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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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hörte es. Er zog seine Waffe, stieß das Fenster auf und rief: »Dafür schieße ich jetzt!«
    Er zielte kurz und drückte ab. Augenblicklich bildete sich auf Mails Stirn ein winziges, hässliches Loch.
    Noch bevor die anderen richtig begriffen hatten, was geschehen war, kippte Steward Mail vom Stuhl. Jack Lisbord war längst in der Dunkelheit verschwunden, als vorn aus der Kneipe die ersten Männer herausgerannt kamen.
    ***
    Es war morgens gegen drei Uhr, als Anthous endlich nach Hause gehen konnte. Er ging müde die Straße entlang.
    Weit hatte er nicht zu gehen, denn er wohnte in dieser Gegend. Sein Zimmer befand sich in einem kleinen Häuschen, das einem pensionierten Postbeamten gehörte. Der Mann hatte ein Leben lang dafür geschuftet, um einmal ein eigenes Häuschen zu besitzen. Jetzt pflegte er es mit der liebevollen Sorgfalt, die diesen Leuten eigen ist.
    Als Anthous den kleinen Vorgartenweg entlangging, hörte er hinter sich plötzlich ein Geräusch im Gebüsch.
    Er drehte sich um. Vielleicht dachte er an eine Katze oder an einen streunenden Hund.
    Anthous sah nur noch, wie etwas grell aufblitzte, ein Feuerstoß war vor ihm, dann schlug ihm die Kugel aus drei Yards Entfernung in die Stirn…
    ***
    Es war zehn Minuten vor vier, als bei mir das Telefon klingelte. Ich fluchte und überlegte eine Weile, ob ich es nicht einfach klingeln lassen sollte. Aber dann siegte doch der G-man über den schläfrigen Mitmenschen, und ich taumelte schlaftrunken ins Wohnzimmer.
    »Cotton«, gähnte ich in den Hörer.
    »Morning, Cotton«, sagte jemand, dessen Stimme taufrisch klang. »Hier ist Blackson.«
    »Hallo, Blackson«, sagte ich müde. »Sind Sie sicher, dass Ihre Uhr richtig geht?«
    »Wieso?«
    »Na, bei mir ist es zehn vor vier, mitten in der Nacht. Aber das muss wohl ein Irrtum sein, was? Oder haben Sie die angenehme Eigenschaft, Ihre Telefongespräche immer um diese Zeit zu erledigen?«
    Ein knappes Lachen drang an mein Ohr. Dann wurde er wieder ernst.
    »Cotton«, sagte er. »Geben Sie mir doch mal eben die Namen der Leute durch, die Sie auf Ihre besondere Verdachtsliste gesetzt haben!«
    »Wenn Sie mich nur deswegen anrufen, wünsche ich Ihnen die Pest und einige sonstige Lieblichkeiten an den Hals. Also schön, Blackson, hören Sie zu: Jack Lisbord, dessen Beschreibung auf die passt, die uns der Wächter bei der STC gab, Steward Mail, der junge Angestellte der STC, dessen Alibi zweifelhaft erscheint, Lorry Samson, der riesige Mischling, der angeblich auch so gern pokert und eigenartigerweise immer in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag, und als Letzter schließlich dieser etwas stupide Roy Anthous.«
    »Ihre Liste ist nicht up to date, mein Lieber«, sagte Blackson gemütlich. »Sie haben zwei Namen zu viel auf Ihrer Liste.«
    »Wieso?«
    »Die Namen Mail und Anthous können Sie streichen!«
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen.
    »Blackson, machen Sie mich nicht nervös!«, warnte ich. »Entweder spucken Sie aus, was Sie wissen, oder Sie rufen mich in Zukunft nicht mehr mitten in der Nacht an, um mir Denksportaufgaben zu liefern. Die kann ich mir bequem durch ein paar Rätselzeitungen selbst beschaffen.«
    »Okay, okay«, meinte Blackson, »nur nicht aufregen. Hören Sie genau zu, Cotton, und glauben Sie ja nicht, dass ich Witze mache. Steward Mail ist gestern Abend kurz nach neun im Hinterzimmer der Kneipe erschossen worden, wo die vier Burschen immer pokern.«
    »Was?«
    »Ja. Aber das ist noch nicht alles. Natürlich wurde der Schuss gehört und sofort die Polizei alarmiert. Ein Kollege von mir hatte Bereitschaftsdienst für die Mordkommission. Er raste sofort hinaus. Die Untersuchungen ergaben nur eines: Der Schuss wurde von draußen durch das Fenster abgegeben. Der Täter ist von den Leuten im Raum angeblich nicht erkannt worden. Sie wollen sich auch nicht denken können, warum jemand Mail umlegen sollte.«
    »Wer war alles im Hinterzimmer, als die Mordkommission eintraf?«
    Blackson schien nach einem Zettel zu greifen, denn ich hörte Papier knistern.
    »Mail, Anthous und Samson«, sagte er.
    »Lisbord nicht?«
    »Nein. Jedenfalls nicht, als die Mordkommission eintraf. Der Wirt sagt auch aus, dass Lisbord an dem Abend nicht erschienen wäre. Das bedeutet natürlich nicht, dass er nicht von hinten durchs Fenster ins Hinterzimmer gestiegen sein könnte.«
    »Ja. Wurde Mail sofort tödlich getroffen?«
    »Ja. Genau in die Stirn.«
    »Was für Kaliber?«
    »Das ist noch nicht bekannt. Die Kugel

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