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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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und Nägeln.
    Chris Stigwood, der Doppelgänger Chris Stigwoods, genauer gesagt, spielte den unbeteiligten Zuschauer. Interessiert wie ein Kinobesucher, der sich den neuesten Reißer zu Gemüte führt, verfolgte er die Geschehnisse.
    All dies nahm Zamorra in Sekundenbruchteilen in sich auf. Mehr Zeit blieb ihm nicht. Der falsche Zamorra beanspruchte seine ganze Aufmerksamkeit.
    Rechter Hand sah er eine mannshohe, ebenholzfarbene Figurengruppe. Original schwarzafrikanische Schöpfung, wie er mit Kennerblick feststellte. Mehrere der Figuren hielten wuchtige Holzkeulen in den Händen, die selbständige Einheiten bildeten.
    Mit einem Satz war der Professor bei der Figurengruppe, riß einer der rituell bemalten Holzgestalten die Keule weg.
    Die Keule bestand aus Hartholz und war ziemlich schwer. Aber sie lag ihm ausgezeichnet in der Hand.
    Der falsche Zamorra war nicht untätig geblieben. Seine Gedankengänge waren — erwartungsgemäß — in die gleiche Richtung gegangen. Auch er hatte sich auf die Figurengruppe gestürzt. Nur, daß er sich keiner Keule, sondern eines großen Schildes bemächtigt hatte.
    Im Grunde genommen war es schon wieder lächerlich, fand der Professor. Schild gegen Keule — das konnte genauso gut ein Gag aus einem auf Effekte getrimmten Action-Film sein.
    Egal!
    Er stürmte auf seinen Doppelgänger los. Wild entschlossen schwang er die Keule und hämmerte auf den anderen ein. Der hatte richtig reagiert und rechtzeitig den Schild hochgerissen. Krachend traf Holz auf Holz.
    Zamorras Hoffnung, daß die Keule härter sein würde als der Schild, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil! Ihm war, als hätte er mit vollster Wucht gegen solides Eisen geschlagen. Die Keule wurde ihm aus der Hand geprellt, flog im hohen Bogen durch die Luft. Offenbar fiel sie dann auf einen gläsernen Gegenstand, denn es klirrte entsetzlich.
    Der Doppelgänger nutzte seine Chance, einen plötzlich Waffenlosen vor sich zu haben, sofort. Er ließ seine Hand, die den Schild hielt, ruckartig nach vorne fliegen. Aber Zamorra hatte die Attacke geahnt und war schon vorher zurückgesprungen.
    Er sah sich nach einer anderen Waffe um. Dabei fiel sein Blick auf den teuflischen Spiegel.
    Ein Gedanke durchfuhr ihn. Die Doppelgänger hatten ihre Lebenskraft aus dem Spiegel bezogen. War es nicht möglich, daß diese ihre unheilige Lebenskraft erlosch, wenn das Glas des Spiegels zerstört wurde?
    Stigwoods Doppelgänger hatte das Glas durch Vorsetzen einer zweiten Scheibe unsichtbar gemacht. Nur um es vor Blicken zu schützen oder auch um es vor Beschädigung zu bewahren?
    Auf einem kleinen Tischchen sah er eine seltsam geformte Vase stehen. Er konnte sie in keinen bestimmten Kulturkreis einordnen. Diese Bildungslücke kümmerte ihn jetzt jedoch keinen Deut. Nur eins war für ihn wichtig: diese Vase bestand aus schwerem, soliden Metall.
    Sein Doppelgänger drang jetzt wieder mit dem Schild auf ihn ein. Zamorra wich mit einem neuerlichen Sprung aus. Dieser brachte ihn in unmittelbare Nähe der Vase. Er streckte sofort beide Hände danach aus und hob sie hoch.
    Sie war schwer, diese Vase, sehr schwer. Als Angriffswaffe gegen sein gestaltgewordenes Ebenbild taugte sie nicht. Wohl aber als Objekt der Zerstörung.
    Der Professor tat so, als wolle er die Vase auf seinen Doppelgänger schleudern. Schon blieb dieser stehen und hob abwehrend den Schild hoch. Damit gab er Zamorra Gelegenheit, ganz dicht an den Spiegel heranzukommen. Er hob die Vase, sie wog mindestens vierzig Kilogramm, über den Kopf und wuchtete sie dann mit aller Kraft in den Spiegel hinein.
    Seine Enttäuschung war groß. Nichts klirrte, nichts splitterte. Die Metallvase prallte von der Spiegelfläche ab, ohne die geringste Wirkung zu hinterlassen.
    Zamorra begriff, daß dieses Werkzeug des Teufels nicht mit herkömmlichen Mitteln zerstört werden konnte. Nur Magie, und zwar eine ganz bestimmte magische Formel, konnte diesem Spiegel etwas anhaben. Diese Formel aber kannte er nicht.
    Und wieder stürmte der unselige Doppelgänger auf ihn los. Er hatte den Holzschild jetzt weggeworfen, hatte statt dessen eine blitzende Machete an sich gerissen.
    »Gib auf, Bruder«, rief er den Professor an, »sonst…«
    Zamorra trat gegen ein anderes Tischchen, auf dem zahlreiche kleine Steinfiguren südamerikanischen Ursprungs lagen. Die Figürchen flogen wie Insekten auf den Doppelgänger zu. Der mußte sich bücken, um auszuweichen. Unverzüglich sprang der Parapsychologe aus der Reichweite der

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