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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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war.
    Es dauerte Stunden bis Arzt und Polizisten ihre Untersuchungen abgeschlossen hatten und die Aussagen der Zeugen protokolliert worden waren.
    Fleming und Stigwood sagten alles, was sie wußten. Nur von dem Spiegel erwähnten sie nichts. Beweisbar hatte er mit dem Mord ja in der Tat nichts zu tun. Und Bill wußte recht gut, wie das Auge des Gesetzes reagierte, wenn Dinge ins Spiel kamen, die mit dem sogenannten gesunden Menschenverstand nicht zu erklären waren. Aus dem gleichen Grunde verschwiegen sie auch, daß plötzlich ein zweiter Schlüsselbund aufgetaucht war, der eine exakte Kopie des Originals verkörperte.
    Dann endlich, um die Mittagszeit, wurden die beiden Männer entlassen.
    Bill fiel der Abschied von Ava ein wenig schwer. Das Mädchen tat ihm ungeheuer leid. Es beruhigte ihn zu hören, daß sie das Motel für immer verlassen und zu ihrer Tante nach Lorton ziehen würde.
    Sie fuhren los.
    Am späten Nachmittag erreichten sie Albuquerque. Stigwocd gab die Artikel, die er in Pueblos erworben hatte, per Luftfracht auf. Auch den Spiegel.
    Dann mußten sie weitere Stunden warten. Eine direkte Flugverbindung zwischen Albuquerque und New York City gab es nicht. Sie mußten zuerst mit einer lokalen Gesellschaft bis Dallas, Texas fliegen. Von da aus würde es dann weiter zur Ostküste gehen. Aber nicht mehr an diesem Tag, erst an nächsten.
    Runde vierundzwanzig Stunden später landeten sie dann endlich auf dem La Guardia Airport.
    ***
    Das Telegramm aus Amerika schlug auf Château de Montage, dem Wohnsitz Professor Zamorras und Nicole Duvals im romantischen Loire-Tal, wie eine Bombe ein.
    Wie eine Stinkbombe!
    »Bill muß verrückt geworden sein!« rief Nicole in heller Aufregung, als sie in das Arbeitszimmer des Parapsychologen gestürzt kam.
    Zamorra, der gerade an der Rede arbeitete, die er bei der Doktorhutverleihung an der Philadelphia University of Science halten mußte, legte den Kugelschreiber aus der Hand.
    »Verrückt?«
    »Total!« sagte Nicole im Brustton der Überzeugung. »Das Telegraphenamt hat angerufen und ein Telegramm von Bill durchgegeben. Ich habe den Wortlaut mitstenographiert.«
    »Na, dann laß mal hören.« Der Professor lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    Nicole setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs. Ihr ohnehin knapp sitzender Rock rutschte dabei in luftige Höhe. Zamorra fand den Anblick sehr erfrischend.
    Sie las vor:
    »Zamorra stop Dein Telegramm erhalten stop Bin zur Zeit eures Amerikaaufenthalts anderweitig beschäftigt stop…«
    »Ist etwas lästig, dieses fortwährende ›Stop‹. Meinst du nicht, Nicole?« warf der Professor ein.
    Sie nickte. »Bon, dann lese ich im Klartext weiter. Aber dann wirkt es noch unverschämter. Also: Bin zur Zeit eures Amerikaaufenthalts anderweitig beschäftigt. Kann euch deshalb nicht sehen. Ehrlich gesagt, bedauere ich das nicht. In letzter Zeit haben wir uns wohl etwas zu oft getroffen. Deine schulmeisterliche Art kann man wirklich nicht laufend hintereinander ertragen. Und das alberne Getue deiner Sekretärin schon gar nicht.«
    Empört ließ Nicole den Schreibblock auf ihr wohlgeformtes Knie sinken.
    »Hast du das gehört, Chef? Albernes Getue! Seiten bin ich so beleidigt worden.«
    Mit gerunzelter Stirn sah sie der Professor an. »Schulmeistere ich, Nicole?«
    »Aber nein! Ich weiß wirklich nicht, wie der Bursche dazu kommt, uns solche…«
    »Geht das Telegramm noch weiter?« unterbrach sie Zamorra.
    »Ja, noch ein bißchen. Paß auf: Fliegt also gleich, wenn ihr in New York ankommt, nach Philadelphia weiter und verschont mich dieses Mal mit eurem Besuch. Bei eurem übernächsten Aufenthalt in den Staaten könnt ihr euch dann ja noch mal bei mir melden. Gute Reise. Fleming.«
    Nicole warf den Block klatschend auf die Schreibtischplatte. Zornesröte überzog ihr apartes Gesicht. »Astabaal soll mich holen, wenn ich jemals wieder ein Wort mit diesem unverschämten Flegel spreche!«
    »Hm«, machte der Professor.
    »Sonst hast du nichts zu diesem… Pamphlet zu sagen?« entrüstete sich Nicole.
    »Doch!« sagte Zamorra.
    »Na, das wollte ich auch meinen!«
    Der Professor lächelte leicht. Aber es sah ein bißchen gequält aus. In seinen Augen zeichnete sich ein Anflug von Besorgnis ab.
    »Ich weiß eins ganz sicher«, sagte er langsam. »Nie und nimmer hat Bill dieses Telegramm aufgegeben.«
    »Was? Aber wieso denn?«
    »Weil Bill mein Freund ist«, sagte Zamorra einfach.
    Gedankenvoll blickte er an

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