Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
Vom Netzwerk:
wühlte in einer Mappe mit Zeitungsausschnitten.
    Schon seit Jahren sammelte sie Zeitungsausschnitte, die sich auf Verbrechen bezogen. Da sie selbst später zum FBI wollte, hatte sie ein erklärliches Interesse an den Taten der Unterwelt.
    Plötzlich hielt sie den gesuchten Artikel in der Hand.
    Dreister Einbruch bei der STC-Täter erbeuteten 27 462 Dollar! - Fast eine Million blieb zurück!
    Da war es wieder: 27 462 Dollar. Auf den Dollar genau die Summe, die sie in dem Autoreifen gefunden hatte.
    Nun gab es wohl keinen Zweifel mehr. Sie setzte sich auf ihr Bett und kämpfte verzweifelt gegen die Tränen…
    ***
    Blackson hatte an alle Ärzte und Krankenhäuser Bescheid geben lassen, dass die Polizei einen Mann suche, der schwere Abschürfungen am linken Unterarm haben müsste. Bis zur Stunde hingegen schien sich dieser Mann nicht in ärztliche Behandlung begeben zu haben, oder er war zu einem der zahllosen Pfuscher gegangen, die als Ärzte für das Verbrechertum tätig waren. Meistens handelte es sich dabei um Ärzte, die wegen irgendwelcher Berufsverfehlungen Berufsverbot erhalten hatten.
    Der Mann, den zweiundzwanzigtausend Polizisten in New York suchten, ging unterdes kaltschnäuzig an ihnen vorbei. Jack Lisbord hatte sich die Haare gefärbt und mithilfe bestimmter Kosmetika die Sommersprossen aus dem Gesicht entfernen lassen. Dazu trug er jetzt eine Brille aus schwarzem Horn mit Fensterglas. Er machte den Eindruck eines blassen Stubenhockers.
    Aber in der Achselhöhle trug er ein Schulterhalfter mit einem sechsschüssigen Colt. Sein Gesicht wirkte maskenhaft starr, als er in den Bus stieg.
    In seinem Gehirn hatte sich fast so etwas wie eine fixe Idee eingenistet. Er redete sich hundert- und aber hundertmal ein, dass Steward Mail an der ganzen Sache schuld wäre.
    Mail arbeitete bei der STC. Er musste wissen, dass dort neuerdings ein Wächter war. Er hat es bestimmt gewusst, redete sich Lisbord ein. Und die anderen wussten es auch. Sie haben mich absichtlich in die Höhle des Löwen geschickt.
    Er lachte leise, aber in bitterem Hass. Gar nicht so dumm gedacht, spann er seinen Gedanken weiter, sie schicken mich allein rein. Entweder knalle ich den Wächter ab, dann bringe ich allein die Million, ohne dass sie sich die Hände mit Blut zu besudeln brauchten. Oder der Wächter knallt mich ab, dann haben sie sich dafür gerächt, dass ich beim letzten Mal nervös wurde und gehupt habe.
    Ich werd’s ihnen heimzahlen, dachte er. Das werde ich!
    Er fuhr hinaus an das Randgebiet von New York. Er stieg aber zwei Stationen früher aus als sonst und setzte sich in einen kleinen Park. Ab und zu sah er auf eine Uhr.
    Endlich zeigten die goldenen Zeiger seiner Armbanduhr halb neun. Jack Lisbord sah sich um. Die Gegend war menschenleer. Er zog seinen Colt und sah ihn schnell nach. Dann schob er die Waffe zurück ins Schulterhalfter.
    Langsam ging er durch die Straßen. Vor der Kneipe brannte die rote Neonreklame. Lisbord blieb im Schatten eines Nachbarhauses stehen und wartete. Als es von einer nahen Kirche neun schlug, trat er aus dem Schatten heraus und huschte auf die Einfahrt zu, die neben der Kneipe in den Hof führte.
    Eng an die Hauswand gepresst, schlich er auf die beiden Fenster des Hinterzimmers zu. Vorsichtig lugte er um die Ecke.
    Da saßen sie! Anthous, Samson, Mail, Cross. Alle waren da. Cross war wie üblich von hinten durchs Fenster eingestiegen, sobald der Wirt die Tür von außen abgeschlossen hatte. Cross war der Boss, der durfte sich so etwas leisten. Er wollte nicht gesehen werden, also kam er von hinten durchs Fenster.
    Lisbord drückte sich an die Hauswand und lauschte.
    »Was ist mit Lisbord?«, fragte Cross.
    Samson zuckte die Achseln.
    »Ich habe ihn zu dem Arzt gebracht, dessen Adresse du mir gegeben hattest, Boss. Der Doc hat ihm den linken Arm abgenommen.«
    »Was?«
    »Ja. Selbst schuld! Hat die Kanone bei sich und gibt nicht einen Schuss ab! Er hätte doch nur den Wärter umzulegen brauchen! Es ist wahr, dass er sämtliche Fächer im Tresor erbrochen hatte! Es steht ja in den Zeitungen. Er hatte die Million bereits in der Hand! Und dann gibt er dem Wächter eine Chance, gibt dem Mann so viel Zeit, dass der die Sicherungen wieder eindrehen kann!«
    »Das wäre noch nicht das Schlimmste gewesen«, schaltete sich Mail ein. »Aber er lässt den Wärter sogar den Hebel für das Gitter bedienen! Er hätte seinen Arm noch, und wir hätten die Million, wenn er geschossen hätte, der Idiot!«
    Lisbord

Weitere Kostenlose Bücher