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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Gummisohlen, die noch dazu den Vorteil hatten, kein verräterisches Geräusch zu verursachen.
    Irgendwo knallte ein Sektkorken. Eine dumpfe Männerstimme sagte etwas. Darauf lachte ein Mädchen schrill und pflichtschuldig.
    Man kennt das, dachte Tony verdrossen. Der reiche Herr und das arme Mädchen, das sich vom Bankkonto des alten, schon fast senilen Freundes blenden läßt. Das alte Spiel überall auf der Welt. Womit sich wieder einmal bewahrheitete, daß jeder Mensch seinen Preis hatte. Auch ein blutjunges, bildschönes Mädchen. Cannon fand, daß diese Girls, die sich dazu hergaben, ebenso verkommen waren wie er, der Hochstapler, der soeben im Begriff war, ein paar Juwelen zu stehlen.
    Als er das Nachbarfenster erreicht hatte, blieb er einen Moment reglos stehen.
    Tanja Solares war um diese Zeit noch in der Oper. Sie gab hier ein viel bejubeltes Gastspiel. Tony hatte die Kritiken gelesen. Sie waren ausnahmslos gut gewesen. Selbst die giftigsten Schreiberlinge hatten dieser großen Tänzerin ein einmaliges Talent bescheinigen müssen.
    Cannon holte sein Springmesser aus der Hosentasche. Damit kitzelte er den Riegel aus der Verankerung, und sobald dies geschehen war, öffnete er mühelos das Fenster, um dann lautlos und geschmeidig in die Suite der abwesenden Tänzerin einzusteigen.
    Sie schien nicht viel von peinlicher Ordnung zu halten. Auf Stühlen und Sesseln und auch auf der Couch lagen ihre Kleider herum. Mehrere Schuhpaare bevölkerten den weichen Teppich.
    Dieser Hang zur Unordentlichkeit kam Tony Cannon sehr gelegen, denn Menschen mit diesem Wesenszug schließen wohl kaum jemals sorgfältig ihren Schmuck weg.
    Als er das Schlafzimmer der Tänzerin betrat, huschte ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. Er hatte recht. Dort auf der Kommode stand die Schmuckschatulle. Sie war unverschlossen - ja sogar offen. Perlenketten hingen über ihren Rand, und ein Armreif aus gehämmertem Platin lag daneben.
    Cannon suchte sich die besten Stücke aus.
    In dem Augenblick, wo er den Rückzug antreten wollte, vernahm er Schritte, und dann wurde die Tür so schnell aufgeschlossen, als wisse man, daß sich ein Einbrecher in dieser Suite befand, den man augenblicklich dingfest machen wollte.
    Cannon sah sich nervös um.
    Verflucht noch mal, warum war er hier nicht schon früher eingestiegen? Wieso hatte er sich so lange damit Zeit gelassen? Was hatte ihn veranlaßt, so lange im Sessel sitzenzubleiben und über dieses gottverfluchte Hotel nachzudenken?
    Mit weiten Sätzen flog er auf den Kleiderschrank zu. Blitzschnell riß er eine der Lamellentüren auf, die er hinter sich gleich wieder schloß.
    Und dann flammte die helle Deckenleuchte auf.
    Tanja Solares war zurückgekommen!
    ***
    Man trifft nicht oft gute Freunde von einst wieder, Menschen, die einem früher viel bedeutet haben, mit denen man Pferde stehlen gegangen wäre. Es ist zumeist ein Zufall, wenn einem ein echter Kamerad aus der Vergangenheit plötzlich über den Weg läuft. Manchmal erlebt man danach eine herbe Enttäuschung, denn man stellt fest, daß man nicht mehr die gleichen Interessen wie früher hat, und es berührt einen direkt peinlich, wenn man erkennt, daß man sich im Grunde eigentlich nichts mehr zu sagen hat.
    Das Leben ging eben weiter. Man wurde von vielen Erlebnissen zu dem geprägt, was man jetzt war und paßte nun nicht mehr zu dem Kameraden, mit dem man einst den Bär losgelassen hatte.
    Aber es gibt auch den konträren Fall.
    Ihn erlebte Bill Fleming. Der Naturwissenschaftler und Historiker hatte in der Centre-Street zu tun und kam am New Yorker Police Headquarters vorbei. Da kam ein Kerl die Stufen heruntergeschossen, als hätte er dort oben einen kräftigen Tritt in den Hintern gekriegt. Um ein Haar hätte er Bill über den Haufen gerannt.
    »Entschuldigung!« stieß der kräftige rothaarige Mann hastig hervor und wollte weiterlaufen.
    Die Stimme machte Bill jedoch stutzig. Sie riß ihn förmlich aus seinen Gedanken. Der Mann war bereits fünf Meter von ihm entfernt, als die Relais in Bills Kopf zu klicken anfingen. Er drehte das Rad der Zeit zurück. Stichworte fielen ihm dazu ein: Universität. Studentenheim… Und plötzlich war ein Name da. Ein Name, der haargenau zu dieser Stimme paßte, die Bill gerade gehört hatte: Jim Socco!
    »Jim!« rief Fleming, als es bei ihm gezündet hatte, und der Rothaarige zuckte herum, als hätte ihn ein Peitschenhieb genau zwischen den Schulterblättern erwischt.
    Plötzlich hatte er es nicht mehr

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