Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0088 - Der Guru aus dem Totenreich

0088 - Der Guru aus dem Totenreich

Titel: 0088 - Der Guru aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
Vom Netzwerk:
sollte. Zamorra füllte ihn randvoll mit eiskaltem Wasser. Die Wasserversorgung mußte sogar noch an eine Kühlanlage angeschlossen sein.
    Was wollte dieser Maharadscha-Sproß noch mehr vom Leben?
    Er mußte zu jenen Zeitgenossen gehören, die den Kragen nie voll genug bekommen konnten, die sogar so weit gingen, sich der Mächte aus den Zwischenreichen zu bedienen, um noch mehr zusammenzuraffen. Für Zamorra waren diese Leute krank.
    Zamorra leerte das eiskalte Wasser über dem Inder aus. Das Amulett behielt er vorsichtshalber in der Hand. In die andere nahm er die Pistole. Ein japanisches Modell, das bestimmt auch seinen Dienst erfüllen würde.
    Der Dämonenjäger klatschte dem Inder links und rechts ins nasse Gesicht, als er immer noch nicht zu sich kommen wollte. Die Wunde am Handgelenk begann bereits, sich wieder zu schließen. Also war seine Annahme, er hätte den Bazillus des Bösen aus diesem Körper vertrieben, falsch gewesen. Das sollte im Moment seine kleinste Sorge sein, doch Zamorra steckte die Pistole wieder weg und umwickelte dafür seine Rechte so, daß das silberne Amulett vor seinen zur Faust geballten Fingern baumelte.
    Es war das einzige Mittel, um Modjir Brahmul zu irgend etwas zu zwingen.
    Der Mann erwachte. Sofort verzerrte sein Gesicht sich wieder im Schreck, als er den Dämonenjäger über sich erkannte. Er sah auch sofort das Medaillon, das dicht über seinem Kopf pendelte. Er wollte noch weiter zurück in die weichen Kissen, doch es ging nicht. Schwer atmend blieb er liegen.
    »Nicht…«, stöhnte er. »Bitte nicht… Es… es ist höllisch…«
    »Stimmt«, antwortete Zamorra hart. »Aber nur für Kreaturen wie dich. Die Zeit der Tricks ist jetzt vorbei. Du lernst sonst die meinen kennen. Und mit dem Amulett könntest du ohnehin nichts mehr anfangen. Es würde dich vernichten, wenn du damit in Berührung kommst. Das hast du doch hoffentlich eingesehen.«
    Der Inder nickte. Er ließ seinen Blick immer noch nicht vom Medaillon. Zamorra tippte es kurz auf die Stirn des Mannes.
    Sofort quietschte er in schrillen, nicht mehr menschlich zu nennenden Tönen auf. Modjir Brahmul hatte den letzten Beweis seiner Unnatur erbracht. Entsprechend würde Zamorra ihn behandeln. Auf der Stirn zerplatzte eine eitrige Blase. Das Handgelenk war wieder intakt. Nur ein roter Fleck war geblieben.
    »Du hast etwas von einem Kerker gesagt«, zischte Zamorra. »Du wirst mir jetzt noch viel mehr davon erzählen. Alles, was du weißt. Wenn du es nicht vorziehst, aufzuhören zu existieren. Du weißt, ich kann dich auslöschen.«
    Wieder nickte der Inder angstvoll, schielte nach dem Silber.
    »Tun Sie’s weg. Bitte, tun Sie’s weg. Es… es schmerzt.«
    »Soll es auch«, meinte Zamorra sarkastisch. »Du hast dir das selbst zuzuschreiben. Aber das war nicht die Antwort, die ich erwarte.«
    »Ich… ich… kann nicht sprechen, solange…«
    »Und ob du kannst, mein Lieber. Du hättest nachdenken sollen, bevor du dich mit Rudrasvin eingelassen hast. Glaubtest du tatsächlich, du kämst ungeschoren davon? Man kann mit Dämonen keinen Handel abschließen, ohne dabei am Schluß der Betrogene zu sein. Ich fürchte nur, daß diese Erkenntnis dich nicht mehr weiterbringt. Und jetzt heraus mit der Sprache. Endgültig. Vielleicht hast du noch eine Chance. Wo ist Nicole Duval? Wohin hat dieser Drachendämon sie verschleppt? Ins Satansgrab?«
    Mühsam löste Modjir Brahmul oder das, was aus ihm geworden war, den Blick vom Medaillon. Zamorra nahm es auch etwas zurück, nachdem er bemerkte, daß es den Inder wirklich bei der Konzentration hinderte.
    »Ja«, schnappte der Inder. »Aber da ist sie jetzt nicht mehr.«
    »Wo dann, verdammt? Muß man jedes Wort aus dir herauskitzeln?«
    »Nicht schon wieder das Amulett!« winselte Modjir Brahmul. »Bitte nicht. Ich spreche ja schon. Ich sage alles, was Sie wissen wollen. Nur berühren Sie mich nicht mehr. Ich vergehe…, ich verlösche…«
    Widerwillig trat Zamorra einige Schritte zurück.
    Und das war ein Fehler.
    Unsagbar schnell, mit den Augen kaum mehr wahrzunehmen, kam der Dämonenknecht auf die Beine, rollte auf das offene Fenster zu und sprang auseinander wie eine gespannte Feder. Wie einer der Pfeile Rudrasvins schoß er hinaus in die Nacht und verschwand im Dunkel.
    Zamorra jagte eine Kugel aus der Pistole hinter ihm her, sah dann jedoch ein, daß er den Inder mit einer Kugel nicht mehr verletzen konnte.
    Er hastete ans Fenster.
    Unten kam Modjir Brahmul gerade wieder hoch. Er

Weitere Kostenlose Bücher