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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Leben in ihren Augen war, atmete er erleichtert auf. »Sagen Sie mal, Sie sind wohl nicht ganz bei Trost!« herrschte er sie zornig an.
    Es war eine völlig verrückte Situation. Tanja im weißen Korsett. Ein Mann in ihrer Suite, der hier nichts zu suchen hatte, und er schrie mit ihr wie mit einem kleinen dreckigen Gassenmädchen, das soeben eine Fensterscheibe eingeschmissen hat.
    Tanja preßte die Lippen fest zusammen und schwieg.
    Cannon fragte mit schmalen Augen: »Wissen Sie überhaupt, was Sie soeben tun wollten?«
    Sie sagte nichts.
    »Sie wollten sich umbringen!« schleuderte ihr Cannon seine Worte zornig ins Gesicht.
    Tanja blickte ihn ungläubig an. Sie konnte sich an die letzten Minuten nicht erinnern. Ihr fiel die Vorstellung ein, die sie gegeben hatte. Sie war nicht gut gewesen, daran erinnerte sie sich noch. Und dann? Ihr Manager hatte sie noch irgendwohin verschleppen wollen. Zu einer Party, oder so. Aber sie hatte abgelehnt, hatte sich in ein Taxi gesetzt und war zum Hotel gefahren. Von dem Moment an, wo sie das Hotel betreten hatte, begann die Erinnerung trübe zu werden. Immer unklarer wurden die Gedanken, bis sie sich in einem geheimnisvollen Nebel verloren.
    Und aus diesem Nebel war plötzlich dieser Mann aufgetaucht.
    Er hatte sie ins Gesicht geschlagen und brüllte erbost mit ihr. Wer gab ihm dieses Recht?
    Was hatte er eben behauptet? Das Leben hätte sie sich nehmen wollen? Das war doch lächerlich. Nie und nimmer hätte sie Hand an sich gelegt. Sie stand den Dingen des Lebens positiv gegenüber. Auch jenen Dingen, die ihre schlechten Schattenseiten hatten, schließlich bestand das Leben nicht nur aus Höhepunkten. Es war ein ständiges Auf und Ab.
    Tanja benötigte mehrere Minuten, um sich zu sammeln. Dann verlangte sie mit brüchiger Stimme: »Sagen Sie das noch einmal. Was wollte ich tun?«
    Cannon wies auf die Tabletten, die über den Fliesenboden verstreut waren. »Die wollten Sie alle schlucken.«
    »Sie sind verrückt!«
    »Jetzt fange ich aber gleich ganz laut zu lachen an, meine Liebe. Ich beobachte, wie Sie sich einen Haufen Tabletten in den Hals stopfen wollen, ich verhindere diesen himmelschreienden Wahnsinn - und hinterher möchten Sie mir einreden, nicht Sie, sondern ich hätte den Vogel… Warum wollten Sie es tun? Haben Sie Kummer? Möchten Sie mit jemandem darüber reden?«
    Das zerbrochene Glas, die vielen Tabletten… Der Mann hatte recht. Es schien tatsächlich zu sein, wie er sagte. Er hatte ihren Selbstmord verhindert.
    Die Erkenntnis traf Tanja Solares wie ein Keulenschlag. Ohne diesen Mann würde sie jetzt bereits ihrem Ende entgegendämmern. Er hatte ihr das Leben gerettet.
    O mein Gott, dachte die Tänzerin entsetzt, und ihre Knie wurden langsam weich. Was hat mich veranlaßt, diesen Irrsinn zu tun?
    Sie knickte erschüttert ein. Cannon stützte sie und führte sie fürsorglich aus dem Bad. Als sie auf der Couch saß, sah er sich nach etwas Trinkbarem um. Er füllte zwei Gläser randvoll mit Bourbon, kam zu Tanja zurück, hielt ihr eines der beiden Gläser hin und forderte sie auf: »Trinken Sie. Das wird Ihnen guttun.«
    Kein Wort war noch über ihn gesagt worden.
    Aber das würde noch kommen. Vielleicht, wenn der Bourbon Tanja wieder geistig aufgerichtet hatte. Spätestens dann würde sie wissen wollen, wer er war, wie er hier hereinkam, was er hier zu suchen hatte… Viele Fragen, die in einer üblen Sackgasse enden würden, deren Abschluß das Gefängnis bildete.
    Es war Cannon egal. Im Moment war ihm nur eines wichtig: Er hatte ein Menschenleben gerettet. Bis heute hatte er nicht gewußt, was das für ein schönes Gefühl in einem hervorrufen kann.
    Tanja trank.
    Sie starrte auf den Boden und wirkte schwer erschüttert. Was sie tun wollte, war ihr unbegreiflich, und doch mußte sie es getan haben, ohne es zu wissen. Der Mann hatte doch keinen Grund, sie zu belügen.
    Der Mann.
    Jetzt begann sie sich mit ihm zu befassen. Sie sah ihn nicht zum erstenmal, wußte, daß er nebenan wohnte, und weil er ihr sofort gefallen hatte, hatte sie sich nach seinem Namen erkundigt. Tony Cannon hieß er. Was er von Beruf war, hatte ihr niemand sagen können.
    Es war Mitternacht vorbei - und Tony Cannon befand sich ungebeten in ihrer Suite…
    Ihre Gedanken schweiften ab.
    Plötzlich sagte sie tonlos: »Es… es muß an diesem Hotel liegen…«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Cannon verwirrt.
    »Das Hotel hat einen schlechten Einfluß auf mich. Vielleicht auch auf Sie, das kann ich

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