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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschoß pfiff an mir vorbei.
    Ein paarmal wirbelte ich um die eigene Achse. Als ich still lag, hörte ich den Schrei.
    Einen Herzschlag später sah ich den Rocker.
    Er taumelte aus dem Schneevorhang genau auf mich zu. Hinter ihm sah ich die Umrisse meines Partners. Suko hatte sich an den Kerl herangeschlichen und ihn auch entwaffnet, denn er hielt kein Schießeisen mehr in den Fingern.
    Ich ließ ihn herankommen.
    Sein Schädel schimmerte heller als der Schneevorhang. Es war ein schauriges Bild, ihn inmitten des Flockenwirbels zu sehen. Weit hatte der Höllendiener sein Maul geöffnet. Der Schädel war eine verzerrte Fratze.
    Der Rocker stürzte auf mich zu.
    War er wahnsinnig? Er wußte doch genau, daß er waffenlos, ich aber bewaffnet war.
    Zwei Sekunden später sah ich den Grund. Beide Arme hatte er ausgestreckt, und zwischen den Fingern seiner rechten Hand blitzte die Klinge eines Rasiermessers. Er hielt den Arm angewinkelt, so daß er einen waagerechten Schnitt durchführen konnte.
    Genau in Höhe meiner Kehle.
    Ich zog den Kopf ein.
    Ein paar Haare wurden bestimmt mit abrasiert, als die Klinge dicht über meine Schädeldecke fuhr.
    Dann aber hatte ich ihn.
    Mit beiden Händen packte ich seine Hüften, hebelte ihn hoch und stieß ihn wuchtig von mir.
    Der Teufelsrocker ruderte mit beiden Armen, konnte auf dem schrägen Weg sein Gleichgewicht nicht halten, und fiel hin. Hart schlug er mit seinem Totenschädel auf.
    Ich jagte ihm nach.
    Der Rocker zog die Beine an, wollte mich wegkatapultieren, aber den Trick kannte ich, weil ich ihn oft genug selbst einsetzte. Mit einem Fußtritt und aus vollem Lauf hieb ich ihm die Beine zur Seite.
    Er schrie wütend auf und bewegte blitzschnell seine Hand.
    Das Messer war so scharf, daß es mir glatt das Hosenbein durchtrennte.
    Dann trat ich auf seine Hand.
    Er schrie nicht, er brüllte nicht. Der Rocker verspürte keinen Schmerz und ließ deshalb auch die Klinge nicht los.
    Ich ließ ihn in die Mündung meiner Beretta schauen. »Laß los!« fuhr ich ihn an.
    »Nein!« heulte er.
    »Soll ich schießen?«
    »Tu es doch, verdammt. Drück schon ab!«
    Ich schoß nicht, ich hatte eine andere Idee. Mit der freien Hand löste ich das Kreuz, während sich Suko mit schußbereiter Waffe näherte.
    Das Kruzifix hielt ich an der Kette fest und beugte mich weiter nach unten.
    Suko hielt inzwischen den Kerl in Schach, und ich steckte die Beretta weg.
    Das Kreuz aber pendelte an der Kette dicht über der Hand des Höllenrockers.
    Er war ruhig geworden. In seinen sonst leeren Augenhöhlen glaubte ich, ein rotes Glimmen zu sehen.
    War es ein Zeichen von Angst?
    Mehr und mehr senkte sich das Kreuz auf seine Hand zu. Dann war der Zwischenraum nur noch ein Zoll groß.
    »Immer noch stark?« fragte ich.
    Er knirschte mit den Zähnen.
    Da ließ ich das Kreuz fallen.
    Ein Schrei! Gellend und markerschütternd brach er aus dem Maul des Höllenrockers. Wo das Kreuz seine Hand getroffen hatte, färbte sich die Haut. Der Rocker warf sich wild hin und her, seine Hand begann sich zu verändern.
    Das Fleisch löste sich auf.
    Obwohl ich meinen Fuß fest auf sein Gelenk genagelt hatte, gelang es ihm doch, sich loszureißen.
    Brüllend sprang er auf.
    Suko wollte schießen, doch er zögerte, denn es trat etwas ein, womit niemand von uns gerechnet hatte.
    Eine Gestalt tauchte auf.
    Aus dem tanzenden Flockenwirbel schob sich diese Geistererscheinung. Ein riesiger Mann, dessen Kopf von einer dunkelroten Kapuze bedeckt wurde. Der Oberkörper des Mannes lag frei, und in der rechten Hand hielt er eine gewaltige Axt mit blitzender Schneide.
    Ich kannte ihn, hatte ihn schon einmal gesehen, damals, als Sheila Conolly erblindet war.
    Durch die Augen des Grauens hatte ich einen Blick in das Dämonenreich werfen können und ihn gesehen.
    Destero – der Dämonenhenker! [2]
    Jetzt war er wieder erschienen, und der Teufelsrocker rannte genau auf ihn zu.
    Destero hob die Axt.
    Suko schoß. Rasend schnell hintereinander jagte er die Kugeln aus dem Lauf.
    Nichts, sie pfiffen durch die Gestalt des Henkers. Für den Teufelsrocker aber war er existent.
    Sein rechter Arm fuhr in die Höhe – fiel nach unten.
    Die Axt traf genau.
    Plötzlich hatte der Rocker keinen Kopf mehr. Im selben Augenblick verschwamm das Bild und löste sich dann ganz auf. Von Destero, dem Dämonenhenker, und von dem Teufelsrocker war nichts mehr zu sehen.
    Suko und ich starrten in den dichten Schneevorhang.
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Kannst

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