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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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älterer Einwohner Newarks, Mr. Robert Smith, es auffallend, daß auf dem Kinderspielplatz am Rande der Willcount-Siedlung mehrere Kinder verstört und sichtlich entsetzt herumliefen, andere hingegen mit lautem Geschrei Polizeiriemen, Mützen und Abzeichen herumtrugen. Mr. Smith näherte sich interessiert den Kindern und griff dann allerdings sofort ein, als ein Junge eine Pistole in der Hand trug, die keine Spielzeugwaffe war, sondern von Mr. Smith sofort als scharfe Waffe identifiziert wurde. Auf Befragen führten.ihn die Kinder bereitwillig zu einem kleinen Gehege, im Süden des Platzes. Dort entdeckte er die leblosen Körper dreier Polizeibeamter. Die sofort alarmierte Mordkommission konnte nur wenige Spuren sicherstellen. Der Tod muß zwischen 15 und 16 Uhr eingetreten sein, also kurz nach dem Zeitpunkt der Flucht des Gefangenen Nr. 1178 aus dem Gefängnis Newark. Der Tod erfolgte in allen drei Fällen durch Schädelbruch mit anschließender Gehirnblutung. Die Mordwaffe muß ein schwerer Gegenstand, etwa ein Hammer oder ein Schraubenschlüssel sein. An der Mordwaffe müßten sich Blutspuren und Haare der Opfer befinden. An Händen und Füßen der drei Toten fand man außerdem Spuren von starken Fesseln…«
    Ich blickte auf.
    »Hat man schon festgestellt, ob die Opfer lebend oder erst nach ihrem Tode gefesselt wurden?« wandte ich mich an Mr. High.
    »Darüber schweigt der Bericht.«
    »Wäre aber äußerst interessant. Möglich, daß die Toten gefesselt wurden, damit sie leichter zu transportieren sind. Wurden die Polizisten aber gefesselt, als sie noch lebten, so wäre das für uns ein Beweis, daß der entflohene Sträfling mindestens einen, wahrscheinlich aber mehrere Helfershelfer hatte. Denn kein Mensch ist in der Lage drei Personen, die sich heftig wehren, zu fesseln.«
    Mr. High und Phil stimmten mir zu.
    »Weiß man, wo die Morde ausgeführt wurden?« forschte ich weiter.
    »Natürlich noch nicht«, antwortete High. »Aber man weiß mit Sicherheit, daß sie nicht in dem Gehege hinter dem Spielplatz ermordet wurden, sondern bereits als Tote dorthin transportiert wurden. Man hat genügend Schleifspuren auf dem Boden gefunden« .
    »Seltsam«, meinte ich nachdenklich, »drei Opfer in einem Gehege hinter einem Spielplatz. Was hat das zu bedeuten? Das Risiko, beim Abladen ihrer Opfer entdeckt zu werden, müssen die Mörder doch bewußt eingegangen sein. Was war ihre Absicht?«
    »Ein Spielplatz ist belebt«, gab Phil zu bedenken. »Man hat sozusagen die Garantie, daß die Opfer bald entdeckt werden. Kinder sind unruhig und lebhaft, streichen durch Kellergewölbe und Erdhöhlen genauso wie durch Wald und Dickicht.«
    »Du meinst also, wenn ich wünsche, daß man meine Opfer baldmöglichst entdeckt, dann lade ich sie, wenn nicht am Marktplatz, am besten in der Nähe eines Kinderspielplatzes ab.«
    »Genau das meine ich«, sagte Phil.
    »Ein seltsamer Wunsch«, warf Mr. High ein. »Aber vielleicht führt dies uns auf ihre Absichten.«
    »Gefangener Nr. 1178 klingt ja sehr hübsch«, sagte Phil. »Ein bißchen so nach stahlharten Männern, Todeszellen und Kriminalfilm. Aber ich muß gestehen, ich kann mit der Nummer herzlich wenig anfangen!«
    Ich lachte. »Ein Name und eine handfeste Lebensgeschichte von der Wiege bis zur Zelle wäre mir allerdings auch lieber. Wer ist denn Nr. 1178? Kennen wir ihn?«
    »Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, daß wir einiges von dem Gesindel, das unsere Gefängnisse füllt, besser kennen, als uns lieb ist. Ich könnte sie an zehn Händen nicht aufzählen, die ihre Staatspension hinter Gittern uns verdanken.«
    Mr. High wies auf einen Stoß Zeitungen, den er mitgebracht hatte.
    »Seht es euch an, seit heute früh sind alle Zeitungen davon voll. Ein Ausbruch aus einem Gefängnis ist keine große Sensation. Aber dieser Mann hat einmal Aufsehen erregt.«
    Ich nahm eine der Zeitungen und überflog die Schlagzeilen.
    RECHTE HAND DES HENKERS WIE DER FREI. GEHEIMNISVOLLER AUSBRUCH AUS DEM GEFÄNGNIS.
    Henker? Wer war das? Gab es einmal einen Unterweltskönig, der diesen Namen führte?
    WER IST STICK CANDLER? So lautete die Schlagzeile einer anderen Zeitung. IST DER ENTFLOHENE STRÄFLING DER HENKER?
    Einige Zeitungen brachten das Bild eines Mannes im Zeugenstand und auf der Anklagebank, ein mittelgroßer, junger Mann mit buschigen Haaren und einer intelligenten Stirne. Es folgten Artikel, in denen der alte Prozeß aufgewärmt und den Richtern derbe Vorwürfe gemacht wurden, Candler nicht

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