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0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

Titel: 0095 - Am Mittag vor dem großen Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Mittag vor dem großen Coup
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bequemer in die Sitze zurück und steckten uns Zigaretten an.
    »Was meinst du?« fragte Phil. »Ob es die Creanan-Gang war?«
    »Was?«
    »Die den Auftrag zur Ermordung der Frau bekam?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Nach allem, was wir bis jetzt über die Bande wissen, ist sie allen Morden und ähnlichen Dingen aus dem Weg gegangen. Bisher scheint sich ihre Arbeit immer unblutig abgespielt zu haben. Das spricht an sich gegen die Auffassung, der Mord könnte von der Creanan-Gang ausgeführt werden.«
    »Richtig«, sagte Phil. »Das dachte ich auch schon.«
    »Auf der anderen Seite fängt jede Bande irgendwann einmal an, das ganz große Ding drehen zu wollen. Wenn es sich hier um einen ganz großen Coup handelt, der gestartet werden soll und von dem die Ermordung der Frau nur eine Voraussetzung ist, wie es dem aufgenommenen Gespräch nach klang,'dann ist es schon möglich, daß die Creanan-Gang tatsächlich den ersten Mord auf ihr Konto nehmen will.«
    »Ich möchte nur wissen, was mit den Dingern gemeint ist«, sinnierte Phil weiter. »Immer wieder war von den Dingern die Rede. Was kann gemeint sein?«
    »Keine Ahnung, Phil. Damit kann man praktisch alles meinen. Marihuanazigaretten, Kokainbriefchen, Morphiumampullen, Falschgeldscheine — alles kann gemeint sein.«
    Phil blieb schweigsam. Auch ich sagte nichts mehr. Ich sah nur noch auf meine Armbanduhr. Es war soweit.
    Die beiden gepanzerten Fahrzeuge setzten sich langsam in Bewegung. Der Lautsprecherwagen folgte ihnen dicht aufgeschlossen. Ich warf meine Zigarette zum Seitenfenster hinaus und lauschte.
    Man hörte deutlich, wie hinter der Straßenecke die beiden Limousinen anhielten. Und da dröhnte auch schon die Stimme aus dem Lautsprecher: »Achtung, Achtung! Hier spricht die Bundeskriminalpolizei! Das Lokal Sieben Eichen ist von allen Seiten umstellt. Bewaffnete Einheiten des FBI haben einen hermetischen Kreis um das Grundstück gezogen. Wir fordern die Mitglieder der Creanan-Gang auf, mit erhobenen Armen einzeln nach vorn aus dem Haus herauszukommen! Ich wiederhole: Das FBI hat das Grundstück des Lokals Sieben Eichen umstellt. Wir fordern die kampflose Übergabe. Jeder Widerstand ist sinnlos!« Einen Augenblick herrschte tiefe Stille.
    Dann kam die Stimme aus dem Lautsprecherwagen wieder: »Achtung! Wir rufen die Einwohner der Nachbarhäuser! Gehen Sie in Deckung! Achten Sie auf Ihre Kinder! Räumen Sie die Straße! Gehen Sie von den Fenstern weg! Suchen Sie Räume auf, die nicht direkt zur Straße heraus gelegen sind! In Ihrem Interesse ersuchen wir Sie, Deckung zu suchen! Eltern, achtet auf eure Kinder!«
    Wieder herrschte Totenstille. Wir hatten uns vorher noch mit dem zuständigen Revier der Stadtpolizei verbinden lassen, damit die Kollegen dort für ein Abriegeln der Straße sorgten. Es war nicht nötig, daß ein ahnungsloser Privatmann womöglich in dem Augenblick vorüberfuhr, wenn die Gangster das Feuer eröffneten.
    Der Sekundenzeiger auf meiner Armbanduhr kreiste langsam. Jetzt hatte er zweimal seinen Kreis vollendet. Pünktlich kam die Stimme aus dem Lautsprecher wieder. Noch einmal wurden die Gangster gemahnt.
    Nichts rührte sich, als der Lautsprecher schwieg. Eine unnatürliche Stille herrschte in der ganzen Straße. Phil griff nach hinten und zog die beiden Maschinenpistolen hervor, die für uns dort bereitlagen. Dann reichte er mir meine beiden Reservemagazine. Ich stopfte sie in die Rocktaschen.
    Noch einmal forderte unser Kollege im Lautsprecherwagen die Bande auf, herauszukommen. Wieder tat er es vergeblich. Dafür krachte eine halbe Minute später entfernt ein einzelner Schuß.
    »Das könnte hinter der Kneipe gewesen sein«, sagte Phil.
    »Wahrscheinlich haben sie einen vorgeschickt, der die Lage an der Hofmauer peilen soll. Unsere Kollegen werden ihm mit einem Warnschuß in die Luft zu verstehen gegeben haben, daß auch da kein Loch in der Falle ist.«
    Wir warteten noch dreißig Sekunden. Dann stiegen wir aus. Ich wollte absichtlich nicht den Jaguar in der Feuerzone haben, der beste Wagen ist empfindlich gegen Kugeln.
    Unsere vier Kollegen, die mit uns den ersten Ansturm machen wollten, hatten ihre Fahrzeuge schon verlassen. Zwei weitere sollten als Reserve zunächst erst einmal Zurückbleiben.
    »Also«, sagte ich, und meine Stimme klang ein wenig belegt, »ihr wißt ja, um was es geht. Nach Möglichkeit keine Toten.«
    Sie nickten.
    »Die Kneipe liegt auf der anderen Straßenseite. Wir schleichen uns vor bis zur Ecke. Dann geht es

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