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0090 - Atlan in Not

Titel: 0090 - Atlan in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Minute tiefster Erschütterung Ungeheuer genannt hatte. Das ist ja Rhodan, hatte Cokaze gedacht, als er bei Cardif eintrat und ihn der gleiche durchdringende Blick traf, wie damals bei der Unterredung mit Perry Rhodan in Terrania.
    „Nun, wird aus dem Sturm schon ein Orkan, Springer?" hatte Cardif ihn wie beiläufig gefragt.
    „Noch nicht, aber die Aras haben schon zum drittenmal angerufen und dringend nach meinem Frachtraum verlangt. Das ist so ungewöhnlich, daß es nur bedeuten kann, daß sie mich sprechen wollen."
    „Cokaze, Sie werden bei diesem Geschäft um das Große Imperium nicht verdienen, wenn Sie Ihre schwache Position nicht nach allen Seiten absichern! Was sind schon Ihre viertausend Schiffe, von denen ihnen im Augenblick ohnehin nur eintausend zur Verfügung stehen? Was zählt schon Ihr Bankkonto? Was bedeutet schon Ihr Wissen, daß das Positronengehirn durch Admiral Atlan abgelöst ist? Nichts, nichts, alles nichts, so lange es nur hintereinander aufgeführt wird. Schlagen Sie Kapital daraus! Nehmen Sie mit den unzuverlässigen Kolonialvölkern Kontakt auf. Verhandeln Sie mit allen über alles, aber riskieren Sie dabei nicht Ihren Kopf. In der Politik sitzt er besonders locker, und vergessen Sie nicht, daß direkt hinter dem Sturm der Orkan kommen muß, sonst zieht dieser Atlan doch noch die Kampfflotte von der Druuf-Front ab, und ihr habt den Krieg, den ihr doch gar nicht gebrauchen könnt. Ihr wollt doch kein brennendes Imperium, ihr wollt eine reife Frucht in die Tasche stecken. Springer, dann sorgen Sie vor allen Dingen dafür, daß die Tasche für die Frucht auch groß genug ist. Haben Sie mich verstanden?"
    Für Cokaze war der Eindruck entstanden, daß Cardif ohne Überlegung gesprochen hatte, aber dann wieder allein in der eigenen Kabine hatte er erkannt, daß in Cardifs Ratschlägen kein Widerspruch lag.
    Cokaze hatte die COK III und COK IV herbeigerufen. Beide Schiffe legten längsseits an. Eine Verbindung wurde geschaffen, die ein Hinüberwechseln auf das andere Schiff ohne Raumanzug ermöglichte.
    Die drei starken Hyperkomstationen arbeiteten ununterbrochen. Cokaze begann, sein Netz zu spinnen. Er bemerkte nicht, daß er genau das tat, was Cardif ihm vorgeschlagen hatte, und Macht sammelte - politische Macht!
    Als der dritte Tag zu Ende ging, hatte der Patriarch überall seine Minen gelegt. Mehr als neunhundert Springersippen standen hinter ihm, die Aras verlangten immer noch dringend nach dem Frachtraum seiner Flotte. Über Patriarchen anderer Sippen oder durch Handelsniederlassungen der Händler auf Kolonialwelten hatte er mit diesen ebenfalls Verbindungen aufgenommen.
    „Nicht sich so stark exponieren!" hatte Cardif immer wieder gewarnt, und es war Cokaze manchmal unverständlich, warum er auf die Ratschläge des jungen Mannes hörte. Er begriff sich selbst nicht, aber er wußte, daß ihm Rhodans Sohn auf diesem Gebiet weit überlegen war.
    Jetzt saßen sie in der großen Kabine der COK II, und Cokaze schob Cardif die letzte Meldung zu. Deutlich zeichnete sich der aufkommende Sturm ab. Immer näher rückte die Stunde, in der von Arkon III aus Admiral Atlan zum Großen Imperium sprechen mußte, wollte er nicht tatenlos dem Untergang seines gewaltigen Sternenreiches zusehen. Aber die Bank der Galaktischen Händler in Titon auf Archetz meldete sich nicht.
    Doch Cokaze blinzelte Thomas Cardif vergnügt an. Die Minen waren gelegt, sie brauchten nur noch gezündet zu werden! Der Patriarch besaß den Zünder, und wiederum verdankte er es Cardif, jetzt im Besitz dieser Macht zu sein, die Ortece und Atual von der Bank auf die Knie zwingen mußte.
    Neue Meldungen kamen. Weizen war schon von Spreu geschieden. Nur Cokaze und Cardif lasen sie.
    Die ältesten Söhne des Patriarchen waren nur Statisten. Wie sie über ihre aufgezwungenen Rollen dachten, ließen sie sich nicht anmerken, aber, daß Thomas Cardif nicht ihr Freund war, war ein offenes Geheimnis in der Cokazesippe.
    Einer machte sich nichts daraus: Perry Rhodans Sohn. Er wußte, daß er noch der Stärkere war, aber er war klug genug, seine Stärke nicht auszuspielen. Immer wieder ließ er erkennen, nur des Patriarchen Ratgeber zu sein, und jeder Rat deutete auch nur darauf hin. Nach strengster Prüfung verbot es sich von selbst, Cardif andere als uneigennützige Motive zu unterschieben.
    Aber er war nicht umsonst Perry Rhodans Sohn. Besaß er auch nicht den untadeligen Charakter seines Vaters, so besaß er aber jenes intuitive Können,

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