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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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Blitzgeschwindigkeit seine Dienstpistole aus dem Schulterholfter riß. »Stick them up! Es ist sinnlos! Schluß, Warris! Geben Sie’s auf!«
    Der Gangster war so verblüfft, daß er einen Augenblick stehenblieb und völlig verdattert auf Phil starrte. Dann bückte er sich, riß einen Revolver aus dem Sockenhalter und schoß.
    Phil lag schon .flach auf dem Bauch. Die Kugeln pfiffen über ihn hinweg.
    ***
    Endlich hatte ich die Tür auf. Ich zog sie zurück, denn sie öffnete sich nach innen, peilte vorsichtig die Lage und setzte mit ein paar Sprüngen hinter den Koksberg.
    Kurz vor der Tür, die nach oben führte, lag das ruß verschmierte Jackett, das Warris getragen hatte, als ich ihn ansprach. Daneben lag ein Handtuch, das stellenweise völlig schwarz war.
    Er mußte sich im selben Augenblick, als ich im Nebenheizungskeller verschwunden war, das Gesicht abgewischt und die Jacke ausgewechselt haben. Daß er als rußverschmierter Heizer nicht unauffällig fliehen konnte, war klar. Aber dadurch hatte er Zeit verloren, und wenn es nur zwei Minuten waren. Die gleichen zwei Minuten schienen für Phil ausgereicht zu haben, um seinerseits an den Mann zu kommen.
    Ich blickte vorsichtig über den Koks hinweg zur Außentür.
    Gerade kam Warris rückwärts die Treppe herabgepoltert und zurück in den Keller. Zwei Schüsse pfiffen ihm von oben her nach und surrten als Querschläger mit bösartigem Summen durch den Raum. Eine Kugel schlug gegen einen der Kessel, die andere stiebte in den Kokshaufen und wirbelte eine Wolke blaugrauen Staub auf.
    Warris hatte einen Revolver in der Hand und brachte sich damit hinter den Öfen in Deckung. Seine Schultern und seinen Kopf konnte ich aber von meiner Stellung aus erkennen.
    Er stand vorgeneigt und wartete offenbar auf Phil. Seinen Revolver hatte er im Anschlag. Einen Augenblick dachte ich daran, schon jetzt zu schießen, aber dann hob ich es mir auf.
    Phil kam die Kellertreppe von außen herab. Er tat es absolut geräuschlos, aber die Bogenlampe draußen warf seinen Schatten voraus. Im Keller selbst brannte nur eine trübe Glühbirne, die nur wenig Helligkeit verbreitete. Dazu kam allerdings noch der rote, flackernde Widerschein der glühenden Schlacke aus der Grube.
    In dem Augenblick, da Phil in der Tür auftauchte, legte Warris an.
    Ich zielte kurz und drückte ab. Neben Warris platzte ein Rohr und glühendweißer Dampf zischte heraus. Warris schrie fürchterlich. Wahrscheinlich hatte er sich die linke Schulter verbrüht. Das flackernde Licht war die Ursache für meinen Fehlschuß, aber das getroffene Rohr mit dem ausströmenden Dampf erreichte dasselbe, was mein Schuß hatte bezwecken sollen: den Gangster daran zu hindern, auf Phil zu schießen.
    Die Schritte des Mörders hallten laut durch den hallenartigen Raum, als er sich eilig aus dem Bereich des Wasserdampfes brachte. Wenig später sah ich ihn hinter den Öfen wieder in Deckung gehen.
    Noch hatte er meinen Standort nicht ausgemacht, denn er schoß zwar auf die Spitze des Koksberges, aber er vermutete mich viel zu weit rechts.
    Als ich mich nach Phil umsah, entdeckte ich, daß er hinter den Dampfrohren entlangkroch. Wenn er es schaffte, mußte er schließlich genau auf die rechte Seite des Gangsters kommen. Ich zog den Kopf ein, schlich ein paar Schritte nach links und peilte zu der Tür, durch die ich gekommen war.
    Sie stand offen. Verdammt! dachte ich. Wenn sich Warris aus diesem Raum absetzen kann, gibt es womöglich erne endlose Hetze durch das ganze Gebäude. Denn im zweiten Heizungskeller gab es einen Aufgang ins Inneres des Gebäudes.
    Während ich mich noch mit dem Problem beschäftigte, wie man Warris daran hindern könnte, in den zweiten Heizungskeller zu entkommen, ohne daß man zum Selbstmörder wurde, sah ich plötzlich den Bruder des Gangsters.
    Er hatte einen eisernen Schürhaken von halber Manneslänge in den Händen und schlich von hinten auf den Gangster zu. Ich hielt unwillkürlich den Atem an. War der schmächtige Mann auf einmal verrückt geworden? Kaum hatte ich es gedacht, da stieß er mit dem Fuß gegen irgendein Rohr oder sonstein Metallteil. Der Gangster warf sich herum.
    Im Nu spuckte sein Revolver Tod und Verderben.
    »Zurück, Warris!« brüllte ich.
    Und gleichzeitig schoß ich, was die Pistole hergab.
    Auch aus Phils Richtung dröhnten Schüsse.
    Aber der Henker war im Spiel. Bei dem zuckenden, unwirklichen Licht schienen alle Gegenstände in ständiger Bewegung. Nicht eine einzige Kugel von uns

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