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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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sitzt noch im Kopf. Der Arzt kann die Obduktion erst morgen vornehmen, weil er überlastet ist.«
    »Schön, aber warum sprachen Sie von zwei Mann, die auf meiner Liste zu viel wären?«
    »Als Anthous mit den anderen gegen drei Uhr von der Mordkommission entlassen wurde, ging er geradewegs nach Hause. Er wohnt dort in der Gegend in einem Einfamilienhaus, das einem pensionierten Postbeamten gehört. Im Vorgarten verbarg sich jemand in einem Gebüsch. Anscheinend rief dieser Bursche Anthous an, als dieser schon fast am Haus war. Anthous drehte sich um - und wurde in diesem Augenblick durch einen Stirnschuss ermordet.«
    Ich schwieg. Nachdenklich steckte ich mir eine Zigarette an.
    »Will hier ein noch unbekannter Boss seine Mitwisser umbringen, Blackson?«, fragte ich.
    »Tja, daran habe ich auch schon gedacht. Mir gibt die Tatsache zu denken, dass Lisbord als einziger von der Runde nicht erschienen ist. Was hat das zu bedeuten? Ist dieser junge Bursche vielleicht der Boss?«
    »Das ist zwar unwahrscheinlich, aber immerhin möglich«, gab ich zu. »Es gibt die tollsten Dinge in der Welt. Wenn Lisbord der Boss wäre, dann könnte man annehmen, er hat den Einbruch am letzten Freitag ohne Wissen seiner Bande gemacht, nachdem es das erste Mal, als er mit der Bande arbeitete, schiefging. Vielleicht glauben ihm seine Komplizen jetzt nicht, dass er die Tasche mit dem Geld tatsächlich zurücklassen musste?«
    »Aber das stand doch in allen Zeitungen!«, wandte Blackson ein.
    »Na und?«, fragte ich zurück. »Muss es deshalb stimmen? Die STC hätte auch im gegenteiligen Fall veröffentlichen lassen, dass nichts erbeutet worden sei. Das muss die Firma in so einem Fall schon tun, um keine Kunden zu verlieren.«
    »Das ist wahr«, räumte Blackson ein. »Sie meinen also, dass die Bande annimmt, Lisbord habe im Alleingang die Million geholt und will jetzt nicht mit ihnen teilen?«
    »Es könnte doch sein«, sagte ich. »Sie wollen Lisbord unter Druck setzen, und der entledigt sich seiner Mitwisser dadurch, dass er sie über die Klinge springen lässt.«
    »Das wäre möglich«, gab Blackson zu. »Dann wäre also dieser Samson in Lebensgefahr. Denn logischerweise müsste er jetzt das nächste Opfer sein!«
    »Stimmt«, nickte ich.
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte Blackson.
    Ich überlegte, dann seufzte ich.
    »Ich schlage vor, wir treffen uns erst mal in einer halben Stunde in Ihrem Office. An Schlaf ist jetzt ja doch nicht mehr zu denken.«
    »Ja, leider. Einverstanden. So long.«
    »So long, Blackson.«
    Ich legte den Hörer auf. Während ich meine Zigarette ausdrückte, dachte ich einen Augenblick darüber nach, was man eigentlich noch unternehmen könnte, um einer Bande auf die Spur zu kommen, um Beweise gegen sie aufzutreiben, wenn man nichts als Vermutungen in der Hand hat.
    Dann setzte ich mir Wasser zu einer Tasse Kaffee auf. Während es langsam heiß wurde, rief ich Phil an.
    »Decker«, brummte er genauso verschlafen wie vor ein paar Minuten ich.
    »Cotton«, sagte ich grinsend. »Mister Decker, ich habe den schönen Auftrag, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass Sie in einer halben Stunde im Office eines gewissen Blackson erwartet werden.«
    »Der Teufel soll dich holen!«, fauchte Phil. »Was ist denn jetzt schon wieder los?«
    »Nichts Besonderes«, sagte ich gedehnt, »Steward Mail und Roy Anthous sind heute Nacht erschossen worden.«
    Phils Antwort bestand zunächst in einem langen Schweigen. Dann rief er nur: »Okay, in Blacksons Office! So long, Jerry!«
    »So long, Phil!«, murmelte ich noch, aber er hatte den Hörer schon aufgelegt.
    ***
    Kurz vor fünf Uhr morgens hatte Lorry Samson die Gegend erreicht, in der er wohnte, nämlich das südliche Harlem, also die East 115th Street. Er hatte sich mit einem Taxi die Lenox Avenue entlangfahren lassen bis zur Nordseite des Central Parks. Von dort aus war er zu Fuß gegangen.
    Als er die Kreuzung der First Avenue mit der 115. Straße überquerte, stoppte plötzlich ein Station Car neben ihm.
    »Steig ein!«, sagte eine bekannte Stimme.
    Es war Bill Cross. Er sah übernächtigt aus und schien nervös zu sein.
    Lorry Samson kletterte gehorsam in den Wagen. Cross ließ das Auto stehen, zündete sich eine Zigarette an und sagte: »Was hat’s gegeben?«
    Seine Stimme sollte gleichmütig klingen, aber es gelang ihm nicht ganz, seine nervöse Spannung zu verbergen.
    Samson zuckte die Achseln.
    »Wir haben ausgesagt, wie es abgemacht war. Keiner von uns kann sich

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