersten Schüssen waren Sie auch schon in der Colster Hill Street in unmittelbarer Nähe des Tatortes. Jetzt zu einer zweiten Kleinigkeit: Sie haben eine Skizze des Hofes Ihrem Bericht beigefügt. Danach kann kein Mensch aus diesem Hofe anders herauskommen als durch die Einfahrt. Richtig?«
    »Unbedingt, Sir! Rechts und links stehen die Brandmauern der zwei Häuser, zwischen denen die Einfahrt hindurchgeht. Die Rückwand des Hofes wird durch eine Garagenreihe gebildet, über der sich ein Stockwerk mit Wohnungen befindet. Da kann man unmöglich hinaufkommen, denn die Wand ist ganz glatt.«
    Phil nickte ein paarmal, während er mit bewundernswerter Geduld erklärte: »Also zwei Dinge stehen fest: Aus dem Hof kann man nicht anders herauskommen als durch die Einfahrt, und die Polizei war eine Minute nach den ersten Schüssen bereits in der Colster Hill Street.« Phil machte eine kleine Pause, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sagte gemütlich: »Können Sie mir jetzt mal erklären, wie die Täter bei diesem Sachverhalt überhaupt entkommen konnten?«
    Der Sergeant schnappte nach Luft. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder gefangen hatte. Dann knurrte er kleinlaut: »Das ist es ja, was ich bei der ganzen Geschichte nicht verstehen kann!« Phil hatte heute wirklich seinen geduldigen Tag.
    »Haben Sie sich wenigstens die Männer ein bißchen genauer angesehen, mit denen Sie sprachen, als Ihr Wagen von ihnen gestoppt wurde?«
    »No, nicht sehr genau. Ich war doch viel zu begierig darauf, von ihnen zu erfahren, wo geschossen worden war. Ich könnte die Leuten nicht beschreiben, wenn Sie das meinen, Sir.«
    »Allerdings«, sagte Phil. »Das meinte ich. Die Männer, mit denen Sie ahnungslos sprachen, waren nämlich die Täter. Guten Morgen, mein Verehrter!«
    ***
    Brian C. Lombart hatte schlecht geschlafen. Schon beim Frühstück zeigte es sich, als er die Negerköchin wegen einer Nichtigkeit anschrie, daß der Kronleuchter wackelte.
    Sofort, als er in sein Büro gekommen war, drückte er die Taste seiner Gegensprechanlage nieder und sagte barsch: »Ich möchte meinen Sohn sprechen, aber sofort!«
    »Ja, Sir«, erwiderte das

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