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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Breitschultrige. »Bevor die mit dem Schlamassel im Motel fertig sind, sind wir längst in der Luft.«
    »Und den Spiegel?«
    »Holen wir uns in New York!«
    Es gab nichts mehr zu sagen. Mit Hilfe des Feuerzeugs kehrten die Mörder zum Hauseingang zurück und kletterten über die Leiter nach unten. Weder in den anderen Stockwerken des Hauses noch sonst irgendwo im Pueblo war irgend jemand auf die Eindringlinge aufmerksam geworden.
    Minuten später saßen die beiden Männer wieder in ihrem Dodge und fuhren davon.
    Nach San Fernando, um auch noch den letzten Mitwisser in das Land des Schweigens zu schicken.
    ***
    »Warum nur«, schluchzte Ava, »warum nur haben diese Mörder ihn umgebracht?«
    Diese Frage konnte Bill Fleming ihr auch nicht beantworten. Jedenfalls nicht mit einer rationellen Begründung. Er hatte jedoch eine dunkle Ahnung. Wie war doch Moyos Antwort gewesen, als er ihn nach dem Spiegel gefragt hatte? ›Ich will mir doch nicht den Zorn der Schrecklichen zuziehen!‹ So oder so ähnlich hatte er sich geäußert. Und nun? Schien, daß er sich den Zorn ›der Schrecklichen‹ doch zugezogen hatte. Nur wer diese ›Schrecklichen‹ waren, wußte niemand.
    War dieser fremde Mann, den sie am Nachmittag flüchtig gesehen hatten, einer von ihnen? Vielleicht, wahrscheinlich sogar. Was diesen Mann betraf, wollte Bill jedenfalls nicht mehr an eine optische Täuschung glauben. Woher dieser Mann — und sein Begleiter — jedoch gekommen waren und welche Motive sie für die Ermordung des Moteliers gehabt hatten — lag völlig im Dunkeln. Genauso wie die Tatsache, daß einer der beiden Chris Stigwood auf eine geradezu verblüffende Weise ähnlich gesehen hatte.
    Weich legte Bill dem Mädchen eine Hand auf die Schulter.
    »Komm, Ave«, sagte er leise, »wir können jetzt hier nichts mehr für ihn tun.«
    Die junge Halbindianerin nickte langsam, trat wie widerstrebend vom Bett zurück.
    Bill legte eine Decke über die stille Gestalt des Toten. Die entsetzliche Halswunde, wahrscheinlich von einem Messer hervorgerufen, war kein Anblick für die Lebenden.
    Sie verließen das Zimmer, gingen hinüber in den Gastraum, wo Stigwood wartete.
    Der Kunstgewerbehändler hatte eine Bourbonflasche hinter dem Tresen hervorgeholt und sich ein Glas eingeschüttet. Bill verstand dies. Er selbst hatte jetzt auch das Bedürfnis nach einem stärkenden Schluck, selbst wenn dieser lauwarm war. Er holte noch zwei Gläser und füllte sie. Eins davon drückte er dem jungen Mädchen in die Hand.
    »Trink das, Ava, es wird dir guttun.«
    Zögernd nur setzte Ava das Glas an die Lippen. Sie wirkte auf Bill jetzt wie ein hilfloses junges Reh, dessen Mutter eine wilde Jägermeute abgeschossen hatte. Nichts mehr war von dem lebens- und sinnesfrohen Geschöpf geblieben, in dessen Armen er noch vor kurzem gelegen hatte.
    Bill trank ebenfalls, setzte das leere Glas dann auf den Tisch zurück. Der Alkohol brannte ihm in der Kehle. Aber er merkte, wie sich in seinem Körper eine beruhigende Wärme ausbreitete.
    Er blickte das Mädchen an. »Ava«, sagte er, »heute nachmittag hat uns dein Vater die Koffer vor die Füße geworfen. Anschließend habt ihr beide eine lautstarke Auseinandersetzung gehabt. Was hat er dir dabei über den Spiegel gesagt?«
    »Spiegel?« wiederholte Ava verständnislos.
    »Ja. Wir haben da draußen einen großen Spiegel im Wagen. Und als dein Vater ihn sah…«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Sondern? Was hat er dir gesagt, warum er uns nicht ins Haus lassen wollte?«
    Sie antwortete nicht sofort, fuhr sich erst mit einer fahrigen Geste über die Stirn.
    »Er hat mich gewarnt«, sagte sie dann stockend. »Vor dir und deinem Freund. Er hat gesagt, daß das Böse mit euch ist und ihr Unglück bringen werdet. Ich habe ihm nicht geglaubt und nun…« Sie stockte, blickte vor sich auf den Holzfußboden.
    Bill war etwas betroffen. »Glaubst du denn jetzt, daß das… Böse mit mir ist, Ava?«
    »Nein, natürlich nicht…«
    Stigwood schaltete sich ein. Ein Zug des Unwillens prägte sein schmales Gesicht. »Was soll der Quatsch, Bill? Was soll denn der Spiegel mit diesem abscheulichen Mord zu tun haben? Diese Kerle — wissen Sie, was das in meinen Augen waren? Straßenräuber, ganz gemeine Straßenräuber. Zuerst wollten sie unseren Wagen stehlen, oder? Überlegen Sie mal, warum wohl! Weil sie meine Schätze in ihren Besitz bringen wollten natürlich.«
    »Oder nur einen Schatz«, spekulierte Bill, »diesen verdammten Spiegel

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