0090 - Atlan in Not
der Solaren Raumflotte wurden abwärts getragen. In einem pompös eingerichteten Raum mußten sie warten. Der Bankangestellte, der nach den Wünschen des Patriarchen Cokaze gefragt hatte, war mit der Bemerkung gegangen, daß Atual und Ortece wohl kaum Zeit haben dürften, sie zu empfangen.
Die Springer warteten mit Gelassenheit und unheimlich wirkender Ruhe. Thomas Cardif, der nichts von innerlicher Erregung verspürte, bewunderte diese schweigenden Menschen. Eine Tür in der Seitenwand öffnete sich lautlos, und ein in seinem Aussehen typischer Springer, in ein togaähnliches, gelbes Gewand gekleidet, trat auf Cokaze zu.
„Patriarch?" sagte der Springer fragend und beugte leicht den Kopf.
„Atual?" entgegnete Cokaze in fragendem Ton und machte dazu dieselbe Kopfbewegung. „Ortece erwartet uns!"
Cokaze nickte, als hätte er nichts anderes erwartet. Aber so konnte nur der reichste Sippenchef unter den Galaktischen Händlern denken. Er folgte Atual, drehte sich bei den ersten Schritten um, sah Thomas Cardif an und winkte ihn zu sich. „Bleib an meiner Seite, Arkonide!"
Atual hatte es gehört. Überrascht wandte er sich um. Bei der Begrüßung hatte er sich nur an Cokaze gewandt, aber jetzt sah er neben dem Patriarchen - Perry Rhodan!
„Das ist ja Rhodan, Springer!"
Der Patriarch lachte dröhnend und schob Thomas Cardif auf Atual zu. „Mit Rhodan hat er schon etwas zu tun, Atual! Hier, sehen Sie sich Rhodans Sohn an, dessen Mutter eine Fürstin von Arkon war!"
Atual, noch einen Kopf größer als der Patriarch, glatzköpfig, was bei den Springern selten zu beobachten war, musterte den Terraner scharf. „Rhodans Sohn?" sagte er, und nun sah er Cokaze abwägend an. „Ich glaube, Ortece und ich werden heute unseren Tagesplan nicht einhalten können."
„Das weiß man bei euch Bankleuten nie", entgegnete Cokaze. Atual, seit einunddreißig Jahren mit Ortece gemeinsam Chef der Bank, erwiderte nichts auf diese Anspielung des Patriarchen.
Wenig später saßen die Springer und Cardif diesen beiden mächtigen Männern gegenüber.
„Wir haben Ihre gefährliche Meldung auch gehört, Patriarch, und uns nur gewundert, daß Sie sich auf dieses Spiel einlassen konnten", hielt Ortece, der im Gegensatz zu Atual zierlich gebaut war, dem Sippenchef vor.
„Deswegen bin ich zu Ihnen gekommen", fiel Cokaze ihm ins Wort.
„Neben mir sitzt Rhodans Sohn. Das sollte Ihnen zu denken geben. Sie wissen auch, daß ich direkt aus dem Solaren System komme. Ich habe es bedingungslos geräumt, bevor mir Arkons Robotraumer Schwierigkeiten machen konnten, die plötzlich wieder in Rhodans Machtbereich auftauchten."
„Cokaze, Sie verschwenden viele Worte. Dafür haben wir keine Zeit!" machte ihn der unauffällig aussehende Ortece aufmerksam.
„Sie werden gleich sehr viel Zeit für mich haben, ich bin meiner Sache sicher, Ortece!" entgegnete Cokaze mit leichter Schärfe in der Stimme. „Es dürfte Ihnen entgangen sein, was ich gerade sagte: Ich habe Rhodans Machtbereich mit all meinen Schiffen geräumt, bevor mir Arkons Robotraumer Schwierigkeiten bereiten konnten! Ortece, die Sippe des Patriarchen Cokaze hat noch nie eine Welt, die von ihren Schiffen besetzt war, freiwillig geräumt! Arkons Schiffe, die plötzlich im Solaren System auftauchten, hatten aber als Kommandanten Terraner an Bord..."
Ortece unterbrach ihn abermals. „Sie haben schon besser gesprochen, Patriarch! Wir werden uns bald verabschieden müssen, um mit dem Ausschuß über eine Anleihe der Gutha-Welt zu verhandeln ..."
Cokaze beugte sich zu Ortece vor. „Sie werden absagen. Sie werden mit Atual hierbleiben. Wollen Sie wegen einiger lumpiger Milliarden die Gelegenheit verpassen, uns Springer an die Stelle der Arkoniden treten zu lassen? Der Große Koordinator hat nichts mehr zu sagen. Ein gewisser Atlan beherrscht das Imperium! Wer konnte diesem unbekannten Usurpator schon behilflich sein, den Großen Koordinator zu überlisten und auszuschalten? Bedarf es dieser Frage noch? Da sitzt der Sohn dieses Mannes - Perry Rhodans Sohn - und mit einer Handvoll Männern brachte Rhodan es fertig, diesen Atlan zum Herrscher über uns alle einzusetzen." Cokaze stutzte und sah Ortece scharf an. „Bitte?" fragte er dann kurz.
Ortece spreizte gelangweilt die Hände. „Wir sind Finanzleute, Patriarch. Jedesmal, wenn wir in eine Verhandlung treten und Geld geben sollen, legt man uns Unterlagen vor, aber man speist uns nicht mit Worten ab. Ich glaube, daß wir uns nichts mehr
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