Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
Vom Netzwerk:
es die richtige Gelegenheit für unpassende Scherze ist, Monsieur«, sagte er frostig.
    »Miß Collins und ich haben es mit eigenen Augen gesehen, Irrtum ausgeschlossen«, konterte Suko.
    »Jacques hat mir vor zwei Minuten noch ein Glas Milch gebracht.« Der Comte gab den Blick in sein Zimmer frei. Es war ein Arbeitsraum, angefüllt mit Büchern und Instrumenten, die Suko größtenteils nicht kannte. Auf dem Schreibtisch stand ein silbernes Tablett mit einem Glas Milch.
    »Dann hat Jacques Ihnen die Milch gebracht und ist anschließend abgestürzt!« Suko verlor langsam die Geduld. »Wir sind nicht kurzsichtig! Wir wissen, was wir gesehen haben!«
    Der Comte wischte seinen Einwand einfach weg. »Nachts sind Fledermäuse unterwegs, auch Eulen. Es entsteht schon gelegentlich eine optische Täuschung. Jacques hat sein ganzes Leben auf diesem Château verbracht. Er stürzt nicht ab, verlassen Sie sich darauf!«
    Suko ballte die Fäuste. »Dann sagen Sie mir wenigstens, wo Jacques schläft!« grollte er. »Ich werde beweisen, daß er nicht dort ist!«
    Ein undurchsichtiges Lächeln erschien um die Lippen des Comte. »Monsieur, Jacques ist etwas seltsam. Er schläft mal hier, mal dort! Warten Sie bis morgen früh. Sie werden sehen, daß ihm nichts geschehen ist! Gute Nacht!«
    Er schloß die Tür, und Suko blieb nichts anderes übrig, als zu Jane zurückzukehren. Sie erwartete ihn schon ungeduldig und starrte ihn ungläubig an, als er von seinem Gespräch mit dem Grafen berichtete.
    »Dann müssen wir Jacques suchen!« rief sie erregt.
    Doch Suko schüttelte den Kopf. »Die Burg ist zu weitläufig, und dort unten im Wald hätten wir absolut keine Chancen. Schlag dir das aus dem Kopf!«
    Seufzend lehnte sie sich zurück. »Du hast leider recht. Wenn ich nur wüßte, wo John bleibt!«
    Suko warf einen Blick aus dem Fenster. »Ich glaube langsam auch, daß er in Schwierigkeiten steckt.«
    Jane warf ihm einen bittenden Blick zu.
    »Also gut, ich laufe nach Nouvatelle«, bot er an. »Aber du bleibst dann allein im Schloß.« Er griff unter seiner Jacke und zog die Ersatzberetta hervor. »Hier, du brauchst sie vielleicht.«
    »Du doch auch«, hielt ihm Jane entgegen.
    Suko ballte grinsend seine mächtigen Fäuste. »Ich habe noch die beiden hier! Viel Glück!«
    »Sei vorsichtig!« rief Jane hinter ihm her und blickte ihm vom Fenster nach, wie er die Felsenstraße hinunterlief, bis er von der Dunkelheit verschluckt wurde.
    ***
    Michelle Larane quälte den Motor hoch, daß sich die Maschine vorne aufbäumte. Das Mädchen stieß einen wilden Schrei aus.
    Aus der Diskothek Violon drängten sich die Gäste. Sie waren vorhin durch die Schreie auf den Kampf aufmerksam geworden. Als sie die waghalsige Fahrt des blonden Mädchens auf dem Feuerstuhl sahen, schrien sie erschrocken durcheinander.
    Das brachte Pierre restlos um den Verstand. Bereits schwer geschockt durch meinen Kampf gegen die beiden Skelette drehte er durch und rannte los.
    Weg von mir!
    Vorhin war er nicht geflohen, aber jetzt! Und genau das war falsch.
    Ich versuchte, das Girl auf dem Motorrad aufzuhalten, doch das war ein echtes Krad! Kein Blendwerk Satans, das ich mit meinem Silberkreuz zerstören konnte!
    Die Beretta in der Hand, lief ich zwischen den geparkten Wagen durch, um Michelle den Weg zu versperren. Ich zögerte noch, auf sie zu schießen. Ich wußte nicht, ob sie nicht doch noch ein normaler Mensch war, der nur unter dem Bann des Bösen stand. Dann war sie für ihr Handeln nicht verantwortlich, und ich durfte sie nicht verletzen oder gar töten!
    Ich wollte die Reifen des Motorrades zerschießen, doch dazu kam es nicht. Immer stand ein Fahrzeug im Weg.
    »Pierre, unter ein Auto!« brüllte ich aus Leibeskräften.
    Er achtete nicht darauf. Entweder hörte er mich durch das Dröhnen der schweren Maschine oder durch die Schreie der Zuschauer nicht, oder er war taub vor Angst.
    Er beging einen zweiten schweren Fehler. Wäre er auf dem Parkplatz geblieben, hätte Michelle ihm nicht mit dem Motorrad folgen können. So aber rannte er auf das offene Feld hinaus.
    Es wurde sein Verhängnis.
    Ich bekam freies Schußfeld und jagte drei Kugeln hinter dem Krad her. Sie verfehlten jedoch die Reifen. Es war fast unmöglich, in der Dunkelheit und dem unsicheren violetten Licht der Leuchtreklame einen sicheren Schuß anzubringen.
    Im nächsten Moment holte Michelle ihren Freund ein. Sie steuerte nur mit einer Hand und beugte sich weit zur Seite. Ihre zweite Hand schnellte

Weitere Kostenlose Bücher