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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Pierre!« schrie ich dem Jungen zu, den die Sendboten der Hölle böse zugerichtet hatten. Seine Kleider waren an vielen Stellen zerrissen, und er selbst blutete aus zahlreichen Schrammen.
    Ich hatte keine Zeit mehr, um das Silberkreuz unter meinem Hemd hervorzuholen. Statt dessen riß ich den Stoff an der Brust auseinander, daß das Kreuz freilag. Hell strahlte es auf, als es mit den Kräften des Bösen in Berührung kam.
    Die beiden Fremden und Michelle Larane stöhnten dumpf auf und rissen die Hände vor die Augen, als wären sie von dem Kreuz geblendet. Sie konnten seinen Anblick nicht ertragen.
    »Lauf, Pierre!« schrie ich noch einmal, aber er rührte sich nicht von der Stelle.
    Das Entsetzen lähmte ihn!
    Die beiden Männer standen näher bei mir als Michelle. Sie litten stärker unter der Ausstrahlung des Silberkreuzes und krümmten sich zusammen, bäumten sich schreiend auf und veränderten ihr Aussehen.
    Die Lederkluft löste sich auf. Innerhalb weniger Sekunden schlotterten nach Moder stinkende Lumpen mit faustgroßen Löchern um ihre Körper.
    Doch auch diese Körper blieben nicht von der Verwandlung verschont. Staub quoll unter den Lumpen hervor, Staub, zu dem die scheinbar so kraftstrotzenden Männer zerfielen.
    Pierre Arambon stöhnte auf, als sich die Fremden wieder aufrichteten. Die menschlichen Gesichter waren verschwunden. Statt dessen grinsten uns bleiche Totenschädel entgegen.
    Unter den Lumpen klapperten bleiche Skelette, die sich erneut auf mich stürzten. Das Kreuz hatte sie gezwungen, ihre Tarngestalt aufzugeben. Es schreckte sie jedoch nicht ab. Sie versuchten, mir die Luft zu nehmen.
    Mit einem Sprung war ich bei Pierre und versetzte ihm einen kräftigen Stoß, der ihn hinter die geparkten Wagen schleuderte. Dort war er wenigstens für kurze Zeit in Sicherheit, einer trügerischen Sicherheit allerdings, wenn ich diesen Kampf nicht für mich entschied.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß sich Michelle auf Pierres Motorrad schwang. Die beiden anderen Maschinen bildeten nur mehr traurige Überreste verrotteter Blechteile. Auch sie waren höllisches Blendwerk gewesen.
    Nun hatte ich keine Skrupel mehr und zog meine Beretta. Diese beiden Angreifer waren keine irregeleiteten Menschen sondern Untote, Knochengerüste, die mich von zwei Seiten in die Zange nahmen.
    Ich ließ mich fallen, als das eine Skelett nach meinem Kopf schlug. Die dürren, fleischlosen Finger zischten wie eine Sense an meinem Ohr vorbei.
    Im nächsten Augenblick drückte ich ab.
    Die Kugel durchschlug die moderige Kutte und die Rippen des Skeletts. Es brach in der Mitte auseinander. Die beiden Teile klapperten zu Boden und lösten sich auf.
    Der zweite Knochenmann war jedoch schneller heran, als ich dachte. Das Aufbrüllen eines Motors lenkte mich ab.
    Ehe ich ihn abwehren konnte, packte mich der Sendbote der Hölle und hob mich hoch in die Luft. Er wirbelte mich im Kreis herum, daß sich die Umgebung rasend schnell vor meinen Augen drehte.
    Ich versuchte noch, mich an ihm festzuklammern. Zu einem Schuß kam ich in dieser Lage nicht.
    Es gelang mir nicht, ich verlor den Halt. Die Beretta mit den Silberkugeln flog in hohem Bogen davon. Ich hörte sie noch an Metall schlagen. Sie war gegen einen Wagen geprallt. Dann ließ mich das Skelett los.
    Wie von einem Katapult geschnellt, flog ich durch die Luft und drehte mich, so gut es ging.
    Ein breiter amerikanischer Straßenkreuzer fing meinen Sturz ab. Ich prallte auf das Dach, überschlug mich und ließ mich über den Kofferraum zu Boden rutschen.
    Damit war ich aber noch nicht gerettet. Für einen Moment sah ich das davonrasende Motorrad, auf dem Michelle Larane tief gebückt kauerte. Dann platzte neben mir die Heckscheibe des Straßenkreuzers unter einem harten aber schlecht gezielten Schlag des Knochenmannes.
    Mit einem Sprung brachte ich mich hinter dem Wagen in Sicherheit. Das Skelett schnellte sich auf den Kofferraum. Unter seinen Knochenfüßen beulte sich das Blech des Wagens tief ein. Es dröhnte bei jedem Schritt, mit dem der wandelnde Knochenmann auf mich zukam.
    In den leeren Augenhöhlen glomm ein unheiliger Funke. Der lippenlose Mund mit den langen, gelben Zähnen öffnete sich zu einem satanischen Grinsen.
    Das Skelett sprang.
    Zwischen den eng geparkten Wagen hatte ich keine Chance, meinem überlegenen Gegner auszuweichen. Deshalb blieb ich stehen, packte mein Silberkreuz und streckte es dem Skelett entgegen.
    Es konnte seinen Sprung nicht mehr bremsen. Mit voller

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