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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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niemals gefunden hätten.
    ***
    Jeden Morgen um viertel vor sechs stand Margy Cross auf. Um halb sieben frühstückte sie und um sieben Uhr zehn bestieg sie den Bus, der sie zum College of the City of New York brachte.
    Wie jeden Morgen huschte sie leise zur Tür, um ihren Bruder nicht zu wecken. Sie holte sich die Zeitungen, die unter die Tür durchgeschoben waren, und nahm sie mit in die Küche. Wie viele Leute hatte sie die Angewohnheit, beim Frühstücken rasch die Zeitungen durchzublättern.
    Neben zwei Tageszeitungen hatten sie auch ein Blatt abonniert, das wöchentlich einmal erschien und im Grunde nichts als ein Sensationsblatt war. Dieses beschäftigte sich nur mit Verbrechen, Gesellschaftsklatsch und anderen Sensationen. Kein Wunder, das es eine sehr hohe Auflage hatte.
    Margy hatte sich dieses Blatt bestellt, weil sie immer von Neuem davon überrascht war, wie gut die Redaktion sich in Unterweltskreisen auskannte. Man munkelte, dass irgendjemand von der Zeitung enorm gute Beziehungen zur Verbrecherwelt New Yorks hätte, und ganz diesen Eindruck machte es auch.
    Margy schlug die Zeitschrift auf und blätterte sie durch, während sie langsam ihren heißen Kaffee schlürfte und an einer Scheibe Toast knabberte.
    Plötzlich fesselte eine Schlagzeile ihre Aufmerksamkeit.
    Die Sache bei der STC! Die Polizei ahnt noch immer nichts.
    Hastig machte sie sich an die Lektüre des Artikels. Wieder einmal zeigte sich, dass man in der Redaktion dieses Blattes entweder das Gras wachsen hörte oder über ausgezeichnete Informationsquellen verfügte.
    »Wir wissen nicht«, so begann der Artikel, »welcher Zusammenhang zwischen Pokern und Einbrechern besteht, aber wir wissen, dass es in unserer Stadt einen sehr merkwürdigen Klub gibt, der sich jeden Donnerstagabend zu einem Pokerabend trifft. Auch wenn die Polizei davon wüsste, würde sie wahrscheinlich ein oder gar beide Augen zudrücken. Warum soll man friedliche Menschen nicht ihr Spielchen machen lassen, nicht wahr?«
    Aber der Poker-Klub, von dem wir sprechen, hat entschieden sehr eigenartige Gebräuche. In dem kleinen Hinterzimmer einer Vorstadtkneipe finden die Sitzungen statt. Nachdem der letzte Mann des Klubs erschienen ist, schließt der Wirt hinter ihnen die Tür ab. Nun sitzen vier Mann zusammen, um ungestört zu pokern. Einer davon ist Angestellter der STC, ein anderer ist sehr jung, hat Sommersprossen und helles Haar, ein dritter ist ein bisschen - sagen wir: unintelligent, und der vierte schließlich scheint nicht nur weiße Vorfahren in seinem Geschlecht zu haben. Sonst ein wahrer Samson.
    Jeden Donnerstagabend also lassen sich die vier einschließen. Weil sie so lange pokern, wollen sie dem Wirt nicht zumuten, ihretwegen solange aufzubleiben. Also verlassen sie das Hinterzimmer durchs Fenster. Der Wirt ist einverstanden mit dieser eigenartigen Art, sein Lokal zu räumen.
    Das ist sicher sehr rücksichtsvoll. Aber das ist auch noch etwas anderes, das ist ein nie zu beweisendes und nie zu widerlegendes Alibi! Wenn nun diese vier Männer an einem Abend wirklich pokern und dabei ihr Gespräch und alle Geräusche auf ein Tonband aufnehmen, sagen wir mit einem Langspielband von drei Stunden Spieldauer? Was könnten sie damit anfangen? Nun, sie könnten beispielsweise an einem der nächsten Abende sich erst einschließen lassen, bis kurz vor Mitternacht wirklich pokern und dann die Fortsetzung der Partie dem Tonbandgerät überlassen. Der Wirt sieht sie zwar nicht, aber hin und wieder hört er ihr Lachen, ihr Auf den-Tisch-Klopfen und ihr Prost-Rufen. Er wird beschwören, dass sie sein Hinterzimmer nicht verlassen haben.
    Wie gesagt, das Band läuft drei Stunden. Was kann man in dieser Zeit nicht alles unternehmen? Beispielsweise könnte man mithilfe von sauber gearbeiteten Nachschlüsseln bei der STC eindringen. Merkwürdig, dass übrigens ausgerechnet derjenige unserer Pokerspieler vor einem halben Jahr zwei Schlüsselfeilen kaufte bei Bruce Storeway in der 98th Straße, der hauptberuflich Angestellter der STC ist. Aber das ist wohl nur ein Zufall.
    Merkwürdig hingegen erscheint ein anderer Umstand. Regelmäßig donnerstags stand abends in der Nähe jener Kneipe, wo die Pokersitzungen stattfanden, ein hellblauer Station-Wagon, Kennzeichen NY 5 C 366. Jeden Donnerstagabend. Kein Mensch in der ganzen Gegend weiß, wem er gehört…
    Margy schluckte. Sie kannte die Nummer. Es war das Kennzeichen von Bills Wagen. Ihr Bruder Bill…
    »Merkwürdig ist auch, dass

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