Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
Vom Netzwerk:
erklären, warum Mail umgelegt wurde. Wir haben den Täter nicht erkannt. Und warum Lisbord nicht zum Pokern gekommen ist, wissen wir auch nicht. Wir haben ihn zum letzten Mal vorigen Donnerstag gesehen - beim Pokern.«
    Cross nickte.
    »Haben es euch die Cops abgenommen?«
    Samson zuckte die Achseln.
    »Woher soll man das wissen? Bei ihnen weiß man nie, woran man ist. Die Leutchen von der Polizei machen immer undurchdringliche Gesichter. Wahrscheinlich, weil sie sich dabei wichtig Vorkommen.«
    »Hat man euch einzeln vernommen?«
    »Natürlich.«
    Cross stieß einen ärgerlichen Pfiff aus.
    »Das ist nicht gut.«
    »Warum? Es war doch alles genau abgemacht, was wir aussagen wollten?«
    »Ja. Aber kannst du garantieren, dass sich Anthous nicht reinlegen lässt? Der Kerl ist ja so dumm, wie er lang ist!«
    »Warum hast du ihn überhaupt an der ganzen Sache beteiligt? Das habe ich nie begriffen!«
    »Anthous hat einen Tick. Er sammelt Pistolen. Jeden Cent legt er in Schusswaffen an. Er war der Einzige, von dem wir Waffen kriegen konnten. Oder hättest du gewusst, woher du fünf Pistolen und die nötige Munition hättest organisieren können?«
    Der Mischling schüttelte den Kopf.
    »No!«
    »Na also! Deswegen musste Anthous mitmachen. Jetzt bereue ich es schon. Wenn die Cops diesen dummen Kerl richtig in die Zange nehmen, schwatzt er. Davon bin ich überzeugt. Er ist viel zu dumm, um mit Geschick lügen zu können. Wenn er ins Kreuzverhör genommen wird, fängt er an, sich in Widersprüche zu verwickeln, und dann haben wir das Theater.«
    Samson strich sich übers Kinn.
    »Das ist richtig«, nickte er. »Also müssen wir verhindern, dass er ins Kreuzverhör kommt…«
    Cross nickte lebhaft.
    »Ja, das meine ich! Aber wie soll man das erreichen? Wir können der Polizei nicht vorschreiben, wen sie ins Kreuzverhör nehmen darf und wen nicht.«
    Samson grinste kalt.
    »No. Aber wir können verhindern, dass man Anthous überhaupt ins Kreuzverhör nehmen kann!«
    »Und zwar - wie?«, fragte Cross mit heiserer Stimme, obgleich er die Antwort schon wusste.
    Samson grinste wieder.
    »Das lass meine Sorge sein.«
    »Du meinst…«
    Samson nickte zu der eindeutigen Geste, die Cross machte.
    »Und wann willst du es tun?«
    Der Mischling dachte einen Augenblick nach.
    »Heute Mittag«, sagte er dann. »Jetzt geht es nicht. Da draußen, wo Anthous wohnt, wimmelt es jetzt von Polizisten.«
    Cross nickte und sagte, dass es so wohl das Beste wäre. Samson stieg aus und sah Cross nach, wie er davonfuhr. Dann drehte sich der Mischling um und ging die Straße entlang.
    ***
    Er wohnte im siebenten Stock eines verfallenen Gebäudes, in dem fast nur Mischlinge lebten. Die Gleichartigkeit ihrer Abstammung schien sie zusammenzuziehen.
    Samson hatte in der siebenten Etage ein kleines Zimmer, in dem es nicht viel mehr gab als ein Bett, einen Tisch, zwei Stühle und eine Waschkommode, deren Fächer gleichzeitig den Kleiderschrank ersetzen mussten.
    Als Samson seine Zimmertür aufschließen wollte, merkte er, dass nicht abgeschlossen war. Er stutzte und zögerte eine Sekunde.
    Er ging nie aus, ohne sein Zimmer abzuschließen. Wenn er auch nicht viele irdische Güter besaß, so wollte er das wenige, was er sein eigen nannte, nicht auch noch verlieren.
    Jemand war in sein Zimmer eingedrungen. Darüber gab es für ihn keinen Zweifel. Und zwar mit einem Dietrich oder auch nur mit einem gebogenen Draht. Das Schloss leistete sicher keinen großen Widerstand gegen fremde Schlüssel.
    Samson griff in die Hosentasche und holte sein Schnappmesser hervor. Er ließ die Klinge herausschnellen und nahm das Messer in die rechte Hand. Dann stieß er mit der linken Hand die Tür auf.
    Nichts rührte sich.
    Einen letzten Augenblick noch zögerte Samson. Dann sprang er mit einem Satz über die Schwelle und warf sich zu Boden. Über ihm entlud sich krachend ein Schuss.
    Im Nu war der Mischling wieder auf den Beinen. Er griff in die Dunkelheit, als ob er auch jetzt noch wie am hellen Tag sehen konnte. Und er bekam den Schützen zu fassen. Mit der linken Hand erwischte er ihn an der Kehle.
    Mit der rechten stieß er zu.
    Ein verröchelndes Gurgeln ertönte. Noch einmal stieß Samson mit aller Kraft zu. Dann ließ er los. Polternd kippte ein Körper zu Boden.
    Der Mischling wischte sich das Blut von der Hand. Dann schaltete er das Licht ein.
    Vor ihm lag Jack Lisbord. Seine gebrochenen Augen stierten glanzlos ins Licht. Ein Mörder hatte den anderen

Weitere Kostenlose Bücher