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0090 - Atlan in Not

Titel: 0090 - Atlan in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine Pause ein, um abzuwarten, wer denn nun die Stanzstreifen las. Statt dessen sagte Perry Rhodan ihm: „Weiter, Lemmon."
    „Nun ... vor einer Stunde habe ich einen Bericht unseres Agenten aus Lahore erhalten. Einen Roman voller Nichtigkeiten, aber eine Meldung daraus dürfte bemerkenswert sein: Dieser Student Rabintorge, der uns mit seinem Linearhyperantrieb-Ulk hat auflaufen lassen, soll mit der GHC Company in Verhandlung stehen, um dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig zu werden. Wollen wir wirklich solch einen Mann zur Konkurrenz abwandern lassen?"
    Frank Lemmon hatte schon mehrere Male mit Perry Rhodan gesprochen, und er glaubte, den Administrator etwas zu kennen, aber jetzt wurde es ihm unter dem scharfen Blick aus den grauen Augen doch leicht ungemütlich. Auch Allan D. Mercant sah ihn durchdringend an. Beide Männer hüllten sich vorerst in Schweigen, das immer stärker an Lemmons Nerven zerrte.
    Jetzt lehnte sich Perry Rhodan zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Allan D. Mercant griff nach den Stanzstreifen und sah sie an, ohne sie zu lesen.
    Im spartanisch eingerichteten Arbeitszimmer des Abwehrchefs herrschte nur Stille. Lemmon durchbrach sie mit seinem Räuspern, zum Sprechen jedoch kam er nicht mehr.
    „Lemmon, wie kommen Sie zu Ihrem Vorschlag?" fragte Perry Rhodan.
    In Frank Lemmon wurde wieder dieser nicht zu klassifizierende Parasinn wach. Seine Gegenfrage entstand aus dieser Veranlagung. „Sir, ist mein Vorschlag nicht das Ergebnis einer logischen Folgerung?"
    Rhodan überging sie. „Was wissen Sie über den Linearhyperantrieb der Druuf, Lemmon?"
    „Nichts, bis auf die Tatsache, daß die Druuf einen überlichtschnellen Antrieb besitzen sollen, und daß bei Erreichen der Überlichtgeschwindigkeit ein Verlassen unseres Raum-Zeit-Gefüges nicht erforderlich sein soll. Aber ob diese Version richtig ist, das ..."
    „Sie ist richtig, Lemmon!" unterbrach ihn Rhodan. „Woher haben Sie Ihre Erfahrungen bezogen?"
    Ohne zu überlegen, antwortete Frank Lemmon: „Vom wissenschaftlichen Team 065-Antrieb. Bei der Verfolgung des Falles Rabintorge arbeiteten wir eine Woche lang zusammen."
    „Danke!" sagte Rhodan kurz und blickte dann Allan D. Mercant an. Der sah in diesem Blick eine Aufforderung, sich zu äußern.
    „Sir, wir sollten gerade jetzt uns keine Chance entgehen lassen ..."
    Besonders klar war Mercants Stellungnahme nicht; Lemmon faßte sie wenigstens so auf, aber Rhodan mußte sie anders verstanden haben, denn er nickte seinem Solarmarschall zu und sagte abschließend: „Veranlassen Sie alles weitere."
    „Über diesen Rabintorge sind wir besser informiert, als er über sich Bescheid weiß, Sir", machte nun Mercant seine Angaben zu dem eigentümlichen Fall. „Der Student ist nie mit extrasolaren intelligenten Wesen in Verbindung gekommen. Seine physikalisch-mathematischen Fähigkeiten, die überall Anklänge an die Hypermathematik der Arkoniden zeigen, sind unerklärlich. Noch verblüffender ist die Tatsache, daß er erst mit fünfzehn Jahren lesen und schreiben gelernt hat."
    „Und dieser Student kann kein Arkonide sein, Mercant, oder Ara oder Ekhonide?"
    „Nein. Ausgeschlossen. Rabintorge ist Terraner und ein physikalisch-mathematischer Theoretiker der Superklasse!"
    Rhodan sah Mercant lächelnd an. „Ich bin nicht gewöhnt, von Ihnen Superlative zu hören. Aber gut! Schaffen Sie mir diesen Mann heran, und lassen Sie ihn unter unauffälliger Bewachung an die Arbeit gehen. Ihnen, Lemmon, möchte ich aber jetzt schon für Ihre Arbeit danken."
    Rhodan war aufgestanden und reichte ihm die Hand.
    „Sir, es war keine besondere Leistung", wehrte Lemmon ab, weil er ein Lob in dieser Form nie erwartet hatte.
    „Natürlich nicht ..." ging Rhodan darauf ein und lachte. „Wer so gut schlafen kann wie Sie, der merkt oft gar nicht, daß er sich angestrengt hat, weil überschüssige Kräfte einfach zur Betätigung drängen. Hatten Sie heute auch gut geschlafen ...?"
    Die schwere Tür fiel schon hinter Rhodan ins Schloß, als Allan D. Mercants dröhnendes Lachen immer noch das Arbeitszimmer erfüllte. Frank Lemmon aber war der Ansicht, daß es jetzt besser wäre, in das Lachen einzustimmen, als auf Perry Rhodans Bemerkung noch einmal zurückzukommen.
    Der feste Vorsatz, anders zu werden, war nach zwei Tagen bereits wieder vergessen. An dem Tag, an dem der Inder Rabintorge in Terrania eintraf, um für das Solare Imperium an einer Spezialaufgabe zu arbeiten, betrat Frank Lemmon

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